Wann das Warmwasser-Ausdehnungsgefäß prüfen?
Das Ausdehnungsgefäß macht in einem Warmwassersystem dasselbe wie das Ausdehnungsgefäß in der Heizungsanlage. Es hält den Wasserdruck im System konstant und verhindert dadurch Wasseraustritte, die bei der Erwärmung und damit Ausdehnung des Wassers auftreten würden.
Das funktioniert im Grunde immer nach demselben Prinzip, auch wenn es unterschiedliche Bauformen und Membrantypen gibt. So gibt es fest verbaute oder separat installierte Gefäße, die inwendige Gummimembran kann eine Hut-, eine Sack- oder eine Balgform haben. Sie trennt das Systemwasser von einem mit Stickstoff oder Luft gefüllten Ausgleichsraum und gibt je nach Ausdehnungsbedarf des sich erwärmenden Systemwassers dort hinein nach.
Das Ausgleichsgefäß sollten Sie regelmäßig überprüfen. Denn im Laufe seiner Einsatzzeit kann es zu folgenden Wartungsanforderungen kommen:
- Gas (Stickstoff/Luft) muss nachgefüllt werden
- Membran defekt
Routinemäßige Prüfung
Das Nachfüllen des Gasraums muss immer mal wieder geschehen. Einen Gasverlust können Sie zunächst indirekt feststellen, indem Sie den Wasserdruck des Warmwassersystems beobachten. Sinkt er kontinuierlich, ist das ein Indiz für eine nicht mehr ausreichende Befüllung des Gasraums im Ausgleichsbehälter. Zu wieviel Druck der Gasraum mit Stickstoff oder Luft gefüllt sein muss, ist meist auf dem Ausdehnungsgefäß vermerkt, zum Beispiel auf einem Aufkleber.
Um den Ist-Druck im Gasraum zu prüfen, können Sie zum Beispiel eine Luftpumpe mit Manometer an das Ventil anschließen und nach einmaligem, kurzem Pumpen den Druck vom Manometer ablesen. Ist er zu niedrig, füllen Sie entsprechend Stickstoff oder Luft bis zum richtigen Druckstand nach.
Membran defekt
Wenn Sie feststellen, dass der Druck im Warmwassersystem massiv absinkt, kann es auch sein, dass die Membran im Ausdehnungsgefäß defekt ist. Besonders bei älteren Ausdehnungsgefäßen kann das der Fall sein. Die Geräte halten durchschnittlich etwa 10 bis 15 Jahre. Ist die Membran undicht geworden, wird sich der Gasraum allmählich vollständig mit Wasser füllen.
Das können Sie ganz einfach prüfen, indem Sie das Ventil kurz eindrücken. Normalerweise zischt hier dann Luft bzw. Stickstoff aus. Spritzt stattdessen Wasser heraus, ist das ein ziemlich klarer Hinweis auf eine kaputte Membran. Wenn auch nach Auffüllen des Gasraums (erst nachdem Sie den Wasserraum druckfrei gemacht, also das Ablassventil auf der Wasserraumseite geöffnet haben!) sich bald dasselbe Szenario darstellt, haben Sie Gewissheit: das Ausdehnungsgefäß ist reif für einen Nachfolger.