Fassadenplatten bieten den bestmöglichen Schutz vor Witterungseinflüssen, chemischen und physikalischen Belastungen. Sie sind meist lange haltbar. Sehr alte Häuser sind oft mit Schieferplatten verkleidet. Diese Schieferverkleidungen halten rund zwei- bis dreihundert Jahre und bleiben größtenteils intakt. Sie müssen, wenn überhaupt, immer nur punktuell ausgebessert werden.
Viele Hausbesitzer entscheiden sich für Fassadenplatten, denn immer wieder neu zu streichen oder zu verputzen, kostet eine Menge Geld. Auch wenn die Platten in der Anschaffung grundsätzlich teurer als andere Materialien sind, machen sie sich langfristig bezahlt. Zudem wird das Mauerwerk deutlich besser geschützt als durch in die Jahre gekommener Putz oder Farbe.
Nicht nur für viele Jahre, sondern sogar Jahrzehnte kommen keine weitere Kosten auf den Eigentümer zu. In der Regel sind auch Schäden äußerst selten. Selbst wenn, sie lassen sich einfach, schnell und günstig beheben.
Egal für welche Fassadenplatten man sich entscheidet, größte Beachtung muss immer dem Mauerwerk dahinter geschenkt werden. Insbesondere im Hinblick auf Tragfähigkeit, Feuchtebelastung und Wärmedämmung.
Eine Fassade kann mit Platten aus den unterschiedlichsten Materialien verkleidet werden, beispielsweise:
- Naturstein
- Holz
- Faserzement
- Kunststoff
- Edelstahl
- Aluminium
- Titanzink
- Kupfer
Fassadenplatten aus Naturstein
Grundsätzlich stellt sich als erstes die Frage: Was ist überhaupt Naturstein? Antwort: Alle Gesteine, die in der Natur in ursprünglichem Zustand vorkommen. Steine, die von Menschenhand bearbeitet wurden (gesägt, behauen, geschliffen, poliert), tragen die Bezeichnung „Naturwerkstein“.
Nicht alle Gesteine sind für Fassadenplatten geeignet. Hauptsächlich kommen zur Verwendung:
- Granit
- Quarzit
- Sandstein
- Schiefer
Die Umwelt
Granit, Quarzit, Sandstein und Schiefer sind natürliche und hochwertige Werkstoffe. Ökologisch betrachtet, erfordern sie in der Gewinnung und Verarbeitung nur einen sehr geringen Energieaufwand. Die Ökobilanz für heimische Gesteine, wie z. B. zahlreiche Arten von Sandstein, ist auffallend positiv.
Lange Transportwege entfallen, nach dem Abbau werden die Steinbrüche umgehend renaturiert. Dazu sind strenge rechtliche Vorschriften einzuhalten. Der ursprüngliche Lebensraum heimischer Tiere und Pflanzen wird von diesen sofort wieder in Besitz genommen.
Recycling oder Entsorgung sind absolut unproblematisch, eben weil es sich um ein rein natürliches Material handelt. Im Vergleich zu anderen Materialien wie z. B. Kunststoff oder Metall, werden die umweltfreundlichen Eigenschaften deutlich.
Im Prinzip sind Fassadenplatten aus Naturstein einer der kostengünstigsten Baustoffe überhaupt. Lange Haltbarkeit, geringer Aufwand für Pflege und Instandhaltung rechnen sich auf lange Sicht. So ist Nachhaltigkeit und Umweltschutz gegeben.
Was von der Erdgeschichte geformt wurde und Millionen Jahre überdauert hat, braucht auch keine Zusatzstoffe (Bindemittel, Härter, etc.). Es werden keinerlei Schadstoffe an die Umwelt abgegeben. Ein nicht zu unterschätzender Faktor, denn durch den Klimawandel steigt die Belastung für Hausfassaden, respektive deren Materialien, enorm an.
Physikalisch sind Fassadenplatten aus Naturstein klar im Vorteil. Sie speichern und leiten Wärme hervorragend. Sie absorbieren die Wärmestrahlung der Sonne und verhindern damit das ungewollte Aufheizen eines Gebäudes.
Gestaltungsmöglichkeiten für die Fassade
Zunächst denkt jeder an prachtvolle alte Gebäude. Doch heutzutage kommen Fassadenplatten aus Naturstein bei allen erdenklichen Baustilen zur Verwendung. Dank ihrer großen Auswahl eignen sie sich nicht nur für klassische Gebäude, sondern auch für geradlinige, moderne Objekte. Konservativ war gestern.
