Wie erkennt man Fledermäuse unter dem Dach?
Am häufigsten siedeln sich Fledermäuse in sogenannten Wochenstuben in der Nähe des Menschen an. Eine Wochenstube ist eine Gruppe von mehreren Fledermausweibchen, die ihren Nachwuchs gemeinsam aufziehen. In kleinen Quartieren leben meist eine Handvoll der Tiere. In Kirchen, Schlössern oder großen Scheunen können jedoch hunderte bis mehrere tausend Fledermäuse ein Zuhause finden.
- Fledermäuse sind nachtaktiv.
- In der Dämmerung hört man Geräusche auf dem Dachboden.
- Auf dem Boden findet man getrockneten, leicht glänzenden Kot mit Insektenresten.
Fledermäuse vertreiben?
Alle in Deutschland vorkommenden Arten sind geschützt. Aus diesem Grund ist es verboten, Tiere zu töten, zu verletzen oder zu vertreiben. Dafür gibt es zudem wenig Grund. Denn abgesehen von Fledermauskot, den man als hochwertigen Dünger für den eigenen Garten nutzen kann, richten Fledermäuse im Gegensatz zu anderen heimlichen Mitbewohnern, wie Eichhörnchen oder Marder keine Schäden an. Sie beschädigen weder Holz, noch nagen sie Kabel an oder zerstören Dämmungen und Isolierungen. Im Gegenteil, Fledermäuse sind nützliche Insektenvertilger. Wer ihnen ein Quartier unter dem Dach bietet, hat deutlich weniger Probleme mit sommerlichen Insektenplagen.
Sind Fledermäuse gefährlich?
Auch wenn die nützlichen Tiere durch Horrorfilme in Verruf geraten sind – Fledermäuse sind ungefährlich. Indirekt übertragen sie keine Krankheiten auf Menschen. Finden Sie ein geschwächtes oder verletztes Tier, sollten Sie es mit Handschuhen und Schutzkleidung anfassen. Fledermäuse können durch ihren Biss Tollwut übertragen.
Verirrt sich eine Fledermaus durch ein offenes Fenster in Ihr Haus, sollten Sie das Tier am besten in Ruhe lassen und öffnen Sie das Fenster weit. In der Nacht findet die Fledermaus ihren Weg nach draußen. In den nächsten Tagen sollten Sie dieses Fenster ab dem Nachmittag geschlossen halten, damit sich die Fledermaus nicht erneut ins Haus verirren kann.
Hilfe von Experten
Stören Fledermäuse, sollten Sie in keinem Fall selbst etwas unternehmen. Wenden Sie sich stattdessen an den örtlichen Naturschutzbund. Ein Fledermausexperte wird sich die Situation vor