Fehler bei der Verarbeitung
Putz bindet wie jeder andere Mörtel durch das Verdunsten des enthaltenen Wassers ab. Seine unverzichtbaren Eigenschaften wie Diffusion, Witterungsbeständigkeit und Zugfestigkeit entwickelt er nur gut „abgehangen“. Wenn sich an der Wand im Außenputz Risse bidlen, er sich von der Wand löst und zu bröckeln beginnt, kann ein Verarbeitungsfehler zugrunde liegen. Typische Beispiele sind:
- Unsauber ausgeführtes Mischungsverhältnis
- Falsche und ungeeignete Füll- und Zuschlagsstoffe
- Zu langsames oder zu schnelles Aufbringen
- Zu geringe oder zu große Stärke des Außenputzes
- Zu kalte oder zu warme Außentemperaturen bei der Verarbeitung und der Trocknung
Umgebungsverhältnisse beachten
Frischer Putz braucht möglichst stabile und wenig extreme äußere Verhältnisse, um perfekt abzubinden. Hohe Temperaturen beispielsweise durch starke Sonneneinstrahlung lässt das enthaltene Wasser zu schnell verdunsten. Folge ist ein zu geringer hydraulischer Halteeffekt, der sich ausbildet.
Ähnliches passiert bei hoher Luftfeuchtigkeit und Schwüle oder sogar Beregnung des Außenputzes, bevor er erstmalig durchgetrocknet ist. Um diese Belastungen und Fehlerquellen zu vermeiden, empfehlen sich folgende Entscheidungen:
- „Nach Wetterbericht“ verputzen, um extreme Bedingungen zu umgehen
- Wenn möglich, Beschattung und Regenschutz (belüftungsaktiv) organisieren
- Frischen Außenputz keinem Frost aussetzen
- Möglichst im Frühsommer oder Frühherbst verputzen
- Nicht im Winter und nicht im Hochsommer verputzen
Dem späteren Bröckeln kann neben der sachgemäßen Verarbeitung auch durch eine Bewehrung in Form einer Gewebespachtelung entgegengewirkt werden. Partielles Bröckeln kann dann allerdings bei Feuchtigkeit im Mauerwerk durch großflächiges Abheben des Außenputzes ersetzt werden.