Was Sie beim Fenstereinbau in eine Holzständerwand beachten müssen
Die Holzständerbauweise ist derzeit nicht nur wegen ihrer Umweltfreundlichkeit wieder sehr beliebt, sondern seit jeher auch wegen der Arbeitsersparnis, die sie auf der Baustelle bietet. Je nach Fertigungsgrad (Skelett-, Holzrahmen- oder Holztafelbauweise) kann so ein Holzgebäude deutlich schneller stehen als ein Haus in klassischer Massivbauweise. Ganz so simpel ist die Angelegenheit aber in verschiedenen Hinsichten auch nicht. Nachteile verstecken sich vor allem in den Bereichen Dauerhaftigkeit, statische Belastbarkeit und Schalldämmung.
Beim Einbau von Fenstern in eine Wand in Holzständerbauweise ist es dementsprechend auch nicht damit getan, den Rahmen in die Wandöffnung einzusetzen und die Spalten mit Dichtschaum auszufüllen. Damit das Fenster richtig und sicher sitzt und es sich angenehm nutzen lässt, müssen bei der Planung und Ausführung folgende Dinge bedacht werden:
- Statische Absicherung
- Dichtigkeit (gegen Kälte, Luftzug, Kondenswasser, Schall)
- Witterungsschutz
Statik
Damit es nicht zu Brüchen durch meteorologische Krafteinwirkungen und das Eigengewicht des Fensters kommt, muss die statische Situation fachlich abgeklärt werden. Dabei geht es darum, den vertikalen und horizontalen Lasteintrag unter ruhenden und Nutzungsbedingungen zu berechnen und die Konstruktion daran anzupassen – durch eine Befestigung des Blendrahmens an den umliegenden Bauteilen mit ausreichenden Abständen und ausgewählten Befestigungsmitteln und in der Regel lastabtragenden Unterklotzungen.
Dichtigkeit
Um Wärmebrücken, Luftzug und Tauwasserbildung zu verhindern, sind passende Dichtmaterialien gemäß der DIN 4108 und eine Dampfbremse vonnöten. An Dichtmaterialien kann man etwa Kunststoff-Dichtungsprofile, Bänder aus Schaumstoff oder plastische Dichtstoffe verwenden. Am besten ist es, sich gleich für einen Dichtstoff zu entscheiden, der gleichzeitig gegen Feuchtigkeits- und Lufteinzug schützt. Die Dampfbremse muss wegen der geringen Bauwerksfeuchte bei Holzständerbauten nur flächig und nicht um die Laibung herum geführt werden.
Witterungsschutz
Um Schlagregen abhalten zu können, brauchen Fenster in Holzständerwänden Fugenausbildungen nach außen, die man entweder konstruktiv oder mithilfe von Bauschäumen ausführen kann. Dabei ist es wichtig, auf ausreichende Elastizität und UV-Beständigkeit der verwendeten Materialien zu achten.