Welche Varianten von Trockenestrichplatten gibt es?
Fast alle Estrichplatten sind in Varianten mit und ohne Wärmedämmung erhältlich. Platten mit dämmenden Eigenschaften sind auf der Unterseite mit einer Holzfaser-, Polystyrol- oder Mineralwolle-Dämmung versehen. Bei Holzbalkendecken sind Trockenestrichplatten mit einer Holzfaserdämmung vorzuziehen. Die folgenden Estrichplatten sind geeignet für die Verlegung auf einer Holzbalkendecke:
- Gipskartonplatte: Gipskartonplatten sind in Stärken von 6,5 – 25 mm erhältlich. Sie bestehen aus Gips mit einer Kartonummantelung. Sie zeichnen sich durch ihr geringes Gewicht und die einfache Verarbeitung aus. Imprägnierte Gipskartonplatten können auch in Feuchträumen verwendet werden.
- Gipsfaserplatte: Gipsfaserplatten sind in Stärken von 10 – 18 mm erhältlich. Sie bestehen aus Gips, Papierfasern und Wasser und sind besonders stabil. Gipsfaserplatten sind feuchtigkeitsunempfindlich und verfügen über besonders gute schalldämmende Eigenschaften – preislich gesehen sind Gipsfaserplatten allerdings vergleichsweise teuer.
- Zementfaserplatten: Zementfaserplatten gibt es in Stärken zwischen 12 und 25 mm, sie bestehen aus Zement, Füllstoffen und Fasern zur Armierung. Diese Platten sind nicht brennbar und feuchteunempfindlich, ein Nachteil ist das sehr hohe Gewicht. Die Oberfläche benötigt vor der weiteren Verarbeitung eine Grundierung.
Neben Trockenestrichplatten gibt es eine Reihe weiterer Plattenmaterialien, die sich für eine Verlegung auf einer Holzbalkendecke eignen wie beispielsweise Lehm-Trockenbauplatten. Diese werden grundsätzlich ganz genau so verarbeitet, wie Trockenestrichplatten, haben jedoch andere Anforderungen an die Behandlung der Oberfläche.
Trockenestrichplatten verlegen: Schritt für Schritt
- Die Bauplatten werden mit einer passenden Säge zugeschnitten. Geeignet ist beispielsweise eine Handkreissäge (114,80 € bei Amazon*) , bzw. eine stationäre Kreissäge. Feine Schnitte und Details können mit einer Handsäge zugeschnitten werden.
- Bei Gipskartonplatten wird der Karton mit einem scharfen Cuttermesser (10,19 € bei Amazon*) an den angezeichneten Linien entlang geschnitten, dünne Gipskartonplatten können dann einfach entlang des Schnittes gebrochen werden. Die überstehende Falz der Platten muss für den Wandanschluss immer entfernt werden.
- Die Trockenestrichplatten werden anschließend oberhalb der Trockenschüttung verlegt. Erfahrungsgemäß ist es sinnvoll, in einer Ecke gegenüber der Tür zu beginnen. Die Platte wird bis an die Dämmstreifen geschoben und mit den Holzbalken, bzw. der Nivellier-Konstruktion verschraubt.
- Die aneinandergereihten Platten werden über die Stufenfalz mit einem Estrichkleber verklebt, die Verschraubung mit dem Untergrund sollte möglichst in der Nähe einer Falz erfolgen.
- Abschließend werden überstehende Klebereste beseitigt. Der überstehende Dämmstreifen zur Wand hin sollte erst nach der Verlegung des endgültigen Bodenbelages zurückgeschnitten werden.
Trockenestrichplatten sind ein einfacher, schneller Abschluss eines Höhenausgleichs einer Holzbalkendecke mit einer Trockenschüttung, sie sind darüber hinaus auch ideal geeignet, um eine Holzbalkendecke zu verkleiden und können im Aufbau des Fußbodens auf der Holzbalkendecke verwendet werden.
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