Eintrübungen möglich, die aber kein Rost darstellen
Einer der großen Vorteile von Aluminium ist die spezifische Art der Oxidation. An der Oberfläche bildet sich eine mehrere Mikrometer starke Aluminiumoxidschicht, die ein Rosten des Metalls unterbindet. Anders als Eisen muss Aluminium gegen Rost nicht geschützt werden, da sich kein Eisenoxid bildet, aus dem Rost besteht.
Ein rostähnlicher Vorgang kann durch die ständige Verletzung der Oxidschicht aus Aluminium hervorgerufen werden. Die „verletzte“ Schicht setzt immer wieder neue Oxidationsvorgänge in Kraft, die einer Korrosion nach innen entsprechen. In diesem Fall können eine Verfärbung und Ungleichmäßigkeiten am Aluminium auftreten. Eintrübungen dieser Art werden nicht als Rost bezeichnet.
Eisenhaltige Legierungen
Bauteile und Werkstoffe aus Aluminium bestehen fast nie aus dem reinen Metall, sondern sind mit anderen Metallen legiert. Ein Problem in der Herstellung der Legierungen besteht darin, dass die Legierungspartner mit besonders stabilisierenden Eigenschaften für das Weichmetall Aluminium die Bildung des Oxids stören.
Daher gibt es Aluminiumarten, die im landläufigen und augenscheinlichen Sinne rosten können. Das Eisenoxid bildet sich ausschließlich durch die Fremdmetalle. Typische Legierungspartner von Aluminium sind:
- Berryllium
- Chrom
- Eisen
- Kupfer
- Magnesium
- Zink
Eine weitere Ursache für scheinbaren Rost auf Aluminium kann in einer Kontaktkorrosion begründet sein. Wenn beispielsweise nacktes ungeschütztes Aluminium Edelstahl direkt berührt, kann es die elektromagnetische Rolle einer Anode einnehmen. Da sich Elektronen zur entgegengesetzten Kathode bewegen, verliert Aluminium physische Substanz. Zudem ist die natürliche Eigenoxidation gestört, was zu der Annahme führt, das Aluminium rostet.
Beim Eloxieren wird Oxidation gesteuert
Um beispielsweise korrosionsfähigen Legierungspartnern keine Chance zur Bildung von Eisenoxid zu geben, wird Aluminium oxidiert. Bei diesem Eloxieren wird mit unterschiedlichen elektromagnetischen Methoden die versiegelnde Oxidschicht künstlich hervorgerufen. Die eloxierte Oberfläche schützt legiertes Aluminium vor der Reaktion mit Feuchtigkeit und Wasser und schließt luftdicht ab.
Chemische Korrosion
Oft wird von großer Korrosionsbeständigkeit von Aluminium im pH-Wertbereich zwischen vier und neun gesprochen. Auch beim Auftreffen von Laugen Säuren mit pH-Werten unterhalb oder oberhalb dieses Bereiches ist Rosten eine ungenaue Bezeichnung der einsetzenden Reaktion. Die Reaktion mancher aggressiven chemischen Stoffe stört die Oxidbildung nachhaltig oder verhindern sie vollständig. Diese Wirkung führt zu Metallirritationen, die beispielsweise die rostähnliche Lochfraßkorrosion hervorruft.