Eine mit Naturstein verkleidete Fassade ist etwas besonderes und verleiht jedem Haus einen eigenen, individuellen Charakter. Hohe Qualität, Dauerhaftigkeit, Ästhetik, Lebensqualität und Wirtschaftlichkeit sprechen für den Naturstein. Kein künstlicherBaustoff kann da mithalten. Viele dieser Produkte werden mit den Jahren immer unansehnlicher, sie bleichen aus, Risse oder sonstige Schäden entstehen.
Echte Steine sind unverwüstlich, bleiben immer schön und kommen nie aus der Mode.
Insgesamt stehen mehr als dreihundert Sorten der genannten Naturwerksteine zur Verfügung. So findet jeder genau die gewünschte Kombination aus Farbe und Muster. Im Handel sind ruhige, gleichmäßige Muster in dezenten Tönen erhältlich, oder auch Steine mit auffällig markanten Farben und Zeichnungen.
Befestigung der Natursteine an der Fassade
Steinplatten sind sehr schwer und benötigen deshalb eine tragende Unterkonstruktion aus Edelstahl, um die erforderliche Sicherheit zu gewährleisten. Dreidimensionale Anker werden an tragenden Wänden entweder mit Mörtel oder Bolzenankern befestigt.
Worauf zu achten ist:
- Beschaffenheit des Untergrundes
- Gebäudehöhe,- länge und -breite
- Aktuelle Baupläne (z. B. nach Umbauten oder Erweiterungen des Gebäudes)
- Format und Gewicht der Fassadenplatten
- Windzonen
- Auskragungen
- Fugenbreite
- Verankerung in der vertikalen und horizontalen Verankerungsfuge
- Maß von der Vorderkante des Untergrundes bis zur Vorderkante der Fassadenplatte
Preise für Fassadenplatten aus Naturstein
Leider können an dieser Stelle keine verbindlichen Preise genannt werden. Fassadenplatten aus Naturstein variieren je nach Material, Format, Herkunftsland und Anbieter sehr stark im Preis. Pro Quadratmeter ist aber mit mindestens 80,00 Euro zu rechnen.
Fassadenplatten aus Holz
In der Regel kommen Nadelgehölze zur Anwendung.
- Deutsche Kiefer
- Deutsche Douglasie
- Sibirische Lärche
- Nordische Fichte
Bis auf wenige Ausnahmen können alle anderen Holzarten natürlich auch verwendet werden, sie sind aber für den Normalverdiener schlichtweg zu teuer. Wer dennoch auf höherwertiges Holz Wert legt, sollte die Preise genau vergleichen.
Neben den reinen Materialkosten müssen erhöhte Zusatzkosten zwingend mit einkalkuliert werden. Es fängt bei der Befestigung an, alles andere als Edelstahl kommt nicht in Frage. Die Folgekosten für Erhalt und Pflege sind enorm hoch. Holz ist zwar ein natürlicher und nachwachsender Rohstoff, hat aber unbehandelt der Witterung und sonstigen Umwelteinflüssen nichts entgegenzusetzen. Erfolgt die Pflege fachgerecht und regelmäßig, sind Fassadenplatten aus Holz gut fünfzig Jahre haltbar.
Die Umwelt
Ist das Holz erst einmal mit Zusätzen behandelt, kann man die Ökologie praktisch vergessen. Das Holz wird imprägniert, um es wasserabweisend zu machen. Dazu kommen biozide, also pflanzliche und tierische Schädlinge abtötende Wirkstoffe. Beizen, Farben oder Öle verändern das natürliche Aussehen. Permanent werden Schadstoffe an die Umwelt abgegeben.
Preise für Fassadenplatten aus Holz
Fichte ist am günstigsten und liegt bei ca. 70 Euro pro Quadratmeter. Je höherwertiger das Holz ist, um so teurer wird es.
Fassadenplatten aus Faserzement
Umgangssprachlich ist hier die Rede von „Eternitplatten“. Wer aber „Eternit“ sagt, meint eigentlich Faserzement. Eternit ist nicht der einzige Hersteller, aber der Name ist jedem bekannt und steht für hohe Qualität.
Grundsätzlich gibt es zwei unterschiedliche Sorten dieser Fassadenplatten. Einmal die großflächigen Platten mit Seitenlängen von über einem Meter. Sie sind mit Struktur, Sandbestrahlung, als Wellenform und auch in glatt, matt oder glänzend, erhältlich.
