Risiken durch zu viel Feuchtigkeit in der Wohnluft
Vor allem in älteren Häusern gibt es häufig ein Problem mit zu viel Feuchtigkeit. Erst vor ein paar Jahrzehnten ist im Bausektor das Bewusstsein für das Gefahrenpotenzial durch Feuchtigkeitseinwirkungen von außen (und gleichzeitig auch für die Notwendigkeit von energiesparender Dämmung) gestiegen. Sorgfältige Dämmungen, die Feuchtigkeit konsequent aussperren, sind deshalb eher nur bei Neubauten zu finden.
Wenn sich durch eine kaum abgedichtete Bauweise und zu schlechte Lüftungsmöglichkeiten Feuchtigkeit im Haus ansammelt, ruft das folgende Probleme hervor:
- Salzausblühungen
- Schimmel
- dadurch Schäden an Bausubstanz und der eigenen Gesundheit
Salzausblühungen rühren meist durch Feuchtigkeit in den Wänden her, die kapillar von unten aufsteigt oder von den Seiten drückt. Beim Verdunsten im Rauminneren bleibt das Salz aus dem Erdwasser und Mauermörtel zurück und kann die Wände auf Dauer schädigen.
Schimmel wiederum ist nur ein Nutznießer von angesammelter Feuchtigkeit an und in den Wänden: auf feuchtem Untergrund finden Schimmelsporen, die sich überall in der Luft befinden, Nährboden zum Gedeihen. Wächst sich ein Schimmelpilzmyzel aus, wirkt sich das mit der Zeit ungünstig auf die Gesundheit der Bewohner aus, wie Studien der WHO bestätigen. Sie können vor allem Reizungen und allergische Reaktionen der Atemwege verursachen.
Und auch noch in anderer Hinsicht kann die Gesundheit durch zu viel Feuchtigkeit beeinträchtigt werden: wenn es im Schlafzimmer zu feucht ist, bekommt man beim Schlafen nämlich weniger sauerstoffgesättigte Luft zu atmen – die Schlaf- und Regenerationsqualität wird dadurch gesenkt.
Der Wohnluft Feuchtigkeit entziehen
Es gibt also genug Gründe, erhöhte Luftfeuchtigkeitswerte im eigenen Zuhause zu reduzieren. Ob sie tatsächlich zu hoch liegen, können Sie ganz einfach mithilfe eines Hygrometers (20,99€ bei Amazon*) feststellen. Je nach Raum sollte die Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 70% liegen.
Folgende Möglichkeiten haben Sie, Feuchtigkeit aus der Wohnluft zu ziehen:
- elektrische Raumluftentfeuchter
- Granulat-Raumluftentfeuchter
- Hygroskopisches Material auslegen
Elektrische Raumluftentfeuchter
Elektrische Raumluftentfeuchter eignen sich vor allem für größere Räume und für eine kontrollierte Senkung der Raumluftfeuchtigkeit. Eine besonders hohe Trocknungsleistung haben dabei die Kompressions-Luftentfeuchter, die ähnlich wie Kühlschränke funktionieren. Adsorptionstrockner arbeiten unabhängig von der Umgebungstemperatur und eignen sich deshalb besonders für kühle Räume wie Keller. Mit einem günstigen, aber weniger leistungsfähigen Peltier-Entfeuchtungsgerät können Sie kleine Räume gut entfeuchten.
Granulat-Raumluftentfeuchter
Granulat-Raumluftentfeuchter entfeuchten die Luft passiv über hygroskopisches Material: meist handelt es sich dabei um Granulat aus Siliciumoxid, Calcium- oder Magnesiumchlorid. Diese Materialien binden Wasserdampf aus der Luft und benötigen dabei keinen Strom. Zumindest bei den Salzen (Calcium- oder Magnesiumchlorid) muss das sich in Hydrat auflösende Granulat aber nach der Sättigung (je nach Luftfeuchtigkeit nach etwa 3 Monaten) ausgetauscht werden. Siliciumoxid-Granulat ist hingegen durch Erhitzung regenerierbar.
Hygroskopisches Material auslegen
Wenn Ihr Feuchtigkeitsproblem nicht wirklich gravierend ist, können Sie auch zu Hausmitteln greifen: Sie können zum Beispiel dekorative, mit Reis, Kochsalz oder Katzenstreu gefüllte Schalen im Raum aufstellen. Die Materialien sind wie die der Granulat-Entfeuchter hygroskopisch und nehmen passiv Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft auf.
* Affiliate-Link zu Amazon