Was ist eigentlich Asbest?
Seit 1993 ist die Herstellung und Verwendung deutschlandweit verboten. Im Jahr 2005 wurde ein EU-weites Verbot dieses Materials durchgesetzt, in Altbauten finden sich allerdings noch heute häufig asbesthaltige Materialien.
Der Name ist dem Altgriechischen entnommen, er bedeutet „langlebig“ oder auch „unvergänglich“. Asbest sind besonders unempfindliche und belastbare faserartige Silikatminerale. Asbest ist nicht brennbar und sehr einfach mit anderen Materialen verbindbar. Kein Wunder also, das Asbest häufig und gern als Baustoff genutzt wurde!
Durch Alterung und Zerfall, klimatische Einflüsse aber auch die mechanische Bearbeitung von asbesthaltigen Materialien werden feinste Asbestfasern in die Atemluft freigesetzt. Das kann zu einer chronischen Entzündung der Lunge, einer Asbestose oder Krebs führen. Je länger und intensiver der Kontakt mit asbesthaltiger Atemluft stattfindet, desto eher können solche schwerwiegenden, gesundheitlichen Probleme auftreten.
Welche Arten von Asbest gibt es?
Grundsätzlich wird zwischen festgebundenem und schwachgebundenem Asbest unterschieden, beide Materialien können in Bauten aus den Jahren 1900 bis 1993 verbaut worden sein.
Asbest stellt immer dann eine gesundheitliche Gefahr dar, wenn feine Fasern freigesetzt werden. Auf Dächern finden sich normalerweise stark gebundene Asbestformen: Asbestzement, Wellasbest oder Asbest-Wellplatten. Diese sind zunächst gesundheitlich unbedenklich, solange sie nicht beschädigt sind.
Bei der Bearbeitung werden jedoch auch bei diesen Werkstoffen feinste Asbestfasern freigesetzt: Schon das Anstreichen oder die Verwendung eines Hochdruckreiniger kann für das Ablösen gefährlicher Fasern sorgen.
Schwach gebundene Asbestprodukte haben einen Asbestanteil von mehr als 60% – im Vergleich zu den festgebundenen Werkstoffen, die lediglich 10 – 15% Asbest enthalten ist das Gefahrenpotential sehr viel höher. Bereits durch leichte Erschütterungen können sich Fasern lösen. Spritzasbest oder Leichtbauplatten stellen daher ein großes Risiko dar und sollten von einem Fachbetrieb entfernt werden.
Wann ist eine Asbestsanierung sinnvoll?
Wenn die Eindeckung Ihres Daches noch funktionstüchtig ist, also keine Beschädigungen vorliegen und das Dach regelmäßig gewartet wird, geht keine unmittelbare Gefahr von einem Asbest-Dach aus. Doch schon durch normale Verwitterung können sich Fasern aus dem Asbest lösen und eingeatmet werden. Asbest hat – neben den gesundheitlichen Risiken – auch den enormen Nachteil, den Wert einer Immobilie beträchtlich zu mindern. Auch wenn eine Solarthermie- oder Photovoltaikanlage auf dem Dach installiert werden soll, ist eine Sanierung unumgänglich.
Eine Überdeckung oder Beschichtung von alten Asbest-Dächern ist gesetzlich verboten. Daher muss für die Sanierung eines Asbest-Daches immer eine Neueindeckung vorgenommen werden.
Die Neueindeckung umfasst:
- einen vollständigen Rückbau des alten Daches
- auch alte Nägel und Schrauben müssen entfernt werden
- die sachgerechte Entsorgung des asbesthaltigen Materials in luftdicht verschließbaren Schüttgutsäcken
Kontaktieren Sie am besten frühzeitig einen Fachbetrieb: Die Arbeit mit Asbest und auch die Entsorgung sollten Sie möglichst nicht selbst übernehmen!