Gemächlicher Beginn und rasante Steigerung
Wenn ein Wespennest entsteht, baut die Königin zuerst einige Wochen allein, bis sie eine etwa golfballgroße Kugel geschaffen hat. Bei Wespenarten, die ihre Nester unter der Erde bauen, sind die Dimensionen ähnlich, aber geometrisch anders geformt. Das Wespennest besteht aus einer formbaren Masse, die aus eingespeichelten Holzfasern besteht.
Ist die Größe des Golfballs in etwa erreicht, schlüpfen die ersten Arbeiterinnen. Ab sofort beschleunigt sich der Bau exponentiell. Die Königin ist nun von der Arbeit befreit und legt nur noch Eier. Das steigert den Ausstoß und die Geschwindigkeit. Die Arbeiterinnen bauen neue Brutwaben für ihresgleichen und die Nachschlüpfenden tun es ihnen gleich.
Im Mittelpunkt stehen die deutsche und gemeine Wespe
Es gibt elf Wespenarten und sechs Feldwespenarten in Mitteleuropa. Sie unterteilen sich beim Nestbau in zwei Gruppen. Einige Arten hängen ihre Nester auf, teilweise im Dunkeln, teilweise fast überall, wobei immer Regenschutz bestehen muss. Andere leben und brüten im Erdreich. Die Nestgrößen unterscheiden sich.
Am interessantesten sind die Größen der Nester der deutschen und der gemeinen Wespe, die beide für den schlechten Ruf von Wespen verantwortlich sind. Sie interessieren sich für Zuckerhaltiges und sind die bekannten und unbeliebten Störenfriede. Unter den anderen harmlosen und an menschlichen Genuss- und Lebensmitteln nicht interessierten Arten reichen Nestgrößen von der erwähnten Golfballgröße, die nicht weiter wächst bis zu hand- und fußballgroßen Kolonien und Staaten.
Deutsche und gemeine Wespe
Die beiden unbeliebten Nützlinge bilden Staaten mit Tausenden von Tieren. Das führt zu Größen, die weit über einen Fußball hinaus gehen. Dazu kommt, dass die Wespen mit ihrem flexibel formbaren Baumaterial bauliche Gegebenheiten perfekt ausnutzen können. Es gibt Nester, die nur zwanzig oder dreißig Zentimeter hoch sind und sich in der Breite über mehrere Meter erstrecken. Als durchschnittliches Maß kann ein Volumen von 1,5 bis zwei Kubikmeter bezeichnet werden.