Woran erkenne ich Asbest im Bodenbelag?
Ob Asbest im alten PVC-Fußboden enthalten ist oder nicht, lässt sich mit dem bloßen Auge fast nie erkennen. Als Richtwert gilt, wann der Bodenbelag verlegt wurde – ab 1993 war der Einsatz von asbesthaltigem Material zwar verboten, die Gefahren waren aber schon seit den 1970er-Jahren bekannt. Oftmals sind nur Fußböden betroffen, die bis in die späten 1980er-Jahre verlegt wurden.
Ob die Flexplatte Asbest enthält, kann nur eine Laborprobe final sagen. Die Wahrscheinlichkeit steigt jedoch, wenn sich eine pappähnliche Schicht darunter befindet.
Welche Gefahren gehen von Asbest aus?
Asbest ist laut GHS (Global harmonisierten System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien) als gesundheitsgefährdend eingestuft, da die Asbestfaser stark krebserregend ist. Wird dieser Schadstoff über die Lunge aufgenommen, kann eine sogenannte Asbestose entstehen – sie führt zu Asthma, Kurzatmigkeit und Lungenkrebs. Seit 1993 ist dieser Baustoff daher in Deutschland verboten, in ganz Europa gilt das Verbot seit 2005.
Wie wird ein asbesthaltiger Bodenbelag entfernt?
Eine Asbestsanierung ist in Deutschland stark reguliert, um die Gesundheitsgefahren im Umgang mit diesem Material so gering wie möglich zu halten. Daher dürfen Sie den alten Bodenbelag nur von einem Spezialunternehmen entfernen lassen und nicht selber Hand anlegen.
Dabei werden Proben aus der verdächtigen Asbestpappe genommen und im Labor analysiert, bevor die Fachkräfte mit spezieller Schutzkleidung anrücken und den Altbestand entfernen. Sollte Asbest im Bodenbelag nachgewiesen werden, lohnt sich die Sanierung nicht immer – dabei werden mehr Fasern freigesetzt.
Wie muss ein asbesthaltiger Bodenbelag entsorgt werden?
Nicht nur das Entfernen, sondern auch das Entsorgen von asbesthaltigen Baustoffen ist in Deutschland stark reguliert. So muss der betroffene Fußbodenbelag nach der TRGS 519 zuerst in spezielle Müllbeutel (sogenannte Big-Bags) luftdickt verpackt und dann auf Deponien der Klassen I oder II entsorgt werden. Hierzulande gibt es keine weiteren Verwertungsmöglichkeiten.
Diese Art der Entsorgung ist nicht nur aufwendig, sondern auch ziemlich teuer. Es führt aber kein Weg daran vorbei – schließlich ist Asbest mit Lebensgefahr verbunden.