Vorbereitung und Unterkonstruktion
Bevor Sie mit dem Verlegen der Bitumenschindeln beginnen, nehmen Sie sich Zeit für eine gründliche Vorbereitung der Dachfläche. Eine solide Unterkonstruktion ist entscheidend für die Haltbarkeit der Dacheindeckung. Die Unterkonstruktion besteht in der Regel aus:
- Holzplatten wie OSB-Platten oder Sperrholz
- Holzschalungen, die fest und stabil vernagelt sein müssen
Stellen Sie sicher, dass die gesamte Fläche:
- Trocken ist
- Eben und frei von Unebenheiten oder Schäden
- Sauber ist, also ohne Verunreinigungen wie Schmutz, Staub oder alte Beläge
Um die Basis wasserdicht zu machen, verlegen Sie als ersten Schritt eine Vordeckbahn. Beginnen Sie an der unteren Kante des Dachs und arbeiten Sie sich nach oben. Überlappen Sie die Bahnen mindestens 5 Zentimeter und befestigen Sie sie mit Nägeln, um eine feste und glatte Oberfläche zu gewährleisten. Ist die Dachfläche vorbereitet, montieren Sie gegebenenfalls Traufbleche und Seitenbleche, um die Kanten und Übergänge optimal zu schützen. Achten Sie bei allen Arbeiten auf Ihre Sicherheit und verwenden Sie eine stabile Leiter oder ein Gerüst.
Methode: Verlegung mit Anfangsstreifen
Die Methode der Verlegung mit Anfangsstreifen optimiert die Haftung und erleichtert den späteren Arbeitsprozess. Folgen Sie diesen Schritten, um die Bitumenschindeln korrekt zu verlegen:
1. Anfangsstreifen anbringen: Schneiden Sie die Zungen der ersten Bitumenschindelreihe ab und verwenden Sie diese als Anfangsstreifen. Platzieren Sie diesen Streifen entlang der Traufkante, sodass er etwa 1 cm über die Kante des montierten Traufblechs hinausragt. Befestigen Sie den Streifen mit Dachpappenstiften, um eine stabile Basis zu schaffen.
2. Erste Schindelreihe verlegen: Bringen Sie die erste Reihe Bitumenschindeln bündig mit der Traufkante und direkt über den Anfangsstreifen an. Dabei sollten die Klebestreifen des Anfangsstreifens von den Schindeln überdeckt werden. Befestigen Sie jede Schindel mit Dachpappenstiften, achten Sie darauf, dass die Nägel etwa 2 cm oberhalb der Einschnitte gesetzt werden.
3. Folgereihen verlegen: Beginnen Sie die zweite Reihe mit einer halbierten Schindel, um einen Versatz zu erzeugen. Verlegen Sie die weiteren Reihen ebenfalls im Versatz, sodass jede Reihe um eine halbe Schindel verschoben ist. Dies gewährleistet eine gleichmäßige Optik und stabilisiert die Dachstruktur. Stellen Sie sicher, dass die Klebestreifen immer gut überdeckt sind, um eine optimale Haftung zu garantieren.
4. Firstabdeckung montieren: Schneiden Sie die Bitumenschindeln für die Firstabdeckung in dreieckige Stücke und verlegen Sie diese mit einer Überlappung von etwa 15 cm. Arbeiten Sie mit der Hauptwindrichtung, um eine optimale Abdichtung zu erreichen. Die letzte Firstschindel sollte mit Bitumenkleber fixiert werden, damit keine Nägel sichtbar bleiben.
5. Wandanschlüsse anbringen: Bei Übergängen zu Wänden befestigen Sie Anschlussbleche zwischen den Bitumenschindeln und der Wand. Ziehen Sie die Vordeckbahn mindestens 10 cm an der Wand hoch und dichten Sie die Anschlussbleche zur Wand hin mit einer Kappleiste ab.
Achten Sie während des gesamten Prozesses darauf, die Nägel ordentlich zu setzen und vermeiden Sie es, in die Bitumenschindeln zu schlagen. Sollten Sie auf eine Dachneigung von mehr als 60 Grad stoßen, erhöhen Sie die Anzahl der Nägel oder verwenden Sie zusätzlich Bitumenkleber für eine stabilere Fixierung.
Methode: Verlegung ohne Anfangsstreifen
Diese Verlegemethode unterscheidet sich dadurch, dass anstelle eines Anfangsstreifens direkt mit der ersten Bitumenschindelreihe begonnen wird. Die Verlegung folgt diesen Schritten:
1. Erste Schindelreihe anbringen: Setzen Sie die erste Schindel direkt an der Traufkante an, sodass sie etwa 1 cm über die Kante des Traufblechs hinausragt. Dies gewährleistet, dass Regenwasser gut abläuft und unter die Dachschindeln gelangt.
2. Schindeln befestigen: Befestigen Sie die Schindeln mit vier Dachpappenstiften; diese sollten knapp oberhalb der Klebeflächen eingesetzt werden. Achten Sie darauf, dass der Nagelkopf bündig auf der Schindel aufliegt.
3. Weitere Schindelreihen verlegen: Schneiden Sie für die zweite Reihe eine Schindel in der Mitte durch, um einen Versatz zu erzeugen. Setzen Sie diese halbierte Schindel an und verlegen Sie die übrigen Schindeln der Reihe so, dass die Klebestreifen der unteren Reihe teilweise überdeckt werden. Durch den Versatz erreichen Sie eine gleichmäßige und stabile Schindeldeckung.
4. Reihen fortlaufend verlegen: Gehen Sie schrittweise weiter vor, bis das gesamte Dach gedeckt ist. Jede Schindelreihe sollte jeweils um eine halbe Schindel zur vorangehenden Reihe versetzt sein, um ein optimales Verlegebild zu erhalten.
5. Firstabdeckung hinzufügen: Schneiden Sie die Schindeln für die Firstabdeckung in dreieckige Stücke. Beginnen Sie auf der windabgewandten Seite und verlegen Sie die Schindeln mit einer Überlappung von etwa 15 cm. Befestigen Sie jede Schindel mit Dachpappenstiften und fixieren Sie die letzte Firstschindel zusätzlich mit Bitumenkleber, um eine unsichtbare Befestigung zu gewährleisten.
6. Wandanschlüsse versiegeln: Wenn Ihr Dach an eine Wand angrenzt, sollten Anschlussbleche zwischen den Schindeln und der Wand angebracht werden. Ziehen Sie die Vordeckbahn mindestens 10 cm an der Wand hoch und versiegeln Sie die Bleche mit einer Kappleiste. Dadurch verhindern Sie das Eindringen von Wasser an diesen kritischen Stellen.
Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass Ihr Dach auch ohne Anfangsstreifen optimal gedeckt und witterungsbeständig ist.
Zusätzliche Hinweise zur Verlegung
1. Witterungsbedingungen beachten: Verlegen Sie Bitumenschindeln möglichst nicht bei hohen Temperaturen, da das Material weich werden und beschädigt werden könnte. Arbeiten Sie im Sommer idealerweise am frühen Morgen oder späten Abend.
2. Vorbereitung und Planung: Planen Sie die Verlegung im Voraus genau und achten Sie auf eine sorgfältige Ausmessung. Dies verhindert unnötigen Verschnitt und sorgt für ein gleichmäßiges Verlegebild.
3. Lagerung: Lagern Sie Bitumenschindeln nicht in der prallen Sonne. Stapeln Sie keine Paletten übereinander, um Verformungen zu vermeiden.
4. Sicherheitsmaßnahmen: Verwenden Sie geeignete Leitern, stabile Gerüste und sichern Sie sich gegen Absturz. Bei sonnigem Wetter sollten Sie zudem auf ausreichenden Sonnenschutz achten und rutschfestes Schuhwerk tragen.
5. Kniepolster: Verwenden Sie Polster an den Knien, um sowohl Ihre Knie zu schützen als auch die Schindeln nicht durch Druck zu beschädigen.
6. Schutz vor Fußabdrücken: Vermeiden Sie es, direkt auf die Schindeln zu treten, um Abdrücke und Schäden zu vermeiden. Nutzen Sie bei Bedarf Bretter, um Ihr Gewicht besser zu verteilen.
7. Klebestreifen: Entfernen Sie Schutzfolien auf den Klebeflächen erst unmittelbar vor der Verlegung der nächsten Schindelreihe. Achten Sie darauf, dass alle Klebepunkte gut überdeckt sind, um eine optimale Haftung zu gewährleisten.
Mit diesen zusätzlichen Hinweisen sorgen Sie nicht nur für eine fachgerechte und langlebige Dachdeckung, sondern auch für sichere und angenehme Arbeitsbedingungen.