Oberflächenveredlung von Stahl und Edelstahl
Es gibt unterschiedliche Oberflächenbehandlungen von Edelstahl, wie zum Beispiel das Eloxieren von Edelstahl (eigentlich Schwarzoxidieren). Noch weiter verbreitet ist jedoch das Ätzen von Metallen. Das Ätzen von Metallen ist eine jahrhundertealte Technik, die Oberflächenstruktur zu verändern.
Verfahren und Säuren zum Ätzen von Edelstahl
Vornehmlich geht es bei Heimwerkern darum, Logos und eigene Bilder in den Edelstahl zu ätzen. Die Anwendung ist relativ einfach und bei korrekter Handhabung auch ungefährlich. Zum Ätzen können Sie verschiedene Säuren und auch Verfahren anwenden:
- ätzen mit Eisenchlorid und Wasser
- ätzen mit Kupfersulfat und Natriumchlorid
- Salpetersäure mit Wasser
- Schwefelsäure mit Wasser
- elektrolytisches Galvanisieren bzw. Ätzen
Edelstahl ätzen mithilfe der Elektrolyse
Das ist die wohl ungefährlichste und einfachste Methode, wie Sie Edelstahl ätzen können. Sie benötigen dazu ein Ladegerät (12,99€ bei Amazon*) (9 bis 12 V, 9 V sind ausreichend, selbst eine kleine Blockbatterie), einen Stick mit Wattebausch, Wasser, herkömmliches Kochsalz und natürlich das zu ätzende Edelstahlwerkstück.
Nun wird der Pluspol an den Edelstahl angelegt, der Minuspol an den Wattebausch. Um ein Logo oder ein Bild auf Edelstahl zu übertragen, gibt es die unterschiedlichsten Methoden. Eine davon wäre das Anzeichnen des Logos. Um das Logo herum wird dann mit Nagellack gestrichen. Sie können aber auch den Nagellack auftragen und in den noch flüssigen Lack Figuren mit einem Stick „zeichnen“.
Nun wird das Salz mit dem Wasser angerührt. Eine kleine Schüssel mit Salz (drei, vier Esslöffel, dann so viel Wasser, dass das Salz bedeckt ist. Nun wird alles gut verrührt. Nun tauchen Sie den Wattebausch in die Salzwasserlösung und tupfen dann Ihren zu ätzenden Bereich des Edelstahls ab. Je nach Stromstärke wischen Sie dabei immer wieder über die freien Edelstahlflächen, bis die Lösung richtig schwarz wird.
Im Anschluss wird das Salzwasser abgespült und der Nagellack mit Spiritus oder Nagellackentferner entfernt. An den geätzten Bereichen ist der Edelstahl jetzt spürbar rauer und matt. Bei den Formen und Logos, die Sie einätzen können, gibt es keine Grenzen.
Edelstahl ätzen mit Säuren
Jede Säure verhält sich etwas anders, abhängig von der vorliegenden Edelstahllegierung. Daher beschreiben wir nachfolgend die Wirkungsweise. Die Anwendung ist jeweils denkbar einfach. Auch hier können Sie Formen und Logos mit Nagellack bilden. Die jeweilige Säure wird nun wasserverdünnt in einen säurefesten gegossen.
Dann wird das Edelstahlwerkstück einfach in das Säurebad getaucht. Achten Sie darauf, dass der zu ätzende Bereich entweder senkrecht steht oder nach unten zeigt (damit der lösende Stahl absacken kann). Achten Sie darauf , dass das zu ätzende Werkstück nie den Grund des Behälters berührt.
Welche Säure für welchen Edelstahl?
Nun ist nicht jede Säure gleichermaßen gut für jede Edelstahllegierung geeignet. Dabei kommt es auch auf das Herstellungsverfahren des Stahls an, so zum Beispiel geschmiedete Edelstähle. Nachfolgend die optimalen Säuren und ihr Mischungsverhältnis mit Wasser.
Edelstahl mit Eisenchlorid ätzen
Das Verhältnis Eisenchlorid sollte 1:1 betragen, also ein Teil Eisenchlorid auf ein Teil Wasser. Diese Lösung eignet sich zum Ätzen verschiedener Metalle. Vor allem für Kupfer wird es angewandt, aber auch für Edelstahl. Ätzen Sie nicht zu lange, da sich das Eisenchlorid tief einbrennen bzw. tief abtragen kann.
Edelstahl mit Kupfersulfat ätzen
Würden Sie reines Kupfersulfat zum Ätzen von Edelstahl verwenden, würde sich eine Kupferschicht bilden, die den Edelstahl vor einem weiteren Ätzen schützt. Daher müssen Sie das Kupfersulfat mit Natriumchlorid mischen. Das Mischverhältnis beträgt auch hier 1:1.
Verwenden Sie herkömmliches Speisesalz. Die Lösung ist blau und wird im Verlauf des Ätzens immer klarer. Ist die Kupfersulfatlösung farblos, ist der Ätzvorgang abgeschlossen. Besonders geschmiedete Stähle und Edelstähle können so hervorragend geätzt werden.
Edelstahl ätzen mit Salpetersäure
Salpetersäure mischen Sie im Verhältnis 1:3 mit Wasser, also 1 Teil Säure auf drei Teile Wasser. Anstelle des Wassers können Sie auch Essigsäure verwenden, dann jedoch im Verhältnis 1:1.
Edelstahl mit Schwefelsäure ätzen
Darüber hinaus können Sie Edelstahl auch mit Salzsäure ätzen. Dazu wird die Salzsäure im Verhältnis 1:4 mit Wasser verdünnt, also 1 Teil Salzsäure auf vier Teile Wasser.
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