Chlorierung von Leitungswasser
Häufig wird Leitungswasser bei der Aufbereitung im Wasserwerk ozoniert, um es von Bakterien und gleichzeitig von Eisen und Mangan zu befreien.
Um das Wasser vor Wiederverkeimung zu schützen, wird es zusätzlich noch mit einer sogenannten Transportchlorierung versehen. Diese soll verhindern, dass sich im entkeimten Wasser wieder Bakterien ansammeln und vermehren.
In Schwimmbädern wird Chlor dem Wasser in höherer Menge zugesetzt, um die von den Badenden ausgeschiedenen Keime zu neutralisieren, und vor allem Fäkalkeime sofort abzutöten.
Chlorgeruch
Chloriertes Wasser riecht grundsätzlich nicht. Wenn Wasser Chlor zugesetzt wird, bleibt es so lange geruchlos, bis es mit bestimmten Stoffen – in der Regel unerwünschten Verschmutzungen – reagiert. Wasser, das intensiv nach Chlor riecht, ist in der Regel also verschmutzt. Bäder die intensiv nach Chlor riechen, sind nicht die saubersten.
Chlor und Chlordioxid
Chlor und Chlordioxid sind in der Trinkwasserverordnung zur Trinkwasserdesinfektion zugelassene Substanzen. Sie wurden auch wegen ihrer hohen Wirkung und den geringen Gesundheitsgefahren ausgewählt.
Gesundheitsgefahren durch Chlor
In den Mengen, in denen Chlor dem Leitungswasser zugesetzt ist, ist es gesundheitlich unbedenklich. Es kommt auch im menschlichen Körper vor und wird in hoher Menge über Kochsalz (Natriumchlorid) aufgenommen.
Gefährlich sind vor allem die Gase, wenn sie eingeatmet werden. Solange also keine Inhalation von Chlordämpfen stattfindet, ist Chlor nur in sehr hohen Dosen gesundheitsgefährlich.
Die Reaktionprodukte von Chlor, die auch durch Reaktionen im chlorierten Wasser stattfinden können, stehen aber im Verdacht, einzelne Krebsarten möglicherweise begünstigen zu können. Insbesondere Trichlormethan gilt als gefährlich.
Bei chloriertem Leitungswasser ist das Risiko gering – auch wenn über Jahre hinweg hohe Dosen von Chlor aufgenommen werden. Über die Aufnahme der Reaktionsprodukte aus chloriertem Wasser gibt es nur Vermutungen.