Konstruktionsarten
Als generelle Bautypen für einen Waschtischunterschrank gibt es folgende Konstruktionsvarianten:
- Möbelstückaufbau mit Seitenwänden und Vorderklappen beziehungsweise Türen
- Tief liegende Platte mit Aufsatzbecken, unter der Stauraum geschlossen wird
- Gemauerter Waschtisch mit Klapptüren oder Rollo
- Hängend angebrachte Möbelstücke
- Frontverkleidung mit oder ohne Einlegeböden und/oder Schubladen
- Front aus Klapptüren, Rollos oder textile Vorhänge
Verblendung ohne Tragebelastung
Wer einen kompletten Waschtisch selber baut, kann unter eine selbsttragende Waschtischplatte eine Verblendung montieren. Dabei reichen die Gestaltungsspielräume von einfachen Vorhangleisten, die unter dem vorderen Rand der Platte befestigt werden bis zur Festmontage von Klapptüren und Schubladen.
Bei einer selbsttragenden Befestigung der Waschtischplatte muss bei der Konstruktion des Unterschranks keine tragende Funktion beachtet werden. Selbsttragende Platten ermöglichen den einfachsten Einbau von hängenden Unterschränken.
Tragfähige Möbeleinbauten
Wird der Waschtisch selbst gemacht und wie ein Möbelstück aufgestellt, muss die Platte und die Unterkonstruktion das Gewicht der Waschbecken und die Belastungskräfte durch Auflehnen der Benutzer tragen. Bei der Materialauswahl sind entsprechend tragfähige Seitenwände und eine Grundrahmenkonstruktion zu beachten.
Bei Holz- oder Faserplattenschränken müssen die Stärken der tragenden Bauteile mindestens zwei Zentimeter betragen. Besser und davon unabhängig wird die Umsetzung durch Stützleisten. Sie werden an den inneren Ecken des Unterschranks gesetzt und stützen sowohl sowohl in senkrechter als auch waagerechter Richtung.
Aussparungen und Maße
Eine Rückwand erübrigt sich bei den meisten Unterschränken für Waschtische. Soll sie auch entstehen, muss wie im gesamten Innenraum, ein individuelles Zurechtsägen der Aussparungen und Löcher erfolgen. Zu bedenken sind die charakteristischen „inneren“ Ansprüche an einen Waschtisch. Wenn die Becken nicht aufgesetzt oder aufgestellt werden, nimmt ihre Wölbung innen Platz unter der Waschtischplatte weg. Zwei Eckventile für den Wasserzulauf und ein Abflussrohr mit u-förmig gebogenem Rohr als Geruchssperre unterbrechen Regalböden im Schrankinneren.
- Siphon und Abflussrohr brauchen etwa die halbe Tiefe des Innenraums. Halbrunde Aussparungen in Regalböden sind die gängigste Konstruktionsmethode.
- Die Beckenwölbungen reichen bis zu zwanzig Zentimeter unter die Einhängeposition
- Bei direkt auf die Plattenfläche gesetzten Armaturen müssen zwei Zulaufschläuche von den Eckventilen zu den Armaturunterseiten führen
- Vor dem Inneneausbau eines Unterschranks sollten immer erst die Anschlüsse des Waschtischs fertiggestellt sein.
Schubladen direkt unter der Waschtischplatte sind nur auf zwei Konstruktionsarten integrierbar:
- Kleine und kurze „Schneiderlädchen“ mit kurzer Einschubtiefe
- Schmale an den Beckenbäuchen und Leitungsverläufen vorbeilaufende Laden
Als Alternative können durchgängige Schubladen in Normalgröße unterhalb der Siphonhöhe laufen.