Stabilität
Bei einem Klapptisch sollte möglichst eine genauso große Stabilität erreicht werden, wie bei einem herkömmlichen Tisch. Das ist in der Praxis nicht immer leicht zu bewerkstelligen.
Grundsätzlich gibt es folgende Befestigungsmöglichkeiten:
- Wandklapptisch mit ausklappbarem Rahmenbein
- Wandklapptisch mit ausklappbaren Einzelbeinen
- Wandklapptisch mit Wandabstützung
- Wandklapptisch mit Halterung von oben (über eine Kette)
Wandklapptische mit ausklappbaren Einzelbeinen werden höchstwahrscheinlich zum Wackeln neigen, da die Beine nicht völlig fixiert sein können. Zudem sind solche Klappbeine unverhältnismäßig teuer.
Die Lösung in unserer Anleitung unten ist wesentlich einfacher und auch deutlich stabiler (ausklappbares Rahmenbein).
Eine Wandabstützung ist möglich und auch häufig bei Klapptischen aus Möbelhäusern wie Ikea zu finden. Sie ist in der Regel für die meisten Zwecke ausreichend stabil, allerdings schwierig zu konstruieren, wenn man den Tisch selber bauen will. Vorgefertigte Elemente sind teuer und die Tischgröße kann dann nicht völlig frei geplant werden.
Bei Halterungen von oben (Klapptisch klappt nicht nach unten sondern nach oben weg) werden stabile Ketten und Befestigungen in der richtigen Länge benötigt. Zudem muss ein Klappkasten konstruiert werden, auf dem die Tischplatte aufliegt. Vorteil: Es steht gleichzeitig ein kleines, gut nutzbares Ablageregal über dem Tisch zur Verfügung. Diese Konstruktion haben wir in diesem Beitrag erläutert.
Scharniere und Klappbeschläge
Der bewegliche Teil kann in den meisten Fällen am besten mit sogenannten Stangenscharnieren über die ganze Länge an einem feststehenden Teil befestigt werden. Das ist die einfachste und auch kostengünstigste Lösung. Diese Scharniere gibt es in unterschiedlichen Längen, üblich sind 60 cm und 120 cm. Sie werden auf der ganzen Länge jeweils mit beiden Teilen (dem feststehenden und dem Tisch-Teil) verschraubt.
Eine andere Möglichkeit bieten Klappbeschläge. Sie sehen aus wie klappbare Metallwinkel.und werden auch gelegentlich Klappkonsole genannt. Größere Beschläge können durchaus einen Tisch tragen, wenn sie lang genug sind und über eine ausreichend stabile Einrastfunktion bei 90° verfügen (das gilt leider nicht für alle Klappkonsolen-Beschläge). Bei Preisen von über 30 EUR je Stück ist das allerdings eine eher teure Variante für den Selbstbau, die zudem auch aufwändiger zu montieren ist (stabile Wandbefestigung notwendig).
Einfachen Klapptisch selber bauen – Schritt für Schritt
- ein Wandteil (fest montiert) in der Breite: Stärke Kanthölzer+Tischplatte
- ein Tischplatten-Teil
- Kanthölzer
- 2 Stangenscharniere in der Breite der Tischplatte
- Schrauben, Dübel, Befestigungsmaterial
- 2 Metallwinkel
- Bohrmaschine
- Akkuschrauber
1. Teile zuschneiden oder zuschneiden lassen
Die Konstruktion ist recht einfach. Der feststehende Teil muss mindestens so breit sein wie die Stärke der Tischplatte und der Kanthölzer, besser noch etwas breiter. Die Länge entspricht der Breite der Tischplatte.
Die Tiefe der Tischplatte muss mindestens so groß wie die Höhe des Tisches sein – in der Regel also mehr als 75 cm. Die exakte Höhe muss zuvor festgelegt werden, da danach die Kanthölzer abgelängt werden müssen.
2. Fußteil bauen
Aus den Kanthölzern einen viereckigen Rahmen bauen, der genauso breit ist wie die Tischplatte und genauso lang wie die gewünschte Tischhöhe. Am besten zusätzlich verleimen.
3. Teile montieren
Zwischen der Tischplatte und dem Fußteil sowie zwischen der Tischplatte und dem feststehenden Teil jeweils ein Stangenscharnier montieren. Fest auf beiden Seiten verschrauben.
4. Tisch an der Wand befestigen
Den feststehenden Teil an der Wand befestigen. Dabei genau auf die Höhe des Tischfußes achten. Mit der Wasserwaage ausrichten, Metallwinkel ansetzen, Löcher bohren. Die Winkel fest verdübeln. Feststehenden Teil auf den Winkeln verschrauben.