Was ist „drückendes Wasser“?
Von drückendem Wasser ist die Rede, wenn Wasserschichten im Erdreich einen dauerhaften hydrostatischen Druck auf das Bauwerk ausüben – steht die Bodenplatte im Grundwasser, ist das beispielsweise der Fall. Dadurch drückt die Feuchtigkeit ständig auf das Fundament, die Kelleraußenwand und das Mauerwerk.
Um Schäden durch Druck und Feuchtigkeit zu verhindern, ist eine umfangreiche Bauwerksabdichtung notwendig. Neben Grundwasser können übrigens auch Schichtenwasser, Sickerwasser oder Hangwasser ursächlich sein.
Wie lässt sich die Bodenplatte vor drückendem Wasser schützen?
Die Bodenplatte muss vor der aufstauenden Feuchtigkeit abgedichtet werden, damit die Bodenfeuchte nicht in den Beton eindringen kann. Dafür gibt es prinzipiell drei Möglichkeiten:
- Weiße Wanne: Üblicherweise wird wasserundurchlässiger WU-Beton für die Bodenplatte verwendet, der auf eine PE-Folie gegossen wird
- Schwarze Wanne: Das Fundament kann außerdem mit Bitumenschweißbahnen oder flüssigem Bitumenanstrich ausgestattet werden
- Braune Wanne: Alternativ kann eine mineralische Dichtschlämme auf die Bodenplatte und die äußere Kellerwand aufgetragen werden, was ebenfalls als Abdichtungsmaßnahme funktioniert
Kann auch nachträglich bei drückendem Wasser abgedichtet werden?
Bei der Errichtung eines Gebäudes auf drückendem Wasser wird die Abdichtung außen angebracht, sodass erst gar kein Lastfall entstehen kann. Allerdings ist es auch möglich, dass dieses Problem erst später entdeckt wird – zum Beispiel dann, wenn Ihr Keller nass ist oder wenn der Grundwasserspiegel gestiegen ist, was den Altbau plötzlich in drückendes Wasser bringt.
Dann kann eine Abdichtung von innen vorgenommen werden. Dabei werden Bitumenbahnen oder Kunststoffbahnen auf der Bodenplatte verlegt und leicht hochgezogen, um den Eintritt des Wassers abzublocken.
Kann selbst gegen drückendes Wasser abgedichtet werden?
Prinzipiell ist es möglich, die Bauwerksabdichtung gegen drückendes Wasser selbst vorzunehmen. Bei der Auswahl der geeigneten Methode und der Durchführung ist allerdings Fachwissen gefragt. Auch ist der Spielraum für Fehler gering – ist die Abdichtung nicht komplett wasserundurchlässig, kann das Bauwerk maßgeblich beschädigt werden. Daher lohnt es sich im Regelfall, die Abdichtung einem Fachunternehmen zu überlassen.