Probleme bei der Verkleidung von Laibungen
Wenn Laibungen anstatt verputzt zu werden einfach mit GK-Platten verkleidet werden, stellen sich mehrere Probleme.
Unebenheiten auffüllen
Fensterlaibungen müssen vollkommen dicht verkleidet sein. Selbst beim Verputzen muss darauf geachtet werden, dass der Putz einen vollen Luftabschluss gewährleistet. Das hat auch Auswirkungen auf die Putztechnik, die angewendet werden muss.
Die Unebenheiten zwischen Mauerwerk und GK-Platte müssten also völlig dicht aufgefüllt werden. Das ist mit den meisten Materialien, auch beim Verkleben so aber nicht möglich.
Fugenfreie Verlegung
Was für Dämmplatten gilt, gilt dann naturgemäß auch für Verkleidungen mit GK-Platten: die Auskleidung muss vollständig fugenfrei sein und bis an den Blendrahmen geführt werden. Mit GK-Platten ist das nicht hundertprozentig möglich.
Mangelnde Dämmwirkung, mangelnde Feuchtigkeitsresistenz
GK-Platten sind nicht feuchtigkeitsresistent. Schon geringe Mengen eindringender Feuchtigkeit stellen bei einer Verkleidung also ein Problem dar und würden die Platten angreifen. Die Feuchtigkeit könnte zudem nicht mehr entweichen.
Bei vielen Bauten, die außen gedämmt sind, müssen ohnehin auch die Fensterlaibungen gedämmt werden, um die Entstehung einer Wärmebrücke zu vermeiden. GK-Platten unter oder über Laibungsplatten zu verwenden, macht keinen Sinn. Außerdem würden dabei Aufbaustärken von bis zu 70 mm entstehen.
Die Feuchtigkeitsresistenz wäre zwar bei Kalziumsilikatplatten gegeben, oder beispielsweise bei Heraklithplatten. Die Problematik des fehlenden dichten Luftabschlusses und der mangelnden Fugenfreiheit bleibt aber auch bei diesen Plattenarten bestehen.
Sie könnten höchstens auf dem Putz angewendet werden, was aber eine Verkleidung überflüssig machen würde.
Alternativen
Zum Verputzen der Fensterlaibung gibt es praktisch keine Alternative. Es ist die einfachste und sicherste Methode. Wenn auch noch der Kellenschlag ausgeführt wird, kann so auch die Dichtigkeit des Fenstereinbaus ausreichend sichergesetellt werden.
Zum Verputzen der Laibungen gibt es also praktisch keine Alternative.