Persönliches Pietätgefühl entscheidet
Wenn das Entsorgen eines Grabsteins ansteht, wird nicht immer nur die rein rationale Ebene bei den Beteiligten angesprochen. Während manche Menschen eine Weiterverwendung für pietätlos erachten, sehen andere die Angelegenheit pragmatisch. Wer sich nicht weiter um das Entsorgen kümmert, sollte davon ausgehen, dass der alte Grabstein irgendeine Anschlussverwendung findet.
Friedhofsverwaltungen führen alte Grabsteine oft dem Schreddern zu und der gewonnene Bruch wird oft beim Bau von Straßen verwendet. Wer nicht genau nachfragt, erfährt vom weiteren Werdegang des Grabsteins nichts. Es bleibt auch hier der Entscheidung des Einzelnen überlassen, ob das Entsorgen des Grabsteins ohne nähere Einzelheiten gewünscht ist oder eine wissentliche und geplante Weiterverwendung als sinnvoller erachtet wird.
Acht Wege, einen Grabstein zu entsorgen
1. Friedhofverwaltung
Nach der Benachrichtigung der Grabräumung erteilen Sie der Friedhofverwaltung den Auftrag der Erledigung und zahlen die veranschlagten Gebühren.
2. Steinmetz zum Kauf anbieten
Wenn Ihr Grabstein aus hochwertigem Naturstein besteht, können Sie einem Steinmetz ein Kaufangebot machen. Kalkulieren Sie einen Preis zwischen zehn und zwanzig Prozent des Material-Neuwertes.
3. Gegengeschäft mit Steinmetz
Bieten Sie einem lokalen Steinmetz an, für die Erledigung der Grabauflösung und gegen die Übernahme aller Gebühren den Grabstein frei übernehmen zu dürfen.
4. Mitnehmen und Aufbewahren
Sie können den Grabstein, so wie er ist, mit nach Hause mitnehmen. Dort können Sie ihn für einen späteren Wiedergebrauch einlagern oder zur weiteren Erinnerung im Garten wieder aufstellen.
5. Umarbeiten lassen
Je nach Steinart, Größe und Dicke des Grabsteins können Sie aus dem Grabstein eine Tischplatte, eine Sitzfläche oder ein Dekorationsstück gewinnen. Außer Steinmetzen verfügen Naturstein-Großhändler, Blockhändler, Hersteller von Unmaßtafeln und Steinbruchbetreiber über die erforderlichen Maschinen.
6. Bestatter anbieten
Um aus dem Grabstein einen Gelderlös zu erzielen, der beispielsweise Teile oder gesamte Kosten für die Grabauflösung deckt, können auch Bestattungsunternehmen als Käufer interessiert sein.
7. Übernahme durch Privatpersonen
Immer wieder fällt anderen Friedhofsbesuchern auf, dass ein Grabstein bald abläuft und sie interessieren sich für die Übernahme. Erkundigen Sie sich nach Möglichkeiten, bekannt zu machen, dass Sie den Grabstein zur Übernahme anbieten. Ansprechpartner sind die Friedhofverwaltung, das Pfarramt, das zuständige Grünflächenamt und der Totengräber.
8. Zum Verkauf anbieten
Auf den einschlägigen Internetforen für Privatverkäufe und Versteigerungen können Sie den Grabstein bundesweit anbieten. Üblicherweise wird neben einem eventuellen Verkaufspreis der Abbau und Abtransport vom Käufer übernommen.