Was passiert, wenn man Baustaub eingeatmet hat?
Welche Symptome auftreten und wie schnell, hängt von der Art, der Dauer und der Menge des eingeatmeten Staubes ab. Geringe Dosen können erst nach Jahren Symptome hervorrufen. Folgende typische Symptome treten früher oder später auf:
- Asthma
- Atemnot
- Bronchitis
- Erkältungsanfälligkeit
- Gewichtsverlust
- Körperliche Schwäche
- Lungenentzündung
- Trockener Husten
Bei dauerhafter Staubbelastung wird der Sauerstofftransport im Blut beeinträchtigt. Bei der so genannten Staublunge (Asbetose, Fibrose, Silikose) verfärben sich Fingerkuppen, Lippen und Schleimhäute bläulich. Diese Symptome treten nur bei langjähriger Staubbelastung auf.
Welcher Schutz ist nötig, damit kein Baustaub eingeatmet wird?
Da eine Kontamination der Lunge nicht immer sofort bemerkt wird, ist Vorsicht geboten. Folgende Maßnahmen minimieren das Risiko, Staub einzuatmen:
- Ablagerungen schnell entfernen
- Angefeuchteten Baustaub absaugen
- Arbeitsumgebung regelmäßig befeuchten
- Atemschutzmaske mit Partikelfilter P2 tragen
- Bearbeitungsverfahren mit Wasserzufuhr durchführen
- Bearbeitungsverfahren mit Staubabsaugung durchführen
- Offene Behälter mit pulverförmigen Materialien schließen (Zementsack)
- Staubarme Baustoffe (Fertigprodukte) statt Pulver verwenden
- Umschlag von staubendem Material (Zement) windgeschützt durchführen
Ist es wichtig, welche Art von Baustaub eingeatmet wurde?
Es werden drei verschiedene Staubarten unterschieden, deren Einstufung von der Partikelgröße abhängt:
- E-Staub: Partikelgröße bis 100 um, sichtbar, Grenzwert 10 mg/m3
- A-Staub: Partikelgröße bis 5 um, unsichtbar, lungengängig, Grenzwert 3 mg/m3
- U-Staub: Partikelgröße bis 100 Nanometer (nm), unsichtbar, lungengängig
Baustaub besteht oft aus Zement. Er entsteht in unterschiedlichen Partikelgrößen bei der abrasiven Bearbeitung (Bohren, Fräsen oder Schleifen von Beton) und beim Anrühren in Pulverform mit Wasser. Die Inhaltsstoffe sind nicht vollständig bekannt. Zement hat auch einen gesundheitsschädlichen alkalischen pH-Wert.
Wann entsteht Baustaub, der eingeatmet werden kann?
Staub entsteht immer dann, wenn abrasive Arbeiten oder pulverhaltige Bearbeitungsvorgänge durchgeführt werden. Neben Beton und Zement entstehen Stäube auch bei der Verarbeitung von Fliesen, Gips, Holz, Holzwerkstoffen, Kalk, Metall, Stein, Bauplatten und Ziegeln. Dabei handelt es sich überwiegend um Quarzstaub. Dieser Staub gilt neben Asbeststaub als Hauptursache für Staublunge und Lungenkrebs. Auch beim Schweißen entstehen giftige sogenannte toxische Stäube. Im Bereich der Beschichtungs- und Lackierarbeiten entstehen Nanostäube, die umgangssprachlich oft zu den Dämpfen gezählt werden.