Warum Sie die Duscharmatur-Rosette abdichten müssen
Zierrosetten über Wasserleitungsanschlüssen sind bei einfachen Badewannen- und Duscharmaturen mit Sechskantmutter-Verschraubung üblich. Sie verdecken die nackte Verschraubung an den S-Anschlüssen in der Wand und sorgen so für ein sauberes Außenbild. Ihre reine Zierfunktion legt im Grunde schon nahe, dass sie für Leckagen keine Verantwortung tragen. Wenn es aus den Ritzen der Rosetten tropft, greifen Sie deshalb nicht einfach zur Silikonflasche. Damit beheben Sie das Leckageproblem nur oberflächlich und begünstigen sogar meist noch die Entstehung schleichender Feuchtigkeitsschäden in der Wand.
Was Sie stattdessen abdichten müssen
Wenn es aus den Rosettenritzen tropft, liegt das Problem also vielmehr in den Leitungsanschlüssen. Und zur gründlichen, also ursächlichen Behebung des Problems müssen Sie an die heran. Die Rosetten können Sie dagegen völlig außen vor lassen.
Zur Untersuchung der Anschlüsse müssen Sie die Armatur abschrauben. Dazu sperren Sie zunächst die Wasserzufuhr über lokale Absperrventile oder den Haupthahn für das Hauswasserleitungssystem. Die Armatur ist über gewindeversetzte sogenannte S-Anschlüsse mit den Leitungsenden in der Wand verbunden. Die S-Anschlüsse wiederum können bei zu tief in der Wand liegenden Leitungsenden über Hahnverlängerungen mit den Leitungen verbunden sein.
Sowohl die Hahnverlängerungen, als auch die S-Anschlüsse müssen in ihren Gewinden ordentlich abgedichtet sein. Die Hahnverlängerungen werden üblicherweise mit Hanf und Dichtpaste eingedichtet. Für die S-Anschlüsse nimmt man Gewindedichtband, das sich beim für die Feinjustage nötigen Hin- und Herdrehen nicht verschiebt. Schrauben Sie die Anschlusselemente auseinander und prüfen, ob Dichtmaterial fehlt oder sich verschoben hat und dichten die Gewinde bei Bedarf neu und ordnungsgemäß ein.
Neue Abdichtungsnorm
Seit Juli 2017 gilt für eine Neufassung der DIN 18195 für Bauwerksabdichtungen. Die schafft vor allem Klarheit über die Zuständigkeiten von Installateuren und Fliesenlegern. Nach der neuen Norm muss ein Leitungsanschluss mit einer Dichtmanschette abgedichtet werden, die eine flexible Dichtlippe aufweist. Dafür gibt es mittlerweile auch entsprechende Materialien auf dem Markt.
Wenn Ihre Duscharmatur nach Juli 2017 installiert worden ist, können Sie bei einer Leckage gegebenenfalls auch auf diese Normänderung verweisen.