Als Ersatz für Ölfarben
Acrylfarbe wurde in den 30er Jahren patentiert und entwickelt. Der Durchbruch kam jedoch erst im folgenden Jahrzehnt. Acrylfarben wurden dann in größeren Mengen als Künstlerbedarf angeboten. Gegenüber den bis dahin üblichen Ölfarben hatten Acrylfarben vor allem den Vorteil, dass sie wesentlich schneller trockneten.
In vielen anderen Bereichen zu finden
Acrylfarben wurden schnell beliebt, sodass sie Einzug in zahlreiche Hobby- und Bastelbereiche sowie in Handwerk und Industrie gehalten haben. Um Acrylfarben richtig verarbeiten zu können, sollte man ihre Zusammensetzung und ihr Wirkungsprinzip kennen. Acrylfarbe besteht aus den folgenden Bestandteilen:
- Farbpigmente
- Bindemittel (Acrylbinder bzw. Acrylharz)
- Verdünnung (Wasser oder organische Verdünnung)
- eventuelle Additive (für schnelleres Trocknen, dünnere oder dickere Farbe, usw.)
Funktionsprinzip von Acrylfarben und -lacken
Acrylfarben sind bereits mit Wasser verdünnt, es handelt sich um 1-Komponenten-Farben oder 1K-Lacke. Wasserverdünnbare Acrylfarben können mit Wasser weiter verdünnt werden, um die Farben lasierend auftragen zu können.
Die besondere Bedeutung des Bindemittels
Beim Auftragen von Acrylfarbe verdunstet der Verdünner. Dadurch lagern sich die Acrylpartikel so eng aneinander, dass sie regelrecht verkleben und eine wasserdichte Oberfläche bilden. Acrylfarben gibt es jedoch in verschiedenen Zusammensetzungen.
Mehr und dickerer Acrylbinder oder mehr bzw. weniger Wasser als Verdünner – das Bindemittel ist ausschlaggebend und kann sehr dünne Schichten ermöglichen oder relativ dick aufgetragen werden.
Nicht jede Acrylfarbe ist für jeden Kunststoff
Das ist der erste Punkt, der bei Acrylfarben auf Kunststoff zu beachten ist. Handelt es sich z.B. um Plastikmodelle oder Figuren in einem kleinen Maßstab, kann es vorkommen, dass falsch gewählte Acrylfarbe zu dick aufgetragen wird und bestimmte Details überdeckt werden.
Andererseits ist nicht jede Acrylfarbe nutzbar, wenn ein Kunststoffteil hohen Belastungen ausgesetzt ist, z.B. durch regelmäßiges Anfassen.
Vorbereitung von Kunststoff vor dem Lackieren oder Bemalen
Bei besonders glatten Kunststoffoberflächen kann es wichtig sein, die Oberfläche aufzurauen, damit sich Acrylfarbe nicht ablöst. Wird sie jedoch sehr dünn auf Kunststoff aufgetragen, werden die Schleifspuren sichtbar. Aus diesem Grund kann es notwendig sein, den Kunststoff vor dem Lackieren mit Acryllack zu grundieren.
Berücksichtigung der mechanischen Beanspruchung durch die Versiegelung
Da einige Acrylfarben auf mechanische Beanspruchung schlecht reagieren, kann eine zusätzliche Versiegelung mit Klarlack erforderlich werden. Oft handelt es sich dabei um 2-Komponenten-Lacke mit einem chemischen Verdünner und einem Härter. Es ist deshalb darauf zu achten, dass sich Klarlack nicht nur mit dem Kunststoff, sondern auch mit der gewählten Acrylfarbe verträgt.