Ist ein Trinkwasserbrunnen genehmigungspflichtig?
In Deutschland ist es praktisch überall notwendig, eine Genehmigung für einen neuen oder reaktivierten Brunnen zu besitzen, die Sie bei der örtlichen Wasserbehörde beantragen können. Dann darf der Hausbrunnen allerdings nur als Brauchwasser (etwa für die Gartenbewässerung) verwendet werden.
Wer das Brunnenwasser zusätzlich als Trinkwasser nutzen möchte, benötigt außerdem eine Erlaubnis vom Gesundheitsamt. Das beinhaltet jährliche mikrobiologische Untersuchungen der Wasserqualität und regelmäßige Testungen auf physikalische Parameter. Als Brunnenbesitzer sind Sie für die Wartung und Pflege des Wasserwerks verantwortlich.
Kommt jeder Brunnen für Trinkwasser infrage?
Prinzipiell lässt sich jede Brunnenart in einen Trinkwasserbrunnen umwandeln, solange die gesetzlichen Vorgaben in Ihrer Region eingehalten werden und die regelmäßige Wasseranalyse eine hohe Trinkwasserqualität ergibt. Das fängt allerdings schon beim Grundwasser an – auch die Qualität des Grundwassers legt fest, ob sich Ihre Brunnenanlage als Wasserversorgung anbietet.
So ist es beispielsweise nicht unüblich, dass Nitrat in landwirtschaftlich stark genutzten Regionen über dem Grenzwert laut Trinkwasserverordnung liegt (50 mg/l). Auch Bakterien, Keime und Schadstoffe können im Brunnenwasser zu finden sein.
Muss das Trinkwasser aus dem Brunnen kontrolliert werden?
Nicht zuletzt deswegen besteht laut Trinkwasserverordnung die Pflicht, das Brunnenwasser mindestens jährlich auf Verunreinigungen zu testen, die insbesondere mikrobiologisch sein können. Den Test können Sie online bestellen und einfach selbst durchführen. Danach wird er in ein deutsches, akkreditiertes Fachlabor eingesendet und überprüft.
Mindestens alle drei Jahre kommen physikalische Brunnenüberprüfungen hinzu. Entspricht Ihr Brunnen nicht dem Qualitätsstandard entsprechend der Trinkwasserverordnung, machen Sie sich strafbar – schließlich können diverse Erkrankungen durch kontaminiertes Trinkwasser drohen.
Kann Brunnenwasser zu Trinkwasser aufbereitet werden?
Entspricht Ihr Brunnen nicht den Qualitätsstandards, die für eine Trinkwassernutzung notwendig sind, kann das Quellwasser mitunter aufbereitet werden. Für diese Wasseraufbereitung sind unterschiedliche Filteranlagen erhältlich, die sich auf diverse Probleme spezialisieren können. Lassen Sie sich dabei unbedingt von einem erfahrenen Brunnenbauer beraten.
Diese Aufbereitung lohnt sich nur, wenn eine Enteisung oder eine Entmanganisierung des Brunnens notwendig ist. Bei Keimen und Schadstoffen sollten Sie das Brunnenwasser nicht weiter nutzen.