Nützlich und interessant zu beobachten
Turmfalken kommen in Deutschland in ausreichender Population vor, was vor allem daran liegt, dass sie fast überall wohlwollend behandelt werden. Als typische Gebäudebrüter nehmen sie gerne angebotene Nistkästen und Plätze an. Wenn Turmfalken einen offenen Nistplatz wie Dachsparren wählen, stellen Kot und Gewölle die einzige Belästigung dar.
Den Turmfalken zeichnet die Eigenschaft aus, bevorzugt die lästigen und zerstörerischen Wühlmäuse zu erbeuten. Wenn keine Wühlmäuse im Angebot sind, jagt er Kleinnager und in Notzeiten auch Regenwürmer.
Einen Nistplatz anbieten und damit das Verjagen ersetzen
Der in Deutschland und Mitteleuropa nicht gefährdete Turmfalke steht unter dem Schutz des allgemeinen Naturschutzgesetzes und darf als Greifvogel nicht gejagt, verletzt oder getötet werden.
Er lebt ganzjährig in Deutschland und ist oft seinem kleineren oder größeren Revier treu. Gehen die Wühlmäuse an einer Stelle aus, zieht er mitunter nur einige Kilometer weiter. Ein mögliches Verjagen oder Vertreiben kann und sollte in fast allen Fällen durch das Anbieten eines Nistplatzes ersetzt werden.
Nistkasten hält Gewölle und Kot fern
Wer einen Nistkasten anbietet, entledigt sich des Problems mit den Ausscheidungen. Folgende Konstruktionsfaktoren lassen einen fast sicher akzeptierten Brutplatz entstehen:
- Rechteckiger Holzkasten nach vorne geöffnet
- Breite etwa fünfzig Zentimeter
- Höhe etwa vierzig Zentimeter
- Tiefe etwa dreißig Zentimeter
- Vorderwand als Balustrade zehn bis 15 Zentimeter hoch
- Balkon aus zwei Leisten (mindestens 25 Zentimeter breit, besser über die Gesamtbreite)
- Im Boden Belüftungslöcher mit vier bis fünf Millimeter Durchmesser bohren
Der hohe Aufhängeort sollte im Halbschatten liegen und nicht südlich oder westlich ausgerichtet sein. Unter einer ausladenden Traufe ist jede Himmelsrichtung geeignet.