Dachschindeln sind sehr leicht anzubringen
Dachschindeln verfügen über zahlreiche Vorzüge. Sie sind sogar so beliebt, dass Sie in den USA und Kanada standardmäßig zum Dachdecken verwendet werden. Dort sind Dachziegel eher die Ausnahme.
Hier werden Dachschindeln vorwiegend eingesetzt
- Garagen
- Carports
- Gartenlauben
- Schuppen
- Holzhütten
- Überdachungen
Dachschindeln müssen ordentlich und systematisch angebracht werden
Aufgrund der einfachen Verarbeitung sind sie besonders gut geeignet, auch von noch nicht so erfahrenen Heimwerkern angebracht zu werden. Allerdings setzt das Verlegen von Dachschindeln ein ordentliches Arbeiten mit System voraus. Als Untergrund geeignet sind alle holzartigen Dachkonstruktionen, also zum Beispiel OSB-Platten, Spanplatten usw.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Anbringen von Dachschindeln
- Vordeckbahnen (Bitumen)
- Dachschindeln
- Schindelnägel (verzinkt)
- Traufleisten, rostfrei
- Kamin- und Abschlussbleche, verzinkt
- Dachschindelkleber
- Staffelei
- Cutter-Messer mit Hakenklinge
- Metallleiste zum geraden Schneiden
- Hammer
- Staffelei oder Bauleiter
- eventuell Bunsenbrenner
1. Vorbereitungsarbeiten
Der Untergrund muss absolut trocken und sauber sein. Morsche oder verwitterte Dachplatten müssen unbedingt ausgetauscht werden.
An den Traufen werden die Traufleisten angebracht. Diese sollten 5 bis 10 cm überstehen. Dann biegen Sie die Leisten um. An den Seitenrändern bringen Sie ebenfalls Traufleisten an, allerdings erst, wenn die Vordeckrollen verlegt sind.
Die Vordeck-Bitumenbahnen werden von unten nach oben und überlappend verlegt. Bahn an Bahn (hintereinander) und Bahn über Bahn (übereinander) lassen Sie mindestens 10 cm überlappen. Nageln Sie die Bahnen mit möglichst wenigen Nägeln fest. An Wandabschlüssen und Kaminen lassen Sie die Bitumenbahn mindestens 10 cm überstehen.
2. Die erste Reihe Dachschindeln anbringen
Jede Schindelplatte besteht aus mehreren Schindeln, die durch die Einschnitte ersichtlich sind. Für die erste Schindelreihe schneiden Sie die Schindelzungen oberhalb der Einschnitte, also im rechten Winkel zu den Einschnitten ab.
Dann bringen Sie die erste Reihe so an, dass sie ungefähr 5 mm über die Ränder (Seite und Traufe) steht. Für die erste Dachschindelreihe können Sie zusätzlich zu den Nägeln Kleber verwenden, insbesondere entlang der Dachseite. So können Sie auch alle weiteren Schindelreihen an der Außenseite zusätzlich verkleben.
3. Die zweite Reihe Dachschindeln abringen
Bei der zweiten Reihe Schindelplatten schneiden Sie die Schindelzungen jetzt zur Hälfte ab. Beim Verlegen schließt der Abschnitt da an die erste Reihe an, wo der Einschnitt gedacht ist (gedacht, weil ja abgeschnitten). Zuvor müssen Sie aber noch eine halbe Schindel abschneiden (parallel zu den Einschnitten). An den Rändern wird die zweite Reihe bündig mit der Abschlusskante der ersten Reihe angebracht.
4. Die dritte Reihe Dachschindeln anbringen
Bei der dritten Reihe Schindeln schneiden Sie nun eine komplette Schindel ab. Dafür schneiden Sie aber nichts mehr an der Schindelzunge. Die Schindeln werden ab jetzt ganz verlegt.
5. Ab der vierten Reihe
Bei der vierten Reihe nehmen Sie von der ersten Platte noch eine halbe Schindel mehr ab, also eineinhalb Schindeln. Mit jeder nachfolgenden Reihe schneiden Sie bei der ersten Schindelplatte eine halbe Schindel ab. Damit versetzen Sie die Schindeln zueinander und erreichen eine effiziente Unterlüftung und gleichmäßige Verteilung der Abschlussstöße.
6. Die Firstschindeln anbringen
Für die Firstschindeln schneiden Sie einfach die Schindeln aus der Schindelplatte aus und verwenden Sie. Die letzte Schindelreihe auf jeder Dachseite muss so weit bis zum First reichen, dass die Firstschindel beide letzten Reihen überdeckt (die Firstschindeln werden mittig angebracht). Außerdem werden die Schindeln auf dem First doppelt verlegt.
7. Dachschindeln an Kehlen anbringen
An Kehlen lassen Sie die Schindelplatten mindestens 30 cm überlappen. Dann drücken Sie die Schindeln mit Gefühl in die Kehle. Nageln Sie die Schindel links und rechts der Kehle mit einem Abstand von mindestens 15 cm zur Kehle fest.
8. Dachschindeln und Abschlussbleche an Wandabschlüssen und Kaminen anbringen
Legen Sie Dachschindeln bündig an Kamine und Abschlüsse heran. Ist die erste Reihe verlegt, setzen Sie das Abschlussblech darauf. An Schalungen nageln Sie das Blech fest, ansonsten befestigen Sie die Bleche mit Kleber auf den Dachschindeln. Jetzt legen Sie die nächste Schindelbahn zum Abschluss und verfahren genauso, setzen also das nächste geklebte Blech auf.
Ein Nagel wird ungefähr 2 cm oberhalb der Einschnittspitze eingeschlagen, zwei Nägel links und rechts davon.
Räume, die unter einem so gedeckten Schindeldach liegen, müssen von innen gedämmt werden. Die Innendämmung muss dabei mit einer Dampfbremse abgeschlossen werden.