Verschiedene Justierschrauben am Fenster
Moderne und gängig verbaute Fenster sind in der Regel Dreh-/Kippfenster. Um die unterschiedlichen Funktionen (drehen, kippen) durchführen zu können, besitzen die Fenster eine entsprechende Mechanik. Diese Mechanik können Sie an verschiedenen Elementen der gesamten Fenstermechanik feinjustieren. Dazu ist es aber notwendig, dass Sie wissen, welche Bauteile eingestellt werden können.
- Ecklager unten
- Scherenlager oben
- Schließzapfen, auf der Griffseite seitlich
Diese Einstellungen können Sie justieren
Insbesondere an Ecklager und Scherenlager finden Sie drei verschiedene Einstellschrauben.
- paralleles Anheben oder Senken des Fensterflügels
- schräges (diagonales) Verstellen und seitliches Wegbewegen des Flügels von der Verschluss- bzw. Lagerseite
- einstellen des Anpressdruck gegenüber der Schließzapfen-/Griffseite
Symptome, wenn ein Fenster erneut justiert werden muss
Natürlich ist es aber ebenso wichtig, die verschiedenen Symptome zu kennen, wenn ein Fenster sich nicht mehr ordnungsgemäß betätigen lässt. Auch hier kommen wieder verschiedene Auswirkungen in Betracht.
- Fenster schleift oben oder unten zwischen Flügel und Fensterrahmen
- der Anpressdruck vom Flügel an den rahmen ist zu gering
- Fenster lässt sich nur durch Heben bzw. Senken des Flügels öffnen bzw. schließen
- Fenster kann nur mit einem plötzlichen Ruck geöffnet oder geschlossen werden
Dieselbe Justierung wie das Einstellen beim Einbau neuer Fenster
Wenn Sie in der Vergangenheit als versierter Heimwerker schon einmal Fenster gewechselt und neue Fenster eingebaut haben, müssten Sie die Vorgänge an sich kennen, da es sich beim nachträglichen Justieren der Fenster um dieselben Einstellungen wie nach dem Fenstereinbau handelt.
Schrittweise Anleitung zum Justieren von einem Fenster
- harzfreies Schmieröl
- Innenimbus-, Vielzahn- oder Torxschlüssel bzw. Nuss
- Schraubenzieher
- Schraubenschlüssel (vorzugsweise Ringschlüssel)
1. Vorbereitungsarbeiten
Nehmen Sie von sämtlichen Lagern die Abdeckkappen ab. Diese müssten sich einfach mit einem Schraubenzieher abnehmen lassen. Außerdem wäre es von Vorteil, wenn Sie noch die Beschreibung Ihres Fensters haben. Denn insgesamt finden sich an den Lagern drei verschiedene Einstellschrauben. Mit der Anleitung können Sie diese anhand der Explosionszeichnung besser zuordnen.
2. Das Fenster schleift bzw. streift oben oder unten und sitzt schräg
Zunächst müssen Sie feststellen, ob der Fensterflügel oben oder unten schleift. Streift der Flügel unten am Rahmen gegenüber des Lagers, müssen Sie den Flügel an der Einstellschraube am Ecklager für das diagonale (schräge) Verstellen nach oben drehen. Streift der Flügel den Rahmen jedoch an der Oberseite, drehen Sie mit der Einstellschraube für das diagonale Verstellen am oberen Scherenlager den Flügel nach unten.
Nun kann es sein, dass das Fenster zwar weder oben noch unten, dafür nun aber am seitlichen Rahmen schleift. Dazu müssen Sie den gesamten Flügel nun weiter auf die Lagerseite (gegenüber Verschlussbeschlag und Zapfen) „ziehen“. Auch das bewerkstelligen Sie mit den Einstellschrauben für die Diagonaleinstellung. Heben Sie oben am Scherenlager und senken Sie unten am Ecklager den Flügel, wird der gesamte Fensterflügel Richtung Lagerseite bewegt.
3. Das Fenster schleift bzw. streift oben oder unten und sitzt gerade
„Hängt“ der Flügel nicht schräg in den Lagern und streift das Fenster unten oder oben am Fensterrahmen, müssen Sie die Verstellschrauben an Scheren- und Ecklager für das parallele Heben und Senken des Flügels einstellen. Streift der Fensterflügel unten, muss er angehoben werden, schleift er oben, wird der Flügel gesenkt.
4. Anpressdruck nicht ausreichend bzw. zu stark
Dafür gibt es Verstellschrauben am Ecklager (unten), dem Scherenlager (oben) und am Schließzapfen (gegenüberliegende Seite).
a) Anpressdruck auf der Griff-/Verschlusszapfenseite
Am Verschlusszapfen sehen Sie einen herkömmlichen, metrischen Schraubensechskant. Der Verschlusszapfen ist nämlich zugleich auch der Einstellzapfen, da dieser exzentrisch ist. Das heißt, der Zapfen bewegt sich beim Drehen weiter weg vom bzw. näher an den Fensterflügel. Verstellen Sie den Exzenterzapfen also nur wenig (eine viertelte bis halbe Umdrehung) und überprüfen nun den Anpressdruck. Verstellen Sie den zapfen soweit, bis ein ordentlicher Anpressdruck hergestellt wurde und sich das Fenster dennoch leichtgängig öffnen und schließen lässt.
b) Anpressdruck auf der Lagerseite einstellen
Hier gibt es ebenfalls wieder Einstellschrauben (die dritte Schraube, die Sie bisher noch nicht verstellt hatten). Durch das Zudrehen (nach rechts) bzw. Aufschrauben (nach links) erhöhen bzw. senken Sie den Anpressdruck.
5. Abschlussarbeiten
Nun überprüfen Sie das Fenster, ob es tatsächlich korrekt justiert wurde. Dazu öffnen Sie den Fensterflügel 90 Grad und lassen es los. Bleibt es in der Position und schließt oder öffnet sich nicht eigenständig, passt Ihre vorgenommene Justierung weitgehend. Um sicherzustellen, dass es optimal justiert wurde, wiederholen Sie diesen Vorgang noch auf 60 und 30 Grad Fensteröffnung.
Abschließend schmieren Sie die Lager und andere bewegliche Teile mit etwas Maschinenöl. Nun setzen Sie die Verschlusskappen wieder auf die Lager.