Problem Bitumenanstriche
Bitumen ist als Dickbeschichtung ein hervorragend dichtendes Material. Die zähe, klebrige Masse lässt sich auch relativ leicht verarbeiten und härtet vergleichsweise schnell aus.
Diese vielen Vorteile führen aber umgekehrt auch zu einem Nachteil: Reste von Bitumenbeschichtungen lassen mit gängigen Methoden sich nur sehr schwer und nur sehr aufwändig wieder entfernen. Besonders problematisch sind dabei:
- Spritzer auf der Haut
- Spritzer auf der Kleidung
- Beschichtete Oberflächen, von denen die Beschichtung wieder abgetragen werden soll
Spritzer auf der Haut entfernen
Wer durch die Arbeit mit Dickbeschichtungen oder Flüssigbitumen Bitumenspritzer auf die Haut bekommen hat, sollte sie möglichst sofort abwaschen. In noch nicht angetrocknetem Zustand lässt sich Bitumen noch relativ gut mit Wasser entfernen.
Sind die Spritzer einmal angetrocknet, ist die Entfernung schwieriger. Herkömmliche Lösungsmittel, wie Aceton funktionieren bei Bitumen nur sehr schlecht und haben wenig Wirkung.
Erfolg versprechen vor allem Fette und Öle:
- Speiseöl,
- Butter und Margarine
- Bio-Lampenöl (auf Basis veresterter pflanzlicher Öle)
Das Fett löst die Bitumenreste an, wenn man es auf die Haut reibt. Sie lassen sich dann recht leicht abwaschen. Für die verbleibenden Reste genügen dann Wasser, Seife und eine Bürste.
Bitumenspritzer von der Kleidung entfernen
Wenn Sie Kleidung von Bitumenspritzern befreien wollen, funktioniert Öl ebenso. Reiben Sie die Kleidung mit Öl ein, bevor Sie sie waschen.
Für eine zusätzliche fleckenentfernende Wirkung können Sie Gallseife versuchen. Sie löst die Reste der Flecken dann meist recht gut, nachdem das Öl die Bitumenspritzer angelöst hat.
Beachten Sie aber, dass nicht alle Stofffasern Gallseife vertragen, und sich Bitumenspritzer auch nicht aus allen Stoffen entfernen lassen.
Bitumenbeschichtungen von Oberflächen entfernen
Bauteile, die mit Dickbeschichtungen versehen sind, lassen sich nur sehr schwer wieder davon befreien. Für gewöhnlich stellen Hammer und Meißel die effektivste Möglichkeit dar, Beschichtungsreste zu entfernen. Das Entfernen ist allerdings äußerst mühsam und langwierig auf diese Weise.
Dachdecker verwenden für das Entfernen von alten Beschichtungsresten häufig Benzin in Kombination mit Erwärmung. Das Verfahren ist einigermaßen wirksam aber natürlich auch nicht ungefährlich. So etwas gehört auch immer in die Hand des erfahrenen Fachmanns, selbst sollten Sie so etwas auf keinen Fall versuchen.
Eine sehr wirksame und effektive Art der Entfernung von Bitumenresten ist das Trockeneisstrahlen. Wie beim Sandstrahlen wird die Oberfläche hier mit einem Strahlmittel beschossen.
Das Strahlmittel ist in diesem Fall aber gefrorenes Kohlendioxid, das in Pellets auf die Oberfläche geschossen wird. Beim Auftreffen versprödet die Bitumenschicht durch die extreme Kälte sofort. Das Kohlendioxid erwärmt sich dabei schlagartig und geht in den gasförmigen Zustand über. Durch diese hohe Volumenausdehnung sprengt es die „schockgefrorenen“ spröde gewordene Bitumenschicht regelrecht ab.
Die Beschichtung lässt sich so sehr schonend und gleichzeitig sehr effektiv lösen. Reste bleiben – außer der abgeblätterten Beschichtung – keine zurück, da das Kohlendioxid als Gas einfach in die Atmosphäre entweicht.
Trockeneisstrahlen wird als Methode allerdings von nur wenigen Unternehmen angeboten.