Schenken Sie den Besonderheiten eines Badezimmers große Beachtung vor dem Fliesenlegen
Im Badezimmer ist es naturgemäß immer wieder sehr feucht und sogar nass. Sei es der Wasserdampf vom Duschen, Spritzwasser oder völlig nass aus der Badewanne steigen. Doch wie in allen anderen Bereichen ist Nässe für die Bausubstanz auch im Badezimmer extrem schädlich. Daher sollte vor dem Verlegen von Badezimmerfliesen unbedingt der Untergrund entsprechend vorbereitet werden. Unter Umständen ist dann auch noch eine Fußbodenheizung vorhanden, die die einsetzbaren Baustoffe weiter einschränkt. Das alles spricht dafür, dass Sie gerade im Badezimmer ausschließlich hochwertige Markenprodukte renommierter Hersteller verwenden, denn nur deren Baustoffe halten tatsächlich, was sie versprechen. Alles andere wäre ein riskantes Glückspiel, denn eine vollständige Sanierung ist gewiss kostspieliger.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum fachgerechten Legen von Badezimmerfliesen
- Sperrgrund
- eventuell Dichtband
- eventuell Haftgrund
- eventuell Ausgleichs- oder Nivellierspachtel
- Badezimmerfliesen
- flexibler Fliesenkleber
- Fugenkreuze
- Abstandskeile für die Dehnungsfuge
- Fliesensilikon
- Zementschleier-Reiniger
- Bohrmaschine mit Rührquirl
- Mörteleimer
- Fliesenschneider
- eventuell Keramik- oder Glasbohrer
- Zahntraufel
- Gummihammer
- Fugbrett mit Hartgummi
- Schwammbrett oder Fliesenschwamm
- Gummihanschuhe zum Verfugen
- Knieschoner
- Silikonspritze
- eventuell kleine Wasserwaage
- Maurerbleistift
- Schlagschnur
1. Vorbereitung
Der Untergrund muss sauber, trocken und eben sein. Unebenheiten und kleine Beschädigungen können Sie mit Nivellier- oder Fließspachtel ausgleichen. Nach dem vollständigen Trocknen ist es unter Umständen angebracht, eine Sperrschicht aufzutragen. Anschließend wird dann noch der Haftgrund auf der Bodenfläche verteilt. An den Rändern kann es sinnvoll sein, ein entsprechendes Dichtband zu verwenden. Nachdem Sie den Badezimmerboden so vorbereitet haben, warten Sie mit dem Weiterarbeiten, bis sämtliche Materialien vollständig durchgetrocknet sind. Gegebenenfalls orientieren Sie sich dabei an den Herstellerinformationen.
2. Planen der Fliesenfläche
Natürlich sollten die Fliesen ein symmetrisches Verlegebild vorweisen. Wollen Sie umlaufend denselben Abstand, also zum Beispiel bei einem quadratischen Raum umlaufend eine halbe oder kürzer geschnittene Fliese, müssen Sie die Raummitte ermitteln. Dann legen Sie entweder eine Badezimmerfliese mittig oder vier Fliesen um die Mitte herum. Ist Ihnen diese Symmetrie nicht wichtig, können Sie auch an der Wandmitte beginnen und dann nach außen laufend die Fliesen verlegen. In diesem Fall ist es aber sinnvoll, ganze Fliesen an einer sichtbaren und geschnittene Fliesen gegenüber an einer möglichst nicht sichtbaren Wand zu verlegen (zum Beispiel unter dem Waschtisch).
3. Legen der Badezimmerfliesen
Nun können Sie mit dem Legen der Badezimmerfliesen beginnen. Rühren Sie dazu den Fliesenkleber den Herstellerangaben entsprechend an. Dann tragen Sie den Kleber auf die Bodenfläche auf. Verteilen Sie nie mehr Fliesenkleber, als Sie in 20 bis 30 Minuten verarbeiten können. Anschließend kämmen Sie Stege in den Fliesenkleber. Dann drücken Sie die Fliesen leicht kreisend, also schwimmend, in den Kleber.
Achten Sie besonders bei großen Fliesen darauf, dass sie im Wasser sind. Vergessen Sie auch nicht die Dehnungsfuge umlaufend zu den Wänden, die zwischen 1,5 und 2 cm breit sein sollte. Bei Räumen ab einer Länge von 8 m sollte die Dehnungsfuge mindestens 2 cm betragen. Um die Fugen zwischen den Fliesen gleichmäßig zu halten, verwenden Sie die Fugenkreuze. An den späteren Dehnungsfugen verwenden Sie die Abstandskeile.
4. Verfugen der Badezimmerfliesen
Nachdem Sie die vollständige Fläche mit Badezimmerfliesen verlegt haben, bereiten Sie den Fugenmörtel vor. Mit dem Fugbrett bringen Sie die Fugenmasse diagonal zur Fuge ein. Die Fugen können Sie ausschwemmen, sobald der Fugenmörtel von der Konsistenz nur noch feucht und bereits leicht porös ist. Verwenden Sie dazu das Schwammbrett bzw. den Fliesenschwamm. Schon jetzt sollten Sie die Fliesen bestmöglich reinigen.
So können Sie unter Umständen auf den Zementschleier-Reiniger verzichten. Anschließend spritzen Sie das Fliesensilikon in die Dehnungsfuge ein. Überschüssiges Silikon ziehen Sie zunächst mit einem Holzspatel ab. Dann glätten Sie das restliche Silikon mit Ihrem Finger. Wenn Sie den Finger zuvor anfeuchten, haftet das Silikon nicht an Ihrem Finger an und die Oberfläche der Silikonfuge wird glatt und geschmeidig.
Beachten Sie die Besonderheiten Ihrer Fliesenart. Natursteinfliesen benötigen nicht nur einen speziellen Kleber. Wie auch viele Feinsteinzeugfliesen (poliert) sind sie oftmals offenporig. Das bedeutet, Sie müssen solche Fliesen schnellstmöglich nach dem Verlegen erstmalig imprägnieren. Andernfalls können Schmutzpartikel, Laugen, Öle, Fette usw. tief in die Fliesen eindringen und sie dauerhaft und störend verfärben.