Der Sd-Wert gibt Auskunft über die Diffusionsoffenheit
Die Norm DIN EN 1062-1 gibt Auskunft über die Diffusionsoffenheit einer Farbe und lässt somit erkennen, ob die fertige Beschichtung wirklich atmungsaktiv ist. Achten Sie auf den sogenannten Sd-Wert, der die »diffusionsäquivalente Luftschichtdicke« angibt.
Eine atmungsaktive Wandfarbe erkennen Sie an einem niedrigen Sd-Wert, eine versiegelnde Beschichtung besitzt einen hohen Sd-Wert. Die ungefähre Einteilung entnehmen Sie bitte der folgenden Tabelle:
Sd-Wert | Wasserdampfdurchlässigkeit | Farbklasse |
---|---|---|
≥ 1,4 m | > 150 g/(m² x d) | niedrig Durchlässigkeit = V3 |
≥ 0,14 + < 1,4 m | ≤ 150 und > 15 g/(m² x d) | mittlere Durchlässigkeit = V2 |
< 0,14 m | > 150 g/(m² x d) | hohe Durchlässigkeit = V1 |
Diese Farben erweisen sich als besonders atmungsaktiv
Erfahrungsgemäß gehören Naturfarben zu den atmungsaktivsten Anstrichmitteln, hierzu gehören zum Beispiel Kalkfarbe (12,06 € bei Amazon*) , Silikatfarbe und Lehmfarbe. Ihre Sd-Werte liegen etwa zwischen 0,02 und 0,05, ein gesundes Raumklima lässt grüßen!
Dispersionsfarben als reguläre in jedem Baumarkt angebotene Wandfarben warten mit einem Sd-wert um 0,5 auf und sind deshalb im mittleren Bereich anzuordnen. Wie eine Versiegelung wirken sie zwar nicht, aber als hundertprozentig diffusionsoffen lassen sie sich auch nicht bezeichnen.
Moderne Latexfarben, die keinen Kautschukanteil mehr enthalten, gehören den Dispersionsfarben an und sind in einem ähnlichen Bereich anzusiedeln. Eher liegt ihr Sd-Wert noch etwas höher, je nach Material und Inhaltsstoffen kann es sich sogar fast um eine V3-Farbe handeln.
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