Wichtige Funktion der Dämmung
Die Dämmung der Fensterlaibungen ist grundlegend, um Wärmebrücken im Bereich des Fensters auszuschließen. Bestehende Wärmebrücken oder Dämmfehler können schnell zu Schimmelbildung an der Fensterlaibung und zu schweren Feuchtigkeitsschäden führen.
Eine Behebung solcher Fehler ist danach meist nur mit hohem Sanierungsaufwand und mit hohen Kosten möglich. Bei nachgewiesenen Fehlern ist allerdings das ausführende Fachunternehmen für die Nachbesserung in der Pflicht.
Fensterlaibungen gehören zu den zehn häufigsten Baumängeln, die bei Begutachtungen immer wieder nachgewiesen werden.
Fensterabdichtung
Vor der Dämmung muss die Fensterabdichtung perfekt sein. Vor allem beim Einbau des Fensters muss darauf geachtet werden, dass eine ausreichende Abdichtung erfolgt.
Kellenschlag
Beim Einbau des Fensters muss der Kellenschlag gemacht worden sein. Das bedeutet, dass beim Verputzen des Fensters mit dem Rand der Kelle an jenem Spalt entlang gefahren wird, der zwischen Laibung und Putz entsteht. Die Bewegung muss von ganz oben nach ganz unten erfolgen.
Der so entstehende Spalt muss später mit dauerelastischem Material ausgefüllt werden. Das muss jeweils auf der Innen- und der Außenseite geschehen. Ohne diese Extra-Abdichtung kann eine komplette Dichtigkeit nicht sichergestellt werden. Nach der Dämmung können damit Feuchtigkeitsschäden und Schimmel drohen.
Abdichtung mit Thermaband
Zwischen Fensterrahmen und Mauerwerk muss auf ganzer Länge ein sogenanntes Thermaband liegen. Ansonsten kann hier ebenfalls Feuchtigkeit eindringen. In Verbindung mit der Dämmung können damit ebenfalls wieder schwere Schäden entstehen. Beträgt beispielsweise die Fensterhöhe 170 cm, muss auch das Thermaband auf den gesamten 170 cm liegen.
Dämmlösungen
Zur Dämmung der Fensterlaibung werden unterschiedliche technische Systeme angeboten. Empfehlenswert sind vor allem sogenannte Laibungsplatten.
Sie sind etwas dünner als herkömmliche Dämmplatten, haben aber durch eine unterschiedliche Zusammensetzung dennoch die gleiche Dämmwirkung wie dickere Platten. Sie können mit unterschiedlichen Dämmmaterialien bestückt sein.
Mögliche Dämmmaterialien bei Laibungsplatten
- Polystyrol
- Holzfaser
- Blähton
- Glas- und Steinwolle
Laibungsplatten richtig einbauen
Laibungsplatten müssen eine bestimmte Mindeststärke aufweisen. 20 Millimeter sind ein Minimum, als empfehlenswert gelten 30 mm, insbesondere bei sehr wirksam gedämmten Wänden.
Die Laibungsplatten müssen fugenfrei angebracht werden. Dazu ist es wichtig, sie bis direkt an den Blendrahmen des Fensters zu führen.
Die Fuge zwischen Wand und Blendrahmen muss entsprechend abgedichtet werden. Sie kann ganz einfach mit einem geeigneten Dämmstoff verfüllt werden. Offene oder ungedämmte Stellen in der Fuge dürfen keinesfalls verbleiben.
Laibungsdämmung bei vorgehängten, hinterlüfteten Fassaden
Bei einer Fassadendämmung über den Weg der vorgehängten, hinterlüfteten Fassade muss beim Dämmen der Fensterlaibungen im Außenbereich besonders umsichtig gearbeitet werden. Hier besteht ein hohes Risiko für Fehler und Mängel.
Die Dämmung der Laibung muss direkt an die Fassadendämmung anschließen und bis an den Blendrahmen des Fensters geführt werden. Für die Kante der Dämmplatte dient ein Laibungsholz oder ein Blech als Abdeckung. Darauf darf nicht verzichtet werden.