Heizenergie sparen und einfach die Decke abhängen
Gute Gründe, dass begeisterte Freizeithandwerker eine Decke abhängen wollen, gibt es eine ganze Menge. Neben einer energetischen Minisanierung kann ein Raum so durchaus viel dekorativer wirken und Gemütlichkeit ausstrahlen, wenn die Raumhöhe reduziert wird. Viele Wohnungseigentümer aber auch Mieter beabsichtigen auf diese Art aber zugleich, eine neue Beleuchtung, beispielsweise mit LED-Lampen zu installieren, wobei die störenden Kabel im Raum oberhalb einer abgehangenen Decke möglichst völlig unsichtbar bleiben sollen. Hört sich nach viel komplizierter Arbeit an, ist es aber keinesfalls, solange einigermaßen systematisch vorgegangen wird.
Wenn nicht einmal die Lampe an der Decke hängen bleibt
Solch ein Problem wird naturgemäß in einem Neubau nicht auftreten, in alten Bauernhäusern oder Immobilien, die schon jahrzehntelang leer stehen und nun rekonstruiert werden sollen, passiert es oft: Die Decke trägt nicht mal das Eigengewicht einer dreiflammigen Leuchte, weil einfach kein Dübel greift und Bohrlöcher immer nur noch größer und größer werden. Stabilität gelingt in solchen Bauten nur, wenn Sie eine solche Decke abhängen, die anschließend vermutlich auch optisch viel attraktiver ausschaut. Zwar könnte jetzt helfen, eine stabile Putzschicht aufzutragen, was allerdings einem erheblichen Mehraufwand an Arbeit und vermutlich auch sehr viel handwerklichem Geschick gleichkommt und eher Sache eines fachlich versierten Maurers wäre.
Decke abhängen, womit am besten beginnen?
Wir können aus Platzgründen leider nicht auf alle erdenklichen Verfahrensweisen eingehen und meinen daher, dass für unsere Leser die günstigste Variante zum Decke abhängen am interessantesten wäre. Der Schwierigkeitsgrad ist nicht übermäßig hoch, ideal wäre allerdings, wenn bei den späteren Montagearbeiten, die dann über Kopf ablaufen, ein zusätzlicher Helfer mit anpacken kann. Aber zunächst heißt, es sorgfältig zu messen und Material sowie ein paar Kleinigkeiten an Werkzeug zu besorgen. In unserem Beispiel haben wir uns für eine leicht zu montierende Direktabhängung entschieden, deren Befestigungselemente unmittelbar im oberen Teil der Wand verschraubt werden. Nach Grund- und Traglattung sollen zum Ende unseres Projektes „Decke abhängen“ Gipskartonplatten montiert werden.
Einkaufszettel für Material
Wie aus dem Trockenbau als gängige Methode bekannt, empfehlen wir als Träger die Verwendung von vorkonfektionierten Profilschienen, die aus verzinktem Stahlblech bestehen. Damit wird die Decke am Ende der Arbeiten völlig gerade sein und wird selbst zu späterer Zeit nicht durchhängen. Im Fachhandel werden diese Elemente als DU- bzw. CD-Schienen bezeichnet, dazu gibt es diverse Abhänger und Verbinder, mit denen die Montage wesentlich erleichtert wird. Die Menge, die bei Ihnen zum Decke abhängen benötigt wird, richtet sich nach der Fläche des Raumes und ein freundlicher Berater im Baumarkt wird Ihnen beim Einkauf diesbezüglich gern weiterhelfen.
- Metallprofile, Schienen, Verbinder und Deckenabhänger für den Unterbau (Preis je Meter 1,00 – 1,50 Euro)
- Holzlatten (Preis je nach Stärke zwischen 0,60 und 1,20 Euro)
- Schrauben und Dübel (je nach Decken- bzw. Wandbeschaffenheit)
- Gipskartonplatten (z. B. 12,5 x 2500 x 1250 mm); Preis je qm zwischen 2,00 und 3,50 Euro
- Dichtungsband zum Verschließen der Plattenfugen
- Eventuell Dämmmaterial
- Spachtelmasse und Tiefengrund
Werkzeuge und Hilfsmaterial zum Decke abhängen
- Mindestens eine Stehleiter
- Wasserwaage, besser Kreuzlinienlaser
- Metall- und Holzsäge
- Bohrmaschine und Akkubohrer
- Deckenstütze oder Plattenheber (bei Einmannmontage)
- Spachtel, Cuttermesser
- Pinsel bzw. Farbroller
Die sechs (plus drei) Schritte zum fachgerechten Abhängen der Decke
1. Das tragende Metallprofil anbringen
Damit das gesamte System am Ende stabil hängt, werden zunächst die Metallschienen in der gewünschten Höhe an den Wänden montiert. Als Faustregel gilt, dass der Abstand zwischen den Bohrungen maximal 50 cm betragen soll, um das Eigengewicht der Deckenplatten auch sicher zu tragen.
2. Deckenabhänger montieren
Für die Aufnahme der Grundlattung werden nun die erforderlichen Abhänger innerhalb der gesamten Fläche der Zimmerdecke montiert. Als maximaler Abstand des ersten Abhängers zur Wand werden 20 cm empfohlen, innerhalb mehrerer Reihen dann jeweils 50 cm.
3. Anbringen einer Grundlattung
Und hierbei ist jetzt Fingerspitzengefühl angesagt, oder besser noch Augenmaß. An dieser Stelle beim Decke abhängen wird nämlich wesentlich darüber entschieden, ob die gesamte Konstruktion an allen Stellen des Raumes in sich gerade ist und nicht etwa irgendwo durchhängt. Von daher also bitte mit einer möglichst etwas längeren Wasserwaage arbeiten, denn gerade Decken sind wesentlich dekorativer als schiefe. Da die Direktabhänger seitlich meist mehrere oder sogar Langloch-Bohrungen haben, lassen sich Höhen- oder Abstandsunterschiede ziemlich leicht ausgleichen und mit Schrauben arretieren.
4. Die Traglattung befestigen
Je nachdem, wie es bei Ihnen besser passt, geht es nun entweder damit weiter, dass jetzt die vielleicht vorgesehene Verkabelung für die Deckenbeleuchtung verlegt oder eine Dämmschicht zur Temperaturisolierung eingebracht wird. Falls nichts davon zutrifft, wird nun die eigentliche Traglattung montiert, die zur Aufnahme der Gipskartonplatten Verwendung finden wird. Wahlweise können die Latten verschraubt oder genagelt werden, dabei gelten die folgenden Abstände als ungefähre Norm, die im Interesse einer soliden und sicheren Montage beim Decke abhängen nicht wesentlich überschritten werden soll:
Länge der Gipskartonplatten (mm) | Maximaler Abstand der Traglatten (mm) |
---|---|
1250 | 415 |
2000 | 500 |
2600 | 433 |
5. Gipskartonplatten auf Maß bringen
Hierbei ist die Zunft der Heimwerker zweigeteilter Meinung. Manche beherrschen die Technik des Trennens am besten mit einem Cuttermesser und brechen die entstehende Plattenkante über eine Schneidleiste nahezu perfekt. Die anderen bevorzugen eine Holzsäge, was allerdings ebenfalls ein gutes Gefühl voraussetzt, damit ein möglichst gerader Schnitt erfolgt. Entstehende Kanten müssen nun noch bei beiden Trennungsverfahren sorgfältig geglättet werden, damit sich später an der Decke keine größeren Fugen bilden können. Dazu am besten gleich noch alle vier Seiten über die gesamte Länge mit dem Messer gleichmäßig anfasen, damit sich zum Schluss die Spachtelmasse optimal verarbeiten lässt.
6. Decke abhängen mit Gipskarton und zweitem Helfer
Nun müssen die Platten nur noch sauber an die Decke gelangen und damit hierbei nichts verrutscht oder sogar zu Bruch geht, machen Sie diese Arbeit besser zu zweit. Von der Tür aus gesehen, links in Richtung Fester, mit der Verschraubung zu beginnen macht, ähnlich wie beim Parkett verlegen, den besten optischen Eindruck im Gesamtbild. Mit der ersten Schraube beginnen Sie in einer beliebigen Ecke und setzen die Arbeit über Kreuz fort, um Materialspannungen innerhalb des Werkstoffs möglichst fernzuhalten. Zum Schluss soll wenigstens alle 15 bis 17 cm in Länge und Breite der Platte eine Schraube für solide Verbindung sorgen. Ab der zweiten Plattenreihe muss mit einem Versatz von 40 cm montiert werden. Damit verhindern Sie Kreuzfugen, die später Ursache für Verspannungen bis hin zur Rissbildung werden können.
Die (vorläufigen) Abschlussarbeiten an der Decke
Damit ist es gelungen, die groben Arbeiten zum Projekt „Decke abhängen“ perfekt fertigzustellen. Aber der Feinschliff für eine ästhetische Gestaltung erfordert nun noch einmal eine ruhige Hand, denn es geht ans Verschließen der Fugen und der Vorbereitung für den neuen Anstrich, einer freundlichen Tapete – oder vielleicht soll es ja auch ein Deckenpaneel werden?
1. Wand-Decken-Fuge
Um an diesen Stellen alle beim Decke abhängen entstandenen montagebedingten Fugen zu beseitigen, eignet sich am besten ein selbstklebendes Dichtungsband aus textilem oder synthetischem Gewebe. Tapete wird dort danach weniger schnell reißen, wenn beispielsweise Feuchtigkeit ins Spiel kommt und ein optisch unsichtbarer und gleichmäßig glatter Abschluss wirkt sowieso entschieden professioneller.
2. Spachteln aller Fugen der Deckenabhängung
Selbst bei akribisch genauer Verarbeitung der Gipskartonplatten werden sich mehr oder minder lange bzw. breite Fugen nie gänzlich vermeiden lassen. Aber auch das nun folgende Spachteln ist relativ einfach und ist an allen Stellen erforderlich, wo sich nach erfolgreichem Decke abhängen Schraublöcher befinden. Am einfachsten geht das Versiegeln dieser Flächen mit bereits ab Werk angerührtem Fertigspachtel, der in Kartuschen im Handel erhältlich ist und möglichst rasch trocknen und aushärten sollte. Wenn größere Mengen benötigt werden, kaufen Sie besser Spachtelpulver, das zuhause angerührt werden kann. Quer zur Fuge aufgebracht, wird das Material mit einem Spachtel jeweils in Längsrichtung glatt gezogen, sodass eine möglichst ebene Oberfläche entsteht. Das heißt, nach dem Aushärten werde Sie nicht umhinkommen, alle Stellen, die nicht 100-prozentig glatt sind, abzuschleifen.
3. Die Grundierung
Da später beim Streichen oder Tapezieren eine bestmögliche und vor allem gleichmäßige Deckung erreicht werden soll, ist zunächst eine Behandlung der jetzt doch recht bunt erscheinenden Zimmerdecke mit Tiefengrund nötig. Gleichzeitig reduzieren wir damit ein bei den Gipskartonplatten sehr stark ausgeprägtes Saugverhalten an der Oberfläche und verringern die benötigte Farbmenge bei gleichzeitiger Erhöhung der Deckkraft. Es lohnt sich also nach dem Decke abhängen, den Tiefengrund nicht nur besonders sorgfältig aufzutragen, sondern mit der Weiterarbeitung so lange zu warten, bis er restlos getrocknet ist. Ideal zum gleichmäßigen Auftragen sind Farbroller mit Walzen aus textilem und nicht zu langfaserigem Gewebe.
Als Wohnungsmieter eine Decke abhängen – geht das?
Ohne dass eine bauliche Veränderung im Haus stattfinden muss, lassen sich Zimmerdecken auch innerhalb von Mietwohnungen ebenfalls abhängen. Statt der Gipskartonplatten, die sich nur mit relativ großem Aufwand wieder rückbauen lassen, sind Spanndecken aus Kunststoff eine brauchbare und sogar noch preisgünstige Alternative. Wer etwas mehr ausgeben möchte, findet darüber hinaus sehr attraktive Holzpaneele, die eine äußerst positive Raumwirkung haben und nicht nur wärmedämmend, sondern erfreulicherweise sogar noch schallhemmend sind. Auf die Montage einer Grund- und Traglattung werden Sie allerdings aus nachvollziehbaren Gründen der Statik nicht verzichten können.