Seitliche Nivellierungshölzer
In die Jahre gekommene Holzbalken können sich bis zu Höhendifferenzen von 15 Zentimetern durchbiegen, ohne ihre Tragfähigkeit einzubüßen. Probleme entstehen für den Bodenbelag, der sich lockert oder bei Neukonstruktion nicht eben und bündig montiert werden kann.
Erfahrene Architekten und Zimmerleute raten von einer direkten Bearbeitung der einzelnen Balken durch Abschleifen oder Hobeln ab. Dabei entsteht schnell der „Tischbeineffekt“, bei dem es fast ausgeschlossen ist, eine umfassende Waagerechte zu erreichen. Gängig ist das seitliche Anbringen von Zusatzbohlen oder Bretter, wofür die Balken zumindest größtenteils freigelegt werden müssen.
Befestigung der Nivellierung
Die einfachste Ausgleichskonstruktion besteht aus auf beiden Seiten der Balken angebrachte Schalbretter. Sie werden mit Hilfe von gespannten Richtschnüren ausgerichtet und verschraubt. Die beiden Oberkanten der Bretter bilden die Auflageflächen des Bodenbelags an allen Stellen der Balken, die nicht das höchste Deckenniveau erreichen.
Beim Einbringen der Bretter muss auf deren Eigengewicht und die Tragfähigkeit insbesondere durch eine ausreichende Verschraubung geachtet werden. Die seitlichen Aufsatzflächen der Stützbretter können durch manche historische Deckenaufbauten eingeschränkt sein. Als Faustregel sollten die Nivellierungen mindestens zwei Drittel der senkrechten Balkenstärke ausmachen.
Lattungen und Statik
Beim Sanieren einer Holzbalkendecke mit dem Ausgleichen von Unebenheiten sind einige wesentliche Faktoren zu beachten:
- Wenn in der Deckenkonstruktion Schüttungen oder Stakhölzer im Weg sind, müssen diese nicht unbedingt demontiert werden- „Flachere“ Ausgleichkonstruktionen können durch Lattungen geschaffen werden, die als Gitterrahmen zwischen den Balken eingelegt und befestigt werden.
- Die gesamte Statik der Deckenkonstruktion muss neu berechnet werden. Das Eigengewicht der zusätzlichen Hölzer, gegebenenfalls der Verlust an Altschüttung und die Einbringung von Neuschüttung kann das Deckengewicht stark beeinflussen. In manchen Fällen ist das ergänzende Einziehen neuer tragender Holzbalken unvermeidbar.