Wellplatten aus Asbest sanieren
Asbesthaltige Dachplatten dürfen auf keinen Fall angebohrt oder angesägt werden. Dabei werden kleinste Asbestfasern freigesetzt. Schon minimale Mengen in der Atemluft können zu schweren Gesundheitsschäden bis hin zum Tod führen. Das Überdecken eines Daches mit asbesthaltigen Wellplatten ist daher nur in wenigen Fällen ratsam.
Für die Sanierung von asbesthaltigen Dächern im Bestand gelten folgende Dringlichkeitsstufen:
- Unverzüglich erforderliche Sanierung – Dringlichkeitsstufe I
- Mittelfristig erforderliche Sanierung – Dringlichkeitsstufe II
- Langfristig erforderliche Sanierung – Dringlichkeitsstufe III
Bei mittel- und langfristig erforderlichen Sanierungsmaßnahmen sollte daher in jedem Fall eine Abdeckung der Wellplatten, deren fachgerechte Entsorgung und eine komplette Neueindeckung eingeplant werden.
Auch bei unverzüglich erforderlichen Maßnahmen ist es grundsätzlich am sinnvollsten, das alte Material restlos zu entfernen. Ist dies nicht möglich, können die Wellplatten kurzfristig saniert werden.
Wellplatten mit Schweißbahn überdecken
Um ein undichtes Welldach kurzfristig abzudichten, können Sie die Wellplatten mit Schweißbahn überdecken. Achten Sie bei allen Arbeiten auf die notwendige Schutzkleidung, tragen Sie immer Atemschutz! Arbeiten Sie niemals mit Nägeln, Schrauben oder einer Säge an den asbesthaltigen Wellplatten! Sperren Sie zudem den Arbeitsbereich so ab, dass Unbeteiligte ohne Schutzkleidung nicht gefährdet werden.
- Reinigen Sie die Wellplatten vorsichtig von groben Verschmutzungen. Niemals einen Hochdruckreiniger verwenden. Kehren Sie das Dach behutsam mit einem weichen Besen ab.
- Kleben Sie die untere Lage Bitumenbahn mit Bitumen-Kaltkleber auf.
- Lassen Sie den Klebstoff durchtrocknen. Ab der zweiten Lage kann die Bitumenbahn auch heiß verschweißt werden.
- Erhitzen Sie die Unterseite der Bahn während des Abrollens mit einem Gasbrenner. Achten Sie auf eine gleichmäßige Erhitzung. Das Material darf nicht zu kalt sein, da sonst die Klebkraft des Bitumens verloren geht.
- Drücken Sie die Schweißbahn gut an. An den Rändern sollte sich eine kleine Wulst aus flüssigem Bitumen bilden.
- Achten Sie auf eine Überlappung von 8 – 15cm zwischen den Bahnen und auch an den Stirnseiten.