Kehren Sie zurück
Teppich

Teppichkleber von PVC-Böden entfernen

Von Caroline Strauss | 19. Januar 2021
Artikel zitieren

Teppichkleber kann hartnäckiger Begleiter bei Renovierungsarbeiten sein. Wie Sie diesen besonders von empfindlichen PVC-Böden entfernen, ohne den Untergrund zu beschädigen oder gar zu verspröden, wird in diesem Artikel sowohl mechanisch als auch chemisch erläutert.

teppichkleber-entfernen-pvc
Teppichkleber zu entfernen, ist keine Freude
AUF EINEN BLICK
Wie entferne ich Teppichkleber von PVC-Böden?
Um Teppichkleber von PVC-Böden zu entfernen, kann man zunächst einen Teppichstripper oder warmes Wasser mit Tapetenlöser verwenden. Chemische Lösungsmittel wie Terpentinöl sind ebenfalls wirksam, während Spiritus oder Waschbenzin vermieden werden sollten.

Wie lässt sich Teppichkleber von PVC-Böden entfernen?

Teppichkleber nehmen ihre Aufgabe gern etwas sehr ernst und machen dadurch Renovierern das Leben schwer. Nicht umsonst geht der Trend nach vielen unguten Erfahrungen mit unbeugsamem, vollflächig aufgetragenem Teppichkleber zu wasserlöslichen Teppichfixierungen und zu lose verlegbaren Teppichböden.

Um Teppichkleberreste zu entfernen, bieten sich generell folgende mechanische und chemische Methoden an:

  • Abschleifen
  • Abfräsen
  • Aufweichen mit Wasser oder Hitze
  • Chemisch lösen

Bei Betonestrich oder robustem Parkett kann meist bedenkenlos mechanisch gearbeitet werden. Denn diesen Untergründen tut es meist nicht weh, wenn ihre oberste Schicht etwas abgetragen wird. Bei oberflächenempfindlicheren Untergründen wie Laminat, Linoleum oder eben PVC ist das aber anders.

Als mechanische Methode höchstens Teppichstripper

Wenn der PVC-Boden unter dem entfernten Teppich möglichst unbeschädigt bleiben soll, sollte auf mechanische Methoden verzichtet werden. Allenfalls ein Teppichstripper, der eigentlich zum Entfernen des Teppichbodens selbst gedacht ist, kann hier eingesetzt werden, sofern der PVC-Boden keinerlei Unebenheiten aufweist und an erhöhten Stellen mit abgeschabt werden könnte. Aber auch mit dem Teppichstripper wird der Kleber höchstens zum Großteil entfernt. Für die letzten Reste müssen dann chemische Mittel herhalten.

Chemische Lösemethoden

Wenn Sie Glück haben, ist der Teppich seinerzeit mit einem wasserlöslichen Teppichkleber aufgeklebt worden. In dem Fall sollte er sich mit warmem Wasser und gegebenenfalls einer Zugabe von Tapetenlöser ablösen lassen. Auch Wärme kann den Kleber aufweichen und mit einem Spachtel entfernbar machen.

Ansonsten muss zu chemischen Lösemitteln gegriffen werden. Im Gegensatz zu mechanischen Stoß- und Kratzeinwirkungen ist PVC gegen einige ätzende und lösende Mittel immun. Zunächst einmal bietet sich Terpentinöl an, wovon in vielen Haushalten irgendwo eine Dose herumsteht. Gegen dieses Harzdestillat ist PVC in aller Regel resistent. Nicht verwendet sollten Sie andere haushaltsübliche Lösemittel wie Spiritus (Ethanol) oder aromatenhaltiges Waschbenzin. Letzteres kann die Weichmacher im PVC anlösen und es dadurch verspröden lassen.

Als letzten Ausweg kann man auch ein [lin ku=teppichkleber-abbeizen]Abbeizmittel[/link] in Erwägung ziehen, die normalerweise für die Lackentfernung auf Holz eingesetzt werden. Hierbei ist aber ein wenig Vorsicht geboten. Denn Abbeizmittel sind nicht nur wegen seiner Erdölhaltigkeit für die Umwelt und wegen seiner krebserregenden Eigenschaft für die eigene Gesundheit schlecht. Je nach Zusammensetzung kann Beize auch für das PVC nicht gut sein. Wenn Sie es dennoch versuchen wollen, achten Sie darauf, dass die Beize zumindest kein Chlorwasserstoff enthält, gegen das PVC nicht resistent ist. Außerdem können auch Abbeizmittel wie Waschbenzin Aromaten enthalten, durch die der PVC-Belag versprödet.

Artikelbild: sima/Shutterstock