Unterschiedliche Arten von Fugen
Fugen im Beton können einerseits Anschlussfugen sein, andererseits Bewegungsfugen.
Anschlussfugen
Anschlussfugen finden sich überall dort, wo unterschiedliche Baumaterialien aufeinandertreffen. Das kann beispielsweise zwischen Beton und anderen Baustoffen der Fall sein, wenn ein Betonboden auf eine Ziegelwand trifft. Aber auch ein Türrahmenanschluss zum Mauerwerk bedingt eine Anschlussfuge zwischen unterschiedlichen Baumaterialien.
Bewegungsfugen
Exakt heißen sie „Fugen zur Aufnahme von Bewegungen“. Dazu zählen verschiedene Fugenkonstruktionen:
- Dehnungsfugen
- Schwindfugen
- Setzungsfugen
- Scheinfugen und Pressfugen
- Arbeitsfugen durch Zeitunterbrechungen beim Betonieren, die gewollt oder ungewollt entstehen können
Jede Konstruktion ist dabei auf eine besondere Weise ausgeführt. Fugen im Beton müssen, wenn es sich um Dehnungsfugen handelt, beispielsweise immer kraftschlüssig ausgeführt werden. Nur so kann garantiert werden, dass sie ihre Aufgabe auch tatsächlich erfüllen können.
Fachunternehmen für Betonsanierung
Im Betonbau wird die Fugenkonstruktion und -abdichtung zumeist von Fachunternehmen vorgenommen. Als Heimwerker fehlt dafür sowohl die Sachkenntnis als auch das passende Werkzeug (Betonschneider, etc.)
Dehnungsfugen werden in großen Betonböden eingebaut, um ein Bewegen des Betons bei Temperaturänderungen und Bewegungen der Bauteile (Statik) zu ermöglichen. Ohne diese Dehnfugen würde der Beton reißen. Nur bei sehr kleinflächigen Betonböden können Dehnfugen vermieden werden.
An den Rändern zu anderen Bauteilen muss Beton ebenfalls entsprechend mit Fugen versehen werden. Sie müssen in ihrer Breite und Abdichtung den auftretenden, unterschiedlich großen Kräften beider Bauteile angepasst sein.
Gerade bei Anschlussfugen ist die Abdichtung aber auch wichtig, um das Eindringen von korrosionsfördernden Schadstoffen oder das Eindringen von Wasser zu vermeiden. Eine nicht sorgfältig ausgeführte Fugendichtung kann sehr schnell zu schweren Schäden am Bauwerk führen.
Beim Bauen mit Beton-Fertigteilen kommt der Fugenabdichtung durch ein Fachunternehmen auch eine hohe Bedeutung in der Statik, dem Schall- und Wärmeschutz und der Bauwerkserhaltung zu. Solche Abdichtungen sind eine hochkomplexe Aufgabe und ihre Ausführung erfordert Professionalität und Fachwissen.
Geltende Vorschriften
Wichtige Vorschriften zur Instandsetzung und Abdichtung von Fugen finden sich in der ATV DIN 18349 und in der DIN 18540. Hier werden aber nicht alle Arten von Fugen behandelt, und nicht alle heute angewendeten Methoden dargestellt. Beispielsweise werden in der Praxis häufig Dehnfugenbänder aus Elastomer auf unterschiedliche Arten eingesetzt.
Rissverpressungen
Bei Riss-Schäden an Bauteilen, vor allem aus Beton, wird häufig zur Sanierung eine Rissverpressung gemacht. Auch dabei handelt es sich genau genommen um eine Fugenabdichtung – allerdings einer nicht gewollten (Riss-)Fuge. Sie kann entweder dicht oder kraftschlüssig ausgeführt werden, je nachdem, was die Statik des Gebäudes verlangt.