Wissenswertes über Eternit
Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte der Österreicher Ludwig Hatschek faserarmierte Zementprodukte. Zement verwandelt sich in Verbindung mit Wasser zu einer steinharten Substanz. Durch die Beimischung von Fasern wird die Biegezugfestigkeit des vielseitig verwendbaren Materials verbessert. Die auf diese Weise entstandenen Zementprodukte eigenen sich hervorragend für den Innenausbau, Dachdeckungen und Fassadenverkleidungen. Zu Beginn verwendete man Asbestfasern, die Verwendung dieses Stoffes ist jedoch in Europa und vielen weiteren Teilen der Erde seit Ende des 20. Jahrhunderts, teilweise seit Beginn des 21. Jahrhunderts verboten. Asbestfasern sind lungengängig und können bei der Verarbeitung der asbesthaltigen Faserzementplatten freigesetzt werden. Auch der Zersetzungsprozess von alternden Faserzementplatten setzt diese gesundheitsschädlichen Stoffe frei. Daher verwendet man heute anstelle von Asbest Glas-, Kohlenstoff- oder Kunststofffasern.
Formschön und abwechslungsreich
Wenn man früher den Begriff „Eternit“ hörte, so dachte man unwillkürlich an die grauen Wellplatten, die häufig zur Dacheindeckung verwendet wurden. Diese Platten wurden bevorzugt eingesetzt, weil sie einfach zu verarbeiten und ausgesprochen preiswert waren. Formschön und elegant waren sie jedoch nicht. Das hat sich deutlich gewandelt. Moderne Eternitprodukte, nicht nur die Wellplatten, bieten eine große Bandbreite an unterschiedlichen Formen, Farben und Oberflächenstrukturen. Daher sind sie vielseitig verwendbar und werden in allen Bausektoren eingesetzt, beispielsweise beim Wohnungsbau, in der Industrie, in der Landwirtschaft, beim Bau von Gewerbe- oder öffentlichen Gebäuden. Sie eignen sich für den Neubau ebenso gut wie für Sanierungsprojekte. Die Eternitprodukte werden in Nassräumen ebenso eingesetzt wie als Feuerschutz oder als Trennwandkonstruktion. Im Außenbereich dienen sie als schmucke Fassadenverkleidung, als Dachtraufen, als Unterdachkonstruktion oder preiswerte Dacheindeckung.
Ist Eternit wirklich preiswert?
Bei einem Materialpreis von 10,00 Euro pro Quadratmeter kann man wirklich von einem günstigen Preis sprechen. Allerdings handelt es sich hierbei um die einfachste Ausführung in geringer Stärke. Je nach Oberflächenstruktur, Form, Farbe, Wandstärke und Dämmeigenschaften muss man mit kräftigen Zuschlägen rechnen. Hier findet man Quadratmeterpreise von ungefähr 25,00 Euro. Es empfiehlt sich daher, die Preise zu vergleichen. Selbstverständlich müssen dabei die Eigenschaften berücksichtigt werden. Lassen Sie sich von mehreren Anbietern ein unverbindliches Angebot machen. Bedenken Sie jedoch, dass die Eternitplatten, wenn man sie beispielsweise als Fassadenverkleidung benutzt, eine relativ aufwändige Unterkonstruktion erforderlich machen. Die Kosten für diese Konstruktion müssen Sie dem reinen Materialpreis für die Eternitplatten hinzurechnen, wenn Sie einen Vergleich anstellen wollen, ob das Verkleiden mit Eternitplatten oder ein Verputzen des Gebäudes kostengünstiger ist. Bei dieser Überlegung spielt auch der Arbeitslohn eine Rolle, denn die Eternitplatten sind leicht zu verarbeiten und bieten sich für das Do-it-yourself-Verfahren geradezu an. Pfiffige Heimwerker und Heimwerkerinnen sind mit dem Erstellen der Unterkonstruktion nicht überfordert.
Bedarfsermittlung
Wenn man großflächige Eternitplatten verwendet, kann man den Bedarf recht einfach ermitteln, zumal die Platten auf Stoß gesetzt werden. Es sind jedoch auch kleinformatige Platten erhältlich, beliebt sind die Dachschindeln, die in unterschiedlichen Formen wie Rhombe, Rechteck oder mit Bogenschnitt angeboten werden. Hier ist die Bedarfsermittlung etwas schwieriger, denn hier muss man mit Überlappung arbeiten und der Neigungswinkel spielt eine große Rolle. Bei den Dachschindeln beginnt der Stückpreis etwa bei einem Euro, der Quadratmeterpreis muss über den Bedarf errechnet werden.