WC-Sanierung kann WC-Versetzung bedeuten
Im Laufe der Jahre ändert sich vieles, das Aussehen der Küche, die Farbe der Fliesen und die Sanitärkeramik in Bad und WC. Einer Modernisierung in Eigenregie durch geübte Heimwerker steht in vielen Fällen nichts im Wege. Etwas kniffliger kann es werden, wenn ein WC modernisiert werden soll und die Toilette dabei versetzt werden muss.
Derzeitiger Anschluss der Toilette
Das Versetzen kann unterschiedlich aufwändig sein. Zunächst müssen jedoch die aktuellen Gegebenheiten berücksichtigt werden:
- WC-Abfluss im Boden (senkrecht stehend)
- WC-Abfluss in der Wand (liegend)
- eine bereits vorhandene WC-Vorwandinstallation ist zu berücksichtigen
- es soll zu einer Toilettenvorwand-Installation umgestellt werden
- es sollen zusätzliche Sanitäreinrichtungen installiert werden (Urinal, Bidet, Dusche, usw.)
Beachtenswertes beim Verlängern der Abflussrohre
Physikalische Besonderheiten, die bei der Entwässerung auftreten können, müssen berücksichtigt werden. Deshalb ist es plausibel, dass eine Verlängerung der Entwässerungsleitung möglichst frei von Rohrbögen sein sollte.
Vermeiden von Rohrbögen
Je mehr Rohrbögen berücksichtigt werden müssen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Toilette regelmäßig verstopft, da zu entsorgende Feststoffe eher in den Bögen hängen bleiben. Zudem verlangsamt sich mit jedem Bogen die Fließgeschwindigkeit und das Risiko einer verstopften Toilette steigt.
Trennung der Abflussrohre für verschiedene Zwecke
Ein weiteres Problem kann die Erweiterung des Sanitärbereichs sein. Kommt ein zweites Waschbecken, ein Bidet oder ein Urinal hinzu, kann es zu einem „Rohrsalat“ kommen. Denn die jeweiligen Abflüsse lassen sich nicht ohne weiteres zusammenführen. Während die meisten Sanitärinstallationen zu einem Abflussstrang führen, ist der WC-Abflussstrang meist separat. Trotz dessen muss bei Erweiterungen berechnet werden, ob die Rohrdurchmesser den möglichen Durchflussmengen entsprechen.
Separieren des WC-Abflusses
Vielleicht haben Sie schon einmal von Mietminderungsmöglichkeiten gehört, z.B. wenn WC- und Küchenabfluss zusammen liegen und es dadurch zu einer störenden und unangenehmen Geruchsentwicklung am Küchenabfluss kommt. Darüber hinaus unterscheiden sich die Nennweiten der Abflussrohre. Für Toilettenabflüsse sollten sie DN 100 betragen, für Waschbecken, Urinale, Bidets oder Waschmaschinen DN 50.
Mindest- und Maximalgefälle liegender Abflussrohrverlängerungen
Das Versetzen einer Toilette bedeutet in der Regel auch, dass das Abflussrohr verlängert werden muss. Diese Verlängerung wird liegend ausgeführt. Dabei ist ein Mindestgefälle von zwei Prozent einzuhalten. Allerdings, und das wissen viele Heimwerker nicht, darf das Gefälle nicht mehr als fünf Prozent betragen.
Maximal 1 m Gefälle
Oft wird angenommen, ein größeres Gefälle sei besser. Das ist jedoch nicht der Fall. Ist das Gefälle zu steil, kann es passieren, dass das Wasser so schnell abfließt, dass die Fäkalien buchstäblich auf dem Trockenen liegen und hängen bleiben. Außerdem darf die Fallstrecke, also die zu überwindende Höhendifferenz, keinesfalls mehr als 1 Meter betragen. Besonderheiten gibt es zudem bei der Länge der Auslaufstrecken.
Abflussrohre nicht beliebig verlängerbar
Ab einer Abflussverlängerung von 3 Metern kann es zu einem Unterdruck in der Anlage kommen. Der nun weiter vom WC entfernte Geruchsverschluss saugt dann Spülwasser an, das eigentlich im WC verbleiben sollte, um einen Geruchsverschluss zu bilden. Diese Gefahr besteht ab einer Verlängerung von 3 Metern und darf 5 Meter keinesfalls überschreiten. Ab einer Rohrverlängerung von 3 Metern ist eine entsprechende Entlüftung vorzusehen.