Brandschutztechnische Anforderungen
Eine Verkleidung von Stahlträgern ist immer dann zu bedenken, wenn der Träger eine statisch tragende Funktion erfüllt. Alle statisch tragenden Stahlträger müssen mit einem entsprechenden Brand- und Hitzeschutz ausgestattet werden.
Der Grund dafür ist einfach: Bereits ab einer Temperatur von ca. 100 °C verlieren Stahlträger einen Teil ihrer Festigkeit. Diese Temperatur ist sehr niedrig, bei einem Brand treten in der Regel deutlich höhere Temperaturen auf. Damit der Stahlträger im Brandfall nicht sofort nachgibt und das Gebäude einstürzt, muss er so gut wie möglich vor Hitzeeinwirkung geschützt werden.
Geeignete Umkleidungen
Ein Träger darf nur mit geeigneten Materialien umkleidet werden. Geeignet sind z. B. GKF-Platten (feuerfeste Gipskartonplatten) zur Erhöhung der Feuerwiderstandsdauer. Welche Feuerwiderstandsklasse erreicht werden muss, hängt vom Einbauort des Trägers und den örtlichen Gegebenheiten ab. Es gibt hier Feuerschutzklasse F 180 (180 Minuten Feuerwiderstand) und Feuerschutzklasse F 90 (90 Minuten Feuerwiderstand).
Entscheidet man sich für eine (relativ unproblematische) Umkleidung mit Gipskarton, kann man auch auf vorgefertigte Verkleidungssysteme verschiedener Hersteller zurückgreifen. Diese Systeme können mit oder ohne Metallunterkonstruktion ausgeführt sein, die Beplankung der Unterkonstruktion kann geklammert oder geschraubt sein.
Ausführung
Bei der Ausführung ist sicherzustellen, dass sie fachgerecht erfolgt. Sonst kann das versicherungs- oder sicherheitstechnische Folgen haben. In manchen Fällen ist es daher besser, eine ausgewiesene Fachkraft mit der Ausführung zu beauftragen.
Wärmedämmung
Die Isolierung eines Stahlträgers ist nur dann notwendig, wenn dieser im Warmen liegt und Kontakt zu kalten Außenflächen hat. Da Metall ein sehr guter Wärmeleiter ist, muss ein so liegender Träger unbedingt isoliert werden, da er sonst eine Kältebrücke darstellt, und damit das Risiko der Bildung von Kondensfeuchte besteht.
Für die Isolierung eignet sich lose Steinwolle sehr gut. Diese hat zusätzlich brandhemmende Eigenschaften, was bei der Umkleidung von Trägern grundsätzlich vorteilhaft ist. Auf Styropor als Dämmstoff im Innenbereich sollte verzichtet werden, eine solche Dämmung ist unprofessionell und in vielen Fällen nicht zulässig.
Umkleidung von nicht tragenden Bauteilen
Erfüllt ein Träger keine tragende Funktion, kann die Umkleidung nach eigenen Wünschen ausgeführt werden. Fertige Umkleidungssysteme sind aber auch hier wegen der einfachen Anwendung sinnvoll. Ansonsten empfiehlt sich eine doppelt beplankte Umkleidung mit GK oder GKF.