Der Aufbau einer Dachbegrünung: Schichten für Schichten zum Erfolg
Der Aufbau einer Dachbegrünung folgt einer festen Reihenfolge, wobei jede Schicht eine spezielle Funktion übernimmt. Hier sind die Schichten im Detail:
- Dachabdichtung: Diese Basisschicht schützt das Dach vor Feuchtigkeit und stellt sicher, dass keine Wasserschäden auftreten. Sollte die bestehende Dachabdichtung nicht wurzelfest sein, muss zusätzlich eine Wurzelschutzfolie ausgelegt werden.
- Schutzlage: Eine Schutzschicht aus Vliesmatten wird über die Abdichtung gelegt, um diese vor mechanischen Schäden und vor Wurzeldurchdringung zu bewahren. Diese Schicht ist optional bei besonders robusten Abdichtungen.
- Drainageschicht: Die Dränschicht sorgt für den Abtransport überschüssigen Wassers und verhindert Staunässe. Sie kann zusätzlich Wasser speichern und es bei Trockenheit wieder an die Pflanzen abgeben. Moderne Drainageschichten haben oft ein integriertes Filtervlies, um das Eindringen von Substratteilchen zu verhindern.
- Filterschicht: Sollte das Filtervlies nicht bereits in der Drainageschicht enthalten sein, wird es separat aufgebracht. Es gewährleistet, dass das Substrat nicht in die Drainageschicht gelangt und diese verstopft.
- Substratschicht: Diese Schicht bildet den Nährboden für die Pflanzen. Das spezielle Dachbegrünungssubstrat ist leicht, nährstoffarm und strukturstabil, um auch bei Belastung und extremer Witterung eine gute Durchlüftung und Wasserdurchlässigkeit zu gewährleisten.
- Vegetationsschicht: Die abschließende Schicht besteht aus den ausgewählten Pflanzen. Abhängig von der Art der Begrünung (extensiv oder intensiv) kommen hier Sedumarten, Gräser, Kräuter oder sogar Sträucher und kleine Bäume zum Einsatz.
Durch die korrekte Aufbringung und Pflege dieser Schichten stellen Sie sicher, dass Ihre Dachbegrünung viele Jahre lang funktional und ästhetisch ansprechend bleibt. Jede Schicht erfüllt eine spezifische Rolle und trägt dazu bei, dass das Gründach einer Vielzahl von Umweltbedingungen standhält.
Methode: Extensivbegrünung mit Sedumsprossen
Diese Methode eignet sich besonders für flache oder leicht geneigte Dächer von Garagen, Carports und Gartenhäusern. Die Sedumpflanzen sind pflegeleicht und benötigen nur eine geringe Substrattiefe. Im Folgenden finden Sie die Schritte zur Umsetzung:
- Schritt 1: Vorbereitung der Dachfläche. Sorgen Sie für eine gründliche Reinigung der Oberfläche. Entfernen Sie Schmutz, Laub oder scharfkantige Objekte, die die folgenden Schichten beschädigen könnten.
- Schritt 2: Wurzelschutzfolie anbringen. Decken Sie die gereinigte Fläche mit einer Wurzelschutzfolie ab, um die Dachhaut vor durchdringenden Wurzeln zu schützen. Lassen Sie die Folie leicht über den Rand hinausstehen und schneiden Sie ein Loch für den Wasserablauf ein.
- Schritt 3: Schutzvlies verlegen. Über der Wurzelschutzfolie wird eine Schutzschicht aus Vlies ausgebreitet. Diese Schicht schützt die darunter liegenden Materialien vor mechanischen Beschädigungen.
- Schritt 4: Drainageschicht einrichten. Legen Sie die Drainagematten aus, um überschüssiges Wasser abzuleiten und Staunässe zu verhindern. Diese Matten tragen auch zur Wasserspeicherung bei, was besonders während Trockenperioden wichtig ist.
- Schritt 5: Filtervlies aufbringen. Das Filtervlies verhindert, dass Substratpartikel die Drainageschicht verstopfen. Verlegen Sie es so, dass es sich mit den Drainagematten überschneidet.
- Schritt 6: Substratschicht auftragen. Bringen Sie eine leichte, nährstoffarme Substratschicht für Dachbegrünungen auf. Dieses Substrat bildet den Nährboden für die Sedumpflanzen und speichert gleichzeitig Wasser.
- Schritt 7: Sedumsprossen verteilen. Verteilen Sie die Sedumsprossen gleichmäßig über die Substratschicht. Die Sprossen werden leicht in die Erde eingeharkt, sodass sie zuverlässig anwachsen können.
- Schritt 8: Bewässern. Wässern Sie das Dach sorgfältig, bis das Substrat gut durchfeuchtet ist. In den ersten Wochen ist eine regelmäßige Bewässerung entscheidend, um das Anwachsen der Pflanzen zu unterstützen. Halten Sie die Fläche in dieser Phase stets feucht.
Diese Vorgehensweise gewährleistet eine langlebige, pflegeleichte und ökologisch wertvolle Dachbegrünung, die auch extremen Witterungsbedingungen standhält und gleichzeitig das Gebäude schützt.
Methode: Aufbau mit Vegetationsmatten
Diese Methode bietet eine schnelle Begrünung durch vorkultivierte Vegetationsmatten, die bereits eine ausgereifte Pflanzenstruktur besitzen. Hier ist die detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Schritt 1: Anbringen der Wurzelschutzfolie. Decken Sie die saubere Dachoberfläche mit einer Wurzelschutzfolie ab, um die Dachabdichtung vor durchdringenden Wurzeln zu schützen. Achten Sie darauf, dass die Folie überlappend verlegt wird und mögliche Überstände an den Rändern fixiert werden.
- Schritt 2: Optionales Schutzvlies verlegen. Bei schwereren Aufbauten oder komplexeren Dachstrukturen empfiehlt es sich, eine weitere Schutzvlies-Schicht aufzutragen. Diese bietet zusätzlichen mechanischen Schutz und verteilt die Last gleichmäßig über die Dachfläche.
- Schritt 3: Einbringen der Drainageschicht. Die Drainageschicht ermöglicht den Abfluss überschüssigen Wassers und fungiert zugleich als Wasserspeicher. Diese Schicht ist unerlässlich, um Staunässe zu vermeiden und eine gleichmäßige Wasserversorgung der Pflanzen zu gewährleisten.
- Schritt 4: Aufbringen des Substrats. Verwenden Sie leichtes, nährstoffarmes Substrat, speziell für Dachbegrünungen konzipiert. Verteilen Sie es gleichmäßig, sodass es den Untergrund für die Vegetationsmatten bildet und die Wurzeln der Pflanzen optimal versorgt.
- Schritt 5: Verlegen der Vegetationsmatten. Rollen Sie die vorkultivierten Vegetationsmatten sorgfältig auf dem bereitgestellten Substrat aus. Achten Sie darauf, dass sich die Matten nahtlos berühren, um eine homogene Vegetationsfläche zu schaffen.
- Schritt 6: Gründliches Bewässern. Nach dem Verlegen der Matten ist eine intensive Bewässerung notwendig, um einen guten Anwuchs der Pflanzen zu gewährleisten. Halten Sie die Fläche in den ersten Wochen nach der Verlegung stets feucht, um die Entwicklung der Vegetation zu fördern.
Durch die Verwendung vorkultivierter Matten und die gewissenhafte Durchführung der beschriebenen Schritte können Sie sicherstellen, dass Ihre Dachbegrünung nicht nur schnell realisiert ist, sondern auch langfristig Bestand hat.
Zusätzliches Zubehör für Ihre Dachbegrünung
Um die Effizienz und das Erscheinungsbild Ihrer Dachbegrünung zu maximieren, gibt es einiges an zusätzlichem Zubehör, das Sie berücksichtigen sollten. Hier finden Sie eine Auswahl an nützlichen Hilfsmitteln, die nicht nur für eine funktionale, sondern auch für eine gut gepflegte Begrünung sorgen:
- Laubfangkörbe: Diese verhindern, dass Laub und andere grobe Partikel den Dachablauf verstopfen. Durch regelmäßiges Reinigen der Laubfangkörbe gewährleisten Sie eine verlässliche Entwässerung.
- Kiesstreifen: Diese werden entlang der Dachkanten und um Dachaufbauten wie Lüftungen und Schornsteine herum platziert. Sie sorgen nicht nur für eine klare optische Abgrenzung, sondern verbessern auch die Entwässerung, indem sie einen freien Wasserabfluss ermöglichen.
- Einfassprofile: Diese sichern den Sitz von losem Substrat und verhindern ein Abfließen des Substrats bei starkem Regen. Einfassprofile sorgen somit für eine stabile Struktur Ihrer Dachbegrünung.
- Speichermatten: Besonders in trockenen Perioden sind Wasserspeicherelemente vorteilhaft. Diese Matten können zusätzlich zu der Drainageschicht installiert werden und bieten eine zusätzliche Wasserrückhaltung, die bei Bedarf an die Pflanzen abgegeben wird.
- Bewässerungssysteme: Automatische Bewässerungssysteme sind besonders nützlich für größere oder intensiv begrünte Dächer. Diese Systeme sorgen dafür, dass Ihre Pflanzen auch in heißen und trockenen Phasen ausreichend mit Wasser versorgt werden.
- Windschutznetze: Auf exponierten Dachflächen können Windschutznetze helfen, die Pflanzen zu schützen und den Verlust von Substrat und kleinen Pflanzenteilen bei starkem Wind zu verhindern.
- Insektenschutznetze: Diese Netze können installiert werden, um bestimmte Schädlingspopulationen unter Kontrolle zu halten und gleichzeitig nützliche Insekten zu fördern.
Durch den Einsatz dieser Zubehörteile können Sie Ihre Dachbegrünung nicht nur ästhetisch ansprechender, sondern auch wesentlich funktionaler und pflegeleichter gestalten. Achten Sie darauf, die Bedürfnisse Ihrer spezifischen Dachbegrünung zu berücksichtigen, um die bestmöglichen Resultate zu erzielen.