Geschlossene Fenster sind nicht immer erforderlich.
Innenfarben sind in den meisten Fällen wasserbasierte Dispersionen. Sie trocknen durch Verdunstung von Feuchtigkeit. Um in einem Raum bis zu einer Größe von etwa 25 Quadratmetern kontinuierlich nass in nass streichen zu können, muss die Verdunstung möglichst kontrolliert und gegebenenfalls verlangsamt werden.
Jeder Luftzug beschleunigt die Trocknung. Deshalb raten viele Malermeister, die Fenster während des Anstrichs geschlossen zu halten. Diese Empfehlung hängt jedoch stark von der Raum- und Wettersituation ab. Folgende Faktoren erlauben es, auch bei geöffnetem Fenster zu streichen:
- gleichmäßige Temperaturen während des gesamten Anstrichs (Stichwort: Tagessonne und abendliche Abkühlung)
- Keine Zugluft bei geöffnetem Fenster (gegenüberliegendes Fenster oder Tür geschlossen halten)
- Kleiner Raum mit Einzelflächen bis zu fünf Quadratmetern
- Mehrere Personen arbeiten schnell und erhöhen die Applikationsgeschwindigkeit nass-in-nass
- Bei direkter Sonneneinstrahlung auf die zu streichenden Flächen muss das geöffnete Fenster beschattet werden
Während der Trocknungsphase optimal lüften
Naturgemäß muss während der Trocknung die verdunstende Feuchtigkeit von der Raumluft aufgenommen werden. Bleiben die Fenster ständig geschlossen, ist irgendwann der Sättigungsgrad erreicht und das Wasser beginnt, Untergründe, Fenster, Türen und Rahmen zu durchfeuchten.
Im Idealfall wird unmittelbar nach der Fertigstellung des Anstrichs einmal kräftig gelüftet, wenn bei geschlossenen Fenstern und Türen gestrichen wurde. Ähnlich wie beim normalen Wohnraumklima ist das Stoßlüften immer dem Dauerlüften, z. B. durch gekippte Fenster, vorzuziehen.
Eine erhöhte Stoßlüftungsfrequenz hilft, die Luft vor der Sättigung auszutauschen. Ein frisch gestrichener Raum sollte in den ersten 24 Stunden möglichst alle zwei Stunden für fünf Minuten gelüftet werden.