Die kleinflächigen Platten weisen Formate von wenigen Zentimetern bis zu 30 cm Seitenlänge auf. Dazu gehören Schindeln aller Art und Clip-Stülpdeckungen. Die Oberflächen sind meistens glatt, die Fassadenplatten haben eine rechteckige und/oder an den Seiten abgerundete Form.
Großflächige Platten
Hier steht meist der Gesamteindruck des Gebäudes im Vordergrund. Diese Fassadenplatten bedecken eine Außenwand gleichfarbig und -förmig. Generell folgt die Optik hier mehr der Sachlichkeit, weniger der Eleganz.
Natürlich kann durch die Farbwahl einiges beeinflusst werden. Über einhundert Farbtöne werden angeboten. Der Charakter eines Hauses kann von verschiedenen Farben an unterschiedlichen Stellen und Gebäudeseiten entscheidend geprägt werden.
Zur optischen Auflockerung werden große Fassadenplatten oft durch spezielle Profile betont oder unterbrochen, die z. B. eine Holz- oder Stuckoptik erzeugen.
Kleinflächige Platten
Ein Landhaus oder Altbau kann mit Fassadenplatten aus Faserzement eine natürlich wirkende und gemütliche Optik verliehen werden. In der Regel werden dazu Rundschindelstreifen verwendet. Ein einzigartiges und außergewöhnliches Design entstehet, wenn sie auf großen Flächen als Verkleidung angebracht sind.
Mosaiken, individuelle Muster oder gegenständliche Darstellungen können durch das geschickte Kombinieren von unterschiedlichen Farben und Oberflächen erzielt werden.
Glatte Rechtecke, wabenförmige und abgerundete Schindeln werden als Formen angeboten. Auch die Kombination von großen Fassadenplatten mit einzelnen, kleinen Platten ist möglich, die moderne Architektur hat viele Möglichkeiten.
Faserzementplatten montieren
Die Fassadenverkleidung aus Faserzementplatten muss von einem Fachbetrieb (Dachdecker) montiert werden. Neben handwerklichem Wissen, viel Erfahrung und Können, bedarf es auch einer Vielzahl an Werkzeug und sonstigem Zubehör. Das Untergestell muss tragfähig konstruiert sein und aus Metall bestehen. Holz kommt nicht in Frage, es würde auf Dauer dem Gewicht nicht standhalten. Wichtiger Punkt ist die Dämmung, meistens wird sie direkt an der Hauswand angebracht, unterhalb der Fassadenplatten.
Eck- und Abschlusselemente müssen für die Ecken des Hauses, sowie für Türen und Fenster eingeplant werden. Eine Kantenbeschichtung der Ränder jeder einzelnen Platte ist wichtig. Anderenfalls könnte Feuchtigkeit oder Schimmel eindringen.
Die Fugen werden mit speziellem Fugenband und einer zusätzlichen Versiegelung abgedichtet. Alle Bohrlöcher und Kanten müssen entweder versiegelt oder imprägniert werden. Die Beständigkeit gegen Wasser ist ausschlaggebend. Ist erst einmal Feuchtigkeit in einem Gebäude, sind Fäulnis und Schimmel die Folgen. Eine nachfolgende Trocknung ist unausweichlich, dazu mit viel Arbeit, Zeit und Geld verbunden.
Große Fassadenplatten, die auf Stoß montiert werden, müssen eingehängt werden. Dazu werden auf der Rückseite der Platten entsprechende Haken und Schienen unsichtbar verschraubt. Diese erlauben den späteren Halt auf der Unterkonstruktion.
Kleinere Fassadenplatten können mittels Nut- und Federtechnik angebracht werden. Die Platten werden ineinander geschoben und überdecken so die Befestigungsklammern.
Preise für Faserzementplatten
Genaue Angaben sind nicht möglich, denn die baulichen Gegebenheiten sind in der Regel sehr unterschiedlich. Der Preis pro Quadratmeter beginnt bei etwa 10 Euro für eine Fassadenplatte aus Faserzement.
Fassadenplatten aus Kunststoff
Die kostengünstigste und einfachste Variante einer Fassadenplatte. Sie sind leicht zu montieren und zu verarbeiten. Die Platten werden im Werk gegossen und haben durch den querverstrebten Hohlraumguss eine hohe Stabilität.
