Feuerwanzen bekämpfen – ist das nötig?
Feuerwanzen wirken auf den ersten Blick bedrohlich, sind jedoch für Menschen und Pflanzen harmlos. Ihr Nutzen im Garten ist beachtlich, da sie abgestorbene Insekten, pflanzliches Material und Blattläuse verzehren. So tragen sie zur Sauberkeit des Bodens und zur Kontrolle anderer Schädlinge bei.
Eine Bekämpfung der Feuerwanzen ist daher meist unnötig. Sollten Sie dennoch ihre Anwesenheit als unangenehm empfinden, gibt es zahlreiche natürliche Methoden, die ohne chemische Mittel auskommen.
Absammeln und Umsiedeln
Zum Absammeln und Umsiedeln der Feuerwanzen benötigen Sie einfache Hilfsmittel wie einen Handbesen und einen Eimer. Diese Methode ist besonders effektiv in den frühen Morgenstunden oder abends, wenn die Feuerwanzen weniger aktiv sind:
- Kehren Sie die Feuerwanzen vorsichtig mit einem Handbesen auf eine Schaufel oder direkt in einen Eimer.
- Setzen Sie die gesammelten Insekten an einen trockenen, sonnigen Ort weit entfernt von Ihrem Garten aus. Geeignet sind entfernte Gartenbereiche oder der Rand eines Waldes.
Beachten Sie, dass durch Umsiedeln neue Wanzen nachwandern können, da die Anziehungspunkte im Garten weiterhin vorhanden sind. Ein dauerhafter Erfolg kann die regelmäßige Entfernung von Fruchtständen bestimmter Pflanzen wie Malven und Stockrosen erfordern.
Holzspäne der Balsam-Tanne
Holzspäne der Balsam-Tanne (Abies balsamea) bieten eine effektive, natürliche Methode zur Kontrolle der Feuerwanzenpopulation. Die speziellen Inhaltsstoffe dieses Holzes hemmen die Entwicklung der Feuerwanzenlarven:
- Verteilen Sie die Holzspäne oder das Reisig an den bevorzugten Aufenthaltsorten der Feuerwanzen, beispielsweise an sonnigen Stellen oder rund um Malven und Stockrosen.
- Bringen Sie die Späne idealerweise im Frühjahr aus, bevor die Larven schlüpfen, um die Eiablage zu verhindern.
Durch regelmäßiges Erneuern der Späne und Fokussierung auf befallsgefährdete Zonen können Sie die Feuerwanzen effektiv unter Kontrolle halten. Diese Späne sind in gut sortierten Gartencentern erhältlich.
Wasser-Spülmittel-Lösung
Ein bewährtes Hausmittel zur Vertreibung von Feuerwanzen ist eine Wasser-Spülmittel-Lösung:
- Füllen Sie eine Sprühflasche mit lauwarmem Wasser und einem Schuss biologisch abbaubarem Spülmittel. Schütteln Sie die Mischung gut.
- Besprühen Sie die Feuerwanzen und ihre bevorzugten Aufenthaltsorte wie Mauern und Steinböden vorsichtig mit der Lösung.
Das Spülmittel reduziert die Oberflächenspannung des Wassers und zerstört die Schutzschicht der Wanzen, wodurch diese vertrieben werden. Wiederholen Sie die Anwendung regelmäßig, besonders nach Regenfällen.
Wasser-Essig-Spülmittel-Lösung
Eine Alternative ist eine Mischung aus Wasser, Essig und Spülmittel:
- Mischen Sie vier Teile Wasser, zwei Teile Essig und einen Teil Spülmittel in einer Sprühflasche gründlich.
- Besprühen Sie damit die Feuerwanzen sowie Bereiche, in denen sie sich häufig aufhalten.
Der Essiggeruch wirkt abschreckend auf die Wanzen, während das Spülmittel die Schutzschicht der Insekten beeinträchtigt. Wiederholen Sie die Anwendung regelmäßig für anhaltenden Erfolg.
Vorbeugende Maßnahmen
Um Feuerwanzen gar nicht erst in Ihren Garten zu locken, sollten Sie folgende Präventionsstrategien in Betracht ziehen:
- Entfernen Sie Fruchtstände und Samen von Pflanzen wie Linden, Malven, Stockrosen, Robinien, Rosskastanien und Akazien, um die Nahrungsgrundlage der Feuerwanzen zu entziehen.
- Halten Sie den Garten sauber, indem Sie regelmäßig herabgefallene Blätter und Reisig entfernen.
- Da Feuerwanzen trockene Umgebungen bevorzugen, kann es hilfreich sein, ihre Lieblingsplätze regelmäßig zu wässern.
- Beseitigen Sie Laub, Reisig und herabgefallene Baumrinde im Herbst, da diese Materialien als Winterquartier für die Larven dienen.
Chemische Bekämpfung vermeiden
Verzichten Sie unbedingt auf den Einsatz chemischer Insektizide! Diese schaden nicht nur den Feuerwanzen, sondern auch nützlichen Insekten wie Bienen und Hummeln, und stören das natürliche Gleichgewicht im Garten erheblich. Natürliche Methoden zur Umsiedlung und Vertreibung sind meist effektiver und schonender für die Umwelt.
Feuerwanzen gelten nicht als Schädlinge und stellen keine Gefahr für Ihre Pflanzen dar. Chemische Mittel wie Pyrethrum können ökologischen Schaden anrichten, da sie auch viele nützliche Insekten töten. Bewahren Sie die natürliche Biodiversität in Ihrem Garten, indem Sie auf chemische Mittel verzichten.