Die Verträglichkeit von Acrylglas mit anderen Stoffen
Die technische Bezeichnung von Acrylglas ist Polymethylmethacrylat (PMMA). Aber auch unter dem Markennamen „Plexiglas“ ist es geläufig. Wollen Sie Acrylglas lackieren, sind es die besonderen chemischen Eigenschaften, die zunächst wichtig sind. So verträgt sich Acrylglas nicht mit allen Verdünnungen, die es gibt. Gut verträglich ist Acrylglas mit den nachfolgenden Stoffen:
- Benzin (benzolfrei)
- Waschbenzin (benzolfrei)
- Isopropanol
- Öle
- Säuren
- Laugen mittlerer Konzentration
- grundsätzlich anorganische Verbindungen
Lacke dürfen keine Inhalte mit folgenden Stoffen aufweisen
Bei anderen Stoffen wird Acrylglas entweder geschädigt oder löst sich auf:
- Chlorkohlenwasserstoffe
- Aceton
- Alkohol
- Benzol
- namentlich Verdünnungen wie Nitroverdünnung
- grundsätzlich organische Verbindungen
Die verschiedenen Lackiertechniken für Acrylglas
Damit Sie also nicht versehentlich auf einen Lack zurückgreifen, der unverträgliche Lösungsmittel enthält, sollten Sie 2-Komponenten-Acryllacke auf Wasserbasis verwenden. Zuvor wird die vorbereitete Acrylglasoberfläche mit einer passenden Grundierung versehen. Beim Lackieren ist die Wahl des geeigneten Lacks auch von der Lackiertechnik abhängig:
- Streichen
- Rollen (Schaumstoffrolle)
- Spritzen (Spritzlackieren, Airbrushen)
- Sprühen (Spraydose)
Welche Art von Lack verwendet werden soll
Daneben ist auch noch der Effekt wichtig, den Sie erzielen möchten. Zum Beispiel eine Oberflächenstruktur, völlig blickdichter Farblack, Metalliclackierungen, rutschhemmend oder mit bestimmten elektrischen Leiteigenschaften.
Schrittweise Anleitung zum Lackieren von Acrylglas
- geeigneter Lack (beispielsweise 2-K-Acryllack auf Wasserbasis)
- dazu geeignete Grundierung, gegebenenfalls farblos
- eventuell eine Versiegelung
- Schleifpapier (nass, trocken, in unterschiedlichen Körnungen)
- Mikrofasertücher zum Reinigen
- Klebeband (Polyester)
- Schleifklotz
- Schwingschleifer
- Lackierwerkzeug (Pinsel, Rolle oder Spritzpistole und Kompressor)
- Atemschutz
- gegebenenfalls Heizstrahler zum Trocknen des Lacks
1. Vorbereitungsarbeiten
Zunächst muss das Acrylglas angeschliffen werden. Verwenden Sie eine immer feiner werdende Körnung. Zum Schluss sollte es eine 600er-Körnung und Nassschleifpapier sein. Einen Ratgeber zum professionellen Schleifen von Acrylglas erhalten Sie hier: Acrylglas schleifen.
Dann wird das Acryl-Werkstück zunächst mit Wasser gespült, dann mit einem Mikrofasertuch gereinigt. Fettige Fingerabdrücke lassen sich gut mit Isopropanol entfernen.
2. Grundieren und Lackieren
Nun können Sie das Acrylglas in der von Ihnen bevorzugten Technik grundieren und lackieren. Unabhängig von der Technik müssen Sie stets darauf achten, dass bereits aufgetragene Grundierung oder Lack erst vollständig durchtrocknen muss, bevor Sie mit dem nächsten Arbeitsschritt fortfahren.
3. Versiegeln des lackierten Acrylglases
Abschließend können Sie das Acrylglas noch versiegeln. Da hier zumeist lösungsmittelhaltige Produkte eingesetzt werden (müssen), achten Sie auf eine Verträglichkeit zum Acrylglas.
Es gibt zahlreiche Bearbeitungsmöglichkeiten von Acrylglas. Bevor Sie Acrylglas lackieren, können Sie es an den Kanten durch seine lichtbrechenden Eigenschaften vielleicht noch besonders gestalten. So können Sie Acrylglas gießen. Damit könnten Sie auch LEDs in das zu lackierende Acrylglas eingießen.