Die Auswahl ist unglaublich groß und geschlossene Flächen werden durch spezielle, sehr durchdachte Systeme erzeugt. So können auch täuschend echte Imitate, wie Stein, Holz oder Metall eine dekorative und optisch ansprechende Wirkung auf den Betrachter haben. Selbst die Haptik diverser anderer Materialien ist durch entsprechende Gussverfahren nachzuahmen.
Kunststoffarten
Fünf Kunststoffarten werden bei der Herstellung eingesetzt:
- Polycarbonat
- Polyester
- PVC
- Acrylglas
- ETFE-Folien
Polycarbonat
Die klassische Fassadenplatte aus Kunststoff. Stabil, biegesteif, witterungs- und formbeständig, unempfindlich gegen Temperaturschwankungen oder sonstige Umwelteinflüsse.
Polyester
Verfügt über ähnliche Eigenschaften wie Polycarbonat, kommt aber nicht so häufig zum Einsatz. Es handelt sich um einen thermoplastischen Kunststoff, der über eine nicht so hohe Temperaturbeständigkeit wie Polycarbonat verfügt und unter Einwirkung von Wärme leicht verformbar ist.
PVC
Für Fassadenplatten ist PVC relativ ungeeignet, weil es nur eine geringe Farbechtheit besitzt. Allerdings ist es sehr preiswert und wird vor allem für Fassadenabschlüsse oder Profilleisten verwendet.
Acrylglas
Ist ebenfalls ein thermoplastischer Kunststoff und unter Wärmeeinwirkung leicht verformbar. Es dehnt sich bei Erwärmung stark aus. Bei der Montage ist dies zu beachten und Dehnungsfugen sind einzuplanen. Fassadenplatten aus Acrylglas werden vorwiegend zur Gewichtseinsparung genutzt, echtes Glas ist wesentlich schwerer. Das Mauerwerk müsste entsprechend tragfähiger sein.
ETFE-Folien
Es handelt sich hier um extrudierte Folien mit einer Materialstärke von lediglich 0,1 bis 0,3 mm. Ausschließlich geeignet für Konstruktionen in Leichtbauweise. Wo Glas und selbst Acrylglas zu schwer sind, kommen ETFE-Folien zum Einsatz.
Eigenschaften von Kunststoffplatten
Fassadenplatten aus Kunststoff müssen nicht gestrichen werden. Die Farbe bleibt bei entsprechender Beschichtung über Jahre hinweg erhalten.
Die Stabilität ist, je nach Material, enorm hoch. Selbst ein Hochdruckreiniger ist kein Problem. Naturstein hingegen würde nach der Behandlung mit einem Hochdruckreiniger Rillen aufweisen. Holz wäre zumindest stark beschädigt, wenn nicht sogar komplett zerstört.
Bestimmte Zusätze machen Fassadenplatten aus Kunststoff resistent gegen viele Witterungs- und andere Umwelteinflüsse. Eine biozide Wirkung kann ebenfalls erzielt werden. In der Regel sind aber Algen, Moose und Pilze ohnehin kaum auf Kunststoffen zu finden. Ihnen fehlt die Nahrungsgrundlage.
Häufig werden Kombinationen aus verschiedenen Kunststoffen angeboten. Die untere Schicht ist meistens relativ weich, die obere dagegen hart und widerstandsfähig.
Fassadenplatten aus Kunststoff sind sehr leicht. Die Montage ist daher relativ einfach und unkompliziert. Das Mauerwerk muss nicht besonders tragfähig sein, eine Unterkonstruktion aus Holz genügt durchaus.
Formate und Preise
Das am häufigsten angebotene Format im Handel ist 100 x 50 cm. Der Preis pro Stück liegt bei ca. 15,00 Euro. Platten mit kleineren oder größeren Maßen sind selbstverständlich auch verfügbar.
Vergütete oder beschichtete Fassadenplatten aus Kunststoff haben einen Preis von ca. 30,00 – 35,00 Euro pro Quadratmeter.
Strukturierte oder profilierte Platten kosten ab 35,00 Euro aufwärts.
Die teuersten, aber auch qualitativ besten Platten kommen von Resopal.
Der Preis pro Quadratmeter beginnt bei ca. 60,00 Euro.
Fassadenplatten aus Metall
Fassadenplatten aus Metall stehen für Industriedesign und klare Linien- und Formensprache. Für den privaten Hausbesitzer sind diese Platten eher weniger von Belang und kommen vor allem für den Einsatz an Fabrikanlagen und öffentlichen Gebäuden in Betracht.
Es gibt verschiedene Hersteller, der bekannteste ist SCHÜCO.