WU-Beton und Sperrbeton
Es wird zwar immer vom wasserdichten Beton (WU-Beton) gesprochen, doch einen absolut wasserdichten Beton gibt es nicht. Ist das erforderlich, muss vielmehr ein Sperrbeton erstellt werden. Dann werden nicht nur die Eigenschaften des Betons selbst maßgeblich hin zu nahezu wasserdicht verbessert. Zusätzlich wird durch Sperren eine tatsächliche Wasserdichtigkeit erreicht.
Kellerfundamente sind ein Schwerpunkt beim Abdichten
Da diese Methoden in früheren Jahrzehnten jedoch nicht zur Verfügung standen, oder ausgesprochen kostspielig waren, wurde lange Zeit herkömmlich gebaut. Gerade beim Hausbau spielt das Abdichten von Beton eine hervorzuhebende Rolle. Dazu gehört beispielsweise die schwarze Kellerwanne. Die wird so genannt, weil die Abdichtung erst durch eine Teer- oder Bitumenschicht erzielt wird. Allerdings hat Bitumen den Nachteil, dass es sich bei Kontakt mit Wasser schneller auflöst.
Die moderne weiße Kellerwanne
Heute können aber WU-Betone sehr effizient als Sperrbeton aufgebaut werden, also eine Kombination aus nahezu wasserdichtem Beton und einer in oder um den Beton integrierten Feuchtigkeitssperre. Erreicht wird eine hohe Dichtigkeit unter anderem durch einen hohen Zementanteil, weshalb dieser wasserdichte Beton sehr hell ist. Außerdem wird kein schwarzes Bitumen mehr benötigt. Folglich leitet sich daraus die Bezeichnung „weiße Kellerwanne“ ab.
Unterschiedliche Techniken zum Abdichten von Beton
Heute sollte diese Kellerausführung längst Baustandard sein, doch noch immer werden die günstigeren schwarzen Wannen gefertigt. Das ist jedoch kurzsichtig, denn die Einsparung wird im Lauf der Jahre durch Sanierungsarbeiten zunichtegemacht. Damit wären wir auch schon bei den verschiedenen Methoden, wie Sie Beton abdichten können. Nachfolgend einige wichtige Techniken:
- Perimeterdämmung
- Imprägnierungen und Versiegelungen
- nachträgliches Herstellen einer Sperrschicht (auch im Beton)
- punktuelles Abdichten mithilfe geeigneter Dichtmittel
Die Perimeterdämmung
Die Perimeterdämmung ist für schwarze Kellerwannen geeignet. Dabei stellt das Abdichten selbst nur einen Teilbereich der gesamten Aufgabe dar. Denn bei der Perimeterdämmung von Kellerfundamenten werden unterschiedliche Eigenschaften hervorgehoben:
- Drainage zur Bodenentwässerung
- erstellen einer Zirkulationsschicht
- erstellen einer wasserdichten Schicht
- erstellen einer Wärmedämmung
Dabei ist die Vorgehensweise so, dass zwar noch immer Bitumen oder eine Kunststoffbeschichtung zur Abdichtung des Betons benötigt wird. Allerdings ist der Feuchtigkeitsanteil direkt an dieser Schicht gering, da Feuchtigkeit sofort abgeleitet wird. Der Vorteil ist, dass diese Art der Abdichtung auch bei Gefügen aus unterschiedlichen Materialien effizient ist, also beispielsweise bei Beton und Mauerwerk.
Imprägnierungen und Versiegelungen von Beton zum Abdichten
Das Versiegeln und Imprägnieren von Beton ist vor allem da sinnvoll, wo entsprechende Schutzschichten entsprechend erneuert werden können, denn diese Dichtmittel haben nur beschränkte Standzeiten, müssen also regelmäßig (im Abstand von mehreren Jahren, abhängig von der Belastung und Abnutzung) erneuert werden. Die Anwendungsgebiete sind vielfältig und werden oft bei Böden angewandt:
- Garagen- und Carport-Böden und Wände
- Kellerwände und Böden
- Werkstattwände und Böden
Jedoch werden unterschiedliche, zusätzliche Anforderungen an die Dichtmittel gestellt. Bei Werkstattböden muss gegebenenfalls die Abriebklasse besser sein, außerdem auch ein Schutz gegen chemische Reaktionen und massive mechanische Einwirkungen bestehen. Dicht- und Schutzmittel für Flächen, auf denen Fahrzeuge stehen, dürfen wiederum nicht mit den Weichmachern in Reifen reagieren, da das die Sicherheit von Pneus beeinflussen kann.
Das nachträgliche Erstellen von Sperrschichten
Das wird dann oft angewandt, wenn Kellerwände von innen gegen aufsteigende Feuchtigkeit geschützt werden sollen. Entsprechend gibt es horizontale als auch vertikale Sperren. Neben verschiedenen Hochleistungskunststoffen, die in den Beton eingespritzt (injiziert) werden, erfüllt auch Wasserglas diese Aufgabe. So können auch Behälter, in denen Wasser oder andere Flüssigkeiten gelagert werden sollen, abgedichtet werden.
Punktuelles Abdichten von Beton
Das punktuelle Abdichten von Beton bezieht sich auf Fugen, Risse, Bohrungen und anderweitige Beschädigungen wie beispielsweise abgeplatzten Beton wegen Frost oder Korrosion (Bewehrung). Oft werden hier Silikone verwendet. Jedoch haben diese Abdichtungstechniken oft einen temporären Charakter, sollen ein Bauteil also nur so lange schützen, bis eine professionelle Sanierung oder Reparatur vom Beton durchgeführt wird.
Denn solche Dichtungen, die mit der Kartuschenspritze in Raupen aufgetragen werden, haben ebenfalls nur relativ kurze Standzeiten und müssen entsprechend gewartet und erneuert werden. Eine Ausnahme stellen Betonfugen dar. Oft müssen aus unterschiedlichen Gründen Fugen erstellt werden (Arbeits-, Bewegungs- Stoßfugen). Dann muss natürlich eine regelmäßige Wartung dieser Arbeitsfugen erfolgen.