Scherenschnitte müssen nachbearbeitet werden
Edelstahl lässt sich auch von Heimwerkern in begrenztem Umfang bearbeiten. Naturgemäß ist ein in den meisten Fällen extra stark gehärtetes Metall nur unter Einsatz großer Maschinen- und Körperkraft durchtrennbar. Das Schneiden entspricht bei Materialstärken ab fünf Millimetern einem Fräsen oder einem Bohren.
Bei Edelstahlblechen unter fünf Millimeter Stärke kann die Hebelkraft einer Blechschere ausreichen, um den Werkstoff zu durchtrennen. Das Erzeugen eines langen geraden und präzisen Schnitts ist aufgrund des mehrfachen Ansetzens sehr schwer möglich. Meist muss ein Scherenschnitt durch Schleifen des Edelstahls nachbearbeitet und begradigt werden.
Spezialsägeblatt und Werkstückfixierung
Um ein Edelstahlblech mit einer Stichsäge oder einem Winkelschleifer beziehungsweise einer Flex zu schneiden, muss unbedingt ein geeignetes Sägeblatt benutzt werden. Normale Metall- oder Stahlblätter reichen nicht aus, um einen faserfreien und sicheren Schnitt durchzuführen. Idealerweise ist das Sägeblatt diamantbeschichtet.
Das Werkstück muss sicher fixiert werden, um ein „Wegfliegen“ durch die Sägerotation zu unterbinden. Fliegende Metallbleche entfalten eine Wirkung wie geworfene Messer, Rasierklingen oder Guillotinen. Das Gleiche gilt für das Schneiden von Edelstahlrohr und mehrfaseriges Seil aus Edelstahl, bei dem jedes umherfliegende Metallteil und größere Späne die Qualität von Waffen entwickeln.
Professionelle Schneidemethoden
Um Edelstahlbleche und Bauteile professionell und präzise zu schneiden, werden mehrere unterschiedliche technische Methoden eingesetzt:
- Gasbrenner mit Argon-Stickstoff-Gemisch, auch als Formiergas bezeichnet, bei Edelstahlblechen bis fünf Millimetern Stärke
- Gasbrenner mit Argon-Wasserstoff-Gemisch für stärkere Bleche
- Elektronische Plasmabrenner mit Wasserverdampfung im Lichtbogen
- Wasserstrahlschneider
- Faserlaser mit der höchsten Schnittgenauigkeit bei Blechstärken bis sechs Millimeter