Gummierungen bestehen selten aus Gummi
Auslegeware und Teppichboden wird oft als gummiert bezeichnet, wenn sie über eine glatte Rückseite verfügt, auf die der Flor aufgebracht ist. In den meisten Fällen handelt es sich allerdings um aufgeschäumten Kunststoff, vor allem Polyurethan. Um diese Schicht zu entfernen, macht das keinen Unterschied. Im Normalfall sind Flor und Schlingen untrennbar mit dem Rücken verbunden.
Die Materialien lassen sich nur als Einheit demontieren. Sowohl dauerhaft verklebter Gummi als auch Kunststoffschaum verbinden sich in den vielen Jahren so stark mit den dann meist unbekannten Klebstoffen, dass ein mechanisches Abschleifen oder Abfräsen unumgänglich wird. Ein Teppichstripper ist das geeignete Gerät. Es spachtelt motorisiert den Bodenbelag vollständig ab.
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Eine „echte“ Gummierung kann durch eine Naturlatexbeschichtung erzeugt werden. Wenn Teppiche einen offenen Schlingenrücken haben, neigen sie zum Rutschen. Flüssiger Naturkautschuk als Latexmilch kann aufgestrichen werden und bildet eine rutschfeste Schicht.
Besonders gut geeignet ist die natürliche Gummierung für Läufer und Vorleger aus Naturmaterialien wie Bast, Hanf, Jute, Schafwolle und Sisal. Neben dem befestigenden und Rutschen vermeidenden Aspekt kommt eine gute Beschaffenheit zum Schneiden dazu.
Generelles zu den Materialmischungen
Das Entfernen von Gummi von Teppichen ist fast nie möglich, da die Rückseite beziehungsweise Rückenbeschichtung den stabilsten und widerstandsfähigsten Teil des Teppichs darstellt. Das trifft auch auf die meisten aufgeschäumten Kunststoffe zu.
Abgesehen von den eventuell aus Kunststoff bestehenden synthetischen Fasern bestimmt beim Entsorgen der „Gummi“ die Verwertung. Beim Verbrennen und „Schmelzen“ entsteht im Minimum die gleiche Giftigkeit wie beim Verbrennen von Autoreifen.