Der Kiesstreifen bildet einen Teil der Drainage
Es fällt vielleicht nicht immer auf, aber fast jedes Gründdach ist mit Kiesstreifen ausgestattet. Sie verlaufen beim Flachdach rund um die Dachfläche oder bilden beim Schrägdach an den beiden Traufenseite den Kantenabschluss. Eine wichtige Funktion des Kiesstreifens ist das Verhindern von Erd- oder Substratausspülungen, die auf Hauswände niedergehen und starke Verschmutzungen verursachen.
Der Kiesstreifen wirkt zusammen mit der Drainage des Gründachs als Ablaufhilfe. Das flächig eingesickerte Wasser unter der Pflanzschicht läuft zu den Kanten. Dort befinden sich normalerweise Ablauföffnungen, die im Kies eingebettet oder vom Kies umgeben sind.
Der Kies fungiert bezüglich der Entwässerung ein wenig wie ein Verteiler und Wellenbrecher. Das angesammelte Wasser teilt sich auf und rinnt zwischen den runden Kieseln in vielen kleinen Kaskaden zügig zum Abfluss. Das verhindert zu schnelles Ablaufen und zu viel Wasseranfall, was zu Rückstau führen könnte.
Wie und mit welchem Material wird der Kiesstreifen angelegt
- Es darf ausnahmslos nur gewaschener Kies ohne Sandanteile verwendet werden
- Der Kies muss rund sein, damit er bei Belastung keine anderen Bauteile beschädigt
- Die Größe der Körner auf Flachdächern immer 16/32 Millimeter
- Die Höhe der Schüttung sollte fünf Zentimeter betragen (bei höherem Gründachaufbau auch höher möglich)
- Eine Kiesfangleiste ist unverzichtbar, um das mögliche Herabfallen zu verhindern
- Der Kiesstreifen darf nicht verdichtet (gestampft) werden
- Die Breite des Kiesstreifens sollte je nach Dachgröße zwischen zwanzig und fünfzig Zentimeter liegen
- Der 16/32 Kies wiegt etwa achtzig Kilogramm pro Quadratmeter, was insbesondere bei frei hängenden und überstehenden Dachtraufen berücksichtigt werden muss
- Ablauföffnungen müssen frei zugänglich bleiben
- Kiesbahnen oder Streifen können quer über die Dachfläche laufen, um beispielsweise als Zulauf für innen liegende Abflüsse zu dienen