C-Stähle reagieren auf jede Säure
Voraussetzung für die Ätzfähigkeit eines Messers ist eine nicht rostfreie Klinge. Alle sogenannten C-Stähle sind dafür geeignet. Das Prinzip der Einwirkung auf das Metall ist schon durch den Gebrauch der korrosionsfähigen Klingen zu beobachten. Beim Einsatz an säurehaltigem Schnittgut wie Senf, Zitrusfrüchte und Zwiebeln entstehen Verfärbungen, die einem leichten Ätzen entsprechen.
Diese natürlichen Ätzmittel können als Hausmittel gezielt eingesetzt werden. Auch Kaffeefertigpulver und Essig zählen zu den Ätzmitteln, die im Haushalt genutzt werden können. Allerdings ist bei den Hausmitteln immer mit einer gewissen Variabilität im Ergebnis zu rechnen, da die Stähle unterschiedlich und ungleichmäßig reagieren.
Im Säurebad präzise ätzen
Für das gezielte Aufbringen von Mustern oder gegenständlichen Darstellungen wie Buchstaben, Logos oder Illustrationen sind folgende Säureverdünnungen zu empfehlen:
- Salzsäure
- Salpetersäure
- Schwefelsäure
In Verbindung mit Wasser können auch folgende Nichtsäuren verwendet werden:
- Eisenchlorid
- Kupfersulfat
Im Normalfall wird ein Säurebad bereitet, in das die Klinge eingelegt wird. Je nach Verweildauer „frisst“ sich die Säure mehr oder weniger stark in den Stahl.
Muster und Darstellungen
Zur Abdeckung der Metallflächen werden als Versiegelungsmittel folgende Hilfsmittel verwendet:
- Nagellack
- Ölfirnis
- Wachshaltige Substanzen
- Andere säurefeste Versiegelungen
- Spezielle Versiegelungsstifte und Marker
- Nasse Tinte
Diese „Grundierungen“ verhindern wie ein Negativ dem Auftreffen von Säure auf unerwünschten Stellen auf der Klingenoberfläche. Die Strukturen und Muster, die entstehen sollen, werden freigelegt. Dazu können Messer und Kratzwerkzeuge aller Art verwendet werden.
Für jedes Ätzen sollte unbedingt eine spezifizierte Anleitung besorgt werden. Natürlich muss das Gefäß für das Ätzbad säurefest sein. Ein Neutralisationsmittel wie Backpulver hilft beim späteren Entfernen der Grundierungen.