Mit zwei Wespenarten kann es zu Konfrontationen kommen
Auch wenn es sich erst mal wenig hilfreich anhört, lautet das Gebot, bei einem Wespennest am Haus ruhig zu bleiben. Es gibt zwei Wespenarten, die sich für Zuckerhaltiges interessieren. Alle anderen Wespen haben kein Interesse an der Annäherung an Menschen. Solange ihre Flugbahn und ihr Nest nicht aktiv gestört oder unterbrochen wird, brummen sie als vollkommen harmlose Zeitgenossen durch die Gegend.
Zwei Wespenarten begründen den schlechten Ruf der ganzen Insektengattung. Die deutsche und die gemeine Wespe werden von Zuckerhaltigem angelockt. Dabei kommt es zwangsläufig zur Konfrontation mit Menschen. Neben einigen Verhaltensregeln gibt es einige Kniffe und Tricks, diese beiden Wespenarten abzulenken und fernzuhalten. Da ein Wespennest unter Naturschutz steht, muss eine friedliche Form der Koexistenz gefunden werden.
Die Wahrscheinlichkeit eines Nestbaus senken
Es gibt nicht die letztendlich sichere Lösung, die Ansiedlung einer Wespenkönigin und den Nestbau zu verhindern. Mit folgenden Maßnahmen vor Nistbeginn Mitte April sinkt die Wahrscheinlichkeit allerdings eklatant:
- Rollädenkästen sind beliebte Bauorte. An dem Schlitz zwischen Rolladen und Fenster können Bürstendichtungen angebracht werden, die den Wespen den Zutritt verwehren.
- Bauliche Defekte an der Fassade, dem Mauerwerk oder im Putz schaffen Hohlräume und Löcher, die von Wespen geschätzt werden. Regelmäßige Reparatur verschließt sie.
- Wespen brauchen altes Holz, um das Nest bauen zu können. Potenzielles Material durch gute Instandhaltung aller Holzbauteile am Haus vorenthalten.
- Die zuckerliebenden Wespen sind sogenannte Dunkelhöhlennister. Am Haus sollten Eingänge und Öffnungen zu solchen „Dunkelhöhlen“ möglichst komplett verschlossen beseitigt werden.
Was tun, um eine friedliche Koexistenz zu gewährleisten
Ein neues Wespennest entsteht schnell in etwa vier bis sechs Wochen. Dann fliegen die ersten Insekten aus. Jetzt gilt es, die Position des Wespennests zu erkennen und idealerweise auch die Art zu bestimmen. Folgendes Vorgehen minimiert Probleme bis hin zu Stichen:
- Dem Wespennest nicht mehr als auf zwei Metern nähern
- Den Flugweg beobachten und nicht durch Aufenthalt, Gegenstände oder Kreuzen stören
- Das Nest mit einem optischen Sichtschutz abschirmen, um die Wespen nicht erschrecken
- Hektische und schnelle Bewegungen unterlassen, wenn Wespen in der Nähe sind
- Zuckerhaltiges abdecken und „Opfergabe“ wie Zuckerwasser im Garten aufstellen
Hilfreich bei der Artenbestimmung ist nicht nur die Wespenart zu erkennen, sondern gegebenenfalls auch Bienen und Hornissen als Mitbewohner zu erkennen. Hängende Nester beherbergen beispielsweise meist Wespenarten, die kein Interesse an Zucker haben.