Was ist ein Drempel und wozu dient er?
Ein Drempel, auch als Kniestock bekannt, ist eine Trockenbauwand im Dachgeschoss. Diese Wand wird an der Traufseite des Hauses errichtet, um einen stabilen und gleichmäßigen Übergang zwischen der Dachschräge und der oberen Kante der Außenwand zu schaffen. Hierdurch wird der nutzbare Wohnraum im Dachgeschoss optimiert. Drempel sind ideal, um Leitungen und Installationen sauber zu verstecken und ermöglichen zudem, zusätzliche Wärmedämmung im Dachbereich zu integrieren.
Die Höhe des Drempels spielt eine entscheidende Rolle für die nutzbare Fläche unter der Dachschräge. Je höher der Drempel, desto mehr Wohnraum entsteht, da sich die Dachschräge weiter nach außen verlagert. Dies reduziert gleichzeitig die Grundfläche, daher ist eine sorgfältige Planung wichtig.
Hinter der Drempelwand kann, abhängig von der Dachneigung, zusätzlicher Stauraum geschaffen werden. Dieser Bereich kann beispielsweise als Abstellkammer genutzt werden. Besonders bei steileren Dachkonstruktionen bietet sich hier eine praktische Lösung für zusätzlichen Stauraum.
Methode 1: Drempelbau mit Holz-Unterkonstruktion
1. Planung und Vorbereitung
Planen Sie die Höhe und Position Ihres Drempels und berücksichtigen Sie dabei eventuelle Leitungen oder Rohre, die hinter der Wand verlaufen sollen. Stellen Sie sicher, dass die gewählte Höhe ausreichend Platz für die geplanten Installationen bietet.
2. Unterkonstruktion bauen
- Verwenden Sie Kanthölzer, die Sie entsprechend den Dachschrägen zuschneiden.
- Befestigen Sie die waagerechten Kanthölzer am Boden und an der Dachschräge.
- Montieren Sie die vertikalen Ständer zwischen diesen Kanthölzern. Halten Sie einen Abstand von etwa 62,5 cm ein, um die Plattenstöße optimal aufzunehmen.
- Achten Sie darauf, die Dampfbremse nicht zu beschädigen und sichern Sie die Ausrichtung mit einer Wasserwaage.
3. Verkleidung anbringen
Schneiden Sie Gipskarton- oder Gipsfaserplatten zu und befestigen Sie diese an der Unterkonstruktion. Lassen Sie eine kleine Fuge zu den angrenzenden Bauteilen, um Bewegungen auszugleichen. Verschließen Sie diese Fugen mit Acryl-Dichtstoff. Verspachteln und grundieren Sie die Schraublöcher und Fugen zur Vorbereitung für das Tapezieren oder Streichen.
Methode 2: Drempelbau mit Metall-Unterkonstruktion
Diese Methode bietet eine stabile und flexible Lösung, insbesondere wenn Anpassungen an örtliche Gegebenheiten erforderlich sind. Metallprofile sind leicht zuzuschneiden und bieten eine präzise Grundlage für die Beplankung.
1. Planung und Vorbereitung
Bestimmen Sie die gewünschte Höhe und Position des Drempels. Zeichnen Sie die Positionen auf dem Boden und der Dachschräge ein, um sicherzustellen, dass die Metallprofile exakt ausgerichtet sind.
2. Unterkonstruktion bauen
- Befestigen Sie die UW-Profile sowohl am Boden als auch an der Dachschräge.
- Setzen Sie die CW-Profile senkrecht in die UW-Profile und ordnen Sie diese im richtigen Abstand an.
- Verschrauben Sie die CW-Profile mit den UW-Profilen, um eine sichere Befestigung zu gewährleisten.
3. Verkleidung anbringen
- Schneiden Sie die Gipskartonplatten passgenau zu.
- Befestigen Sie die zugeschnittenen Platten mit selbstschneidenden Schnellbauschrauben an den Metallprofilen.
- Bearbeiten Sie die Fugen und Schraublöcher mit Spachtelmasse. Nach dem Trocknen schleifen und grundieren Sie die Fläche zur Vorbereitung auf das Tapezieren oder Streichen.
Methode 3: Einfacher Drempel zur Verkleidung der Fußpfette
Diese Methode ist ideal, wenn Sie lediglich die Fußpfette verkleiden möchten und keinen zusätzlichen Stauraum benötigen. Ein einfacher Drempel bietet eine saubere und kostengünstige Lösung, um die Dachkonstruktion optisch ansprechender zu gestalten.
1. Vorbereitung und Zuschnitt
Messen Sie die Dachneigung und schneiden Sie Holzwerkstoffplatten entsprechend zu.
2. Montage der Kanthölzer
Schrauben Sie ausreichend dimensionierte Kanthölzer auf die Unterseite der Holzwerkstoffplatten. Befestigen Sie diese Kanthölzer dann auf dem Boden.
3. Fixierung der Konstruktion
Verschrauben Sie die Platten bündig am Boden.
4. Anbringen der Verkleidung
Befestigen Sie an den Kanten der Holzwerkstoffplatten lange Holzlatten und schrauben Sie Gipskartonplatten darauf. Verspachteln und schleifen Sie die Flächen, um eine ebene Oberfläche zu erhalten.
Zusätzliche Hinweise
1. Korrosionsschutz beachten
Verwenden Sie immer geeignete Schrauben und Profile, die vor Korrosion geschützt sind. Phosphatierte Schrauben sind hierbei eine gute Wahl.
2. Dampfbremse schützen
Achten Sie darauf, die Dampfbremse nicht zu beschädigen, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden.
3. Ausrichtung der Unterkonstruktion
Stellen Sie sicher, dass alle Kanthölzer bzw. Metallprofile in einer Flucht liegen, um eine ebene Drempelwand zu ermöglichen.
4. Bewegungsfugen einplanen
Lassen Sie beim Zuschneiden und Befestigen der Gipskartonplatten kleine Fugen an den Rändern, um Bewegungen auszugleichen und Risse zu vermeiden.
5. Stauraumgestaltung
Planen Sie Zugänge wie Türen oder Klappen, wenn Sie den Bereich hinter dem Drempel als Stauraum nutzen möchten.
6. Trocknungszeiten beachten
Lassen Sie nach dem Spachteln der Fugen und Schraublöcher ausreichend Trocknungszeit, bevor Sie die Flächen schleifen und grundieren.
Diese Hinweise tragen dazu bei, dass Ihr Drempelbau sowohl funktional als auch langlebig ist.