Expandiertes und extrudiertes Polystyrol
Bei Styrodur handelt es sich um extrudiertes Polystyrol, das als XPS bezeichnet wird. Die innere Struktur des Kunststoffs ist feiner als die bei expandiertem Polystyrol, dem Styropor oder EPS. Styropor lässt sich überhaupt nicht schleifen, da der „blasenförmige“ Aufbau zum Zerbröseln führt.
Styrodur unterscheidet sich, ist aber in der Reaktion auf schmirgelnde und schleifende Mittel nicht komplett unähnlich. Das Zerbröseln findet durch die feinere Aufbaustruktur nur in kleinerem Rahmen statt. Beim Schleifen wird die Oberfläche „aufgerissen“. Dabei raut sie auf und eine Art Plastikstaub entsteht. Die Konsistenz von Styrodur kann als harter Schaumstoff beschrieben werden.
Schleifen mit kreativem Zufallspotenzial
Bastler im Modellbau nutzen Styrodur oft, um Landschaften zu gestalten. Wenn beispielsweise Kegelformen entstehen sollen, um Berge einzurichten, wird an Schleifen gedacht. Styrodur lässt sich generell besser schneiden als schleifen. Die Feinformung mit Modelliergips lässt sich auf geschliffenen und rauen Styroduroberflächen gut aufbringen.
Beim Schleifen entstehen „zufällige“ Riefen, Risse und Aufrauungen. Sie können als gestalterisches Mittel eingesetzt werden. Das Schleifen imitiert die Bewitterung des natürlichen Vorbilds. Kreativität und Improvisation machen aus geschliffenem Styrodur den persönlichen Großglockner oder die modifizierte Zugspitze.
Vorbereitung zur Oberflächengestaltung nicht erforderlich
Dämmstoffplatten aus Styrodur müssen vor dem Lackieren,Streichen und Tapezieren nicht angeschliffen werden. Grundierungen, Farben und Lacke werden ohne Vorbehandlung auf die sauberen Oberflächen aufgebracht.
Wie beim Modellbau werden Anpassungen durch Schneiden vorgenommen. Das gilt auch für das Zuschneiden von Platten im Millimeterbereich. Ein Aufrauen der Stoßkanten würde das dichte und plangenaue Aufeinandersitzen der Plattenseiten erschweren und stören und kann zu defekten Kantenecken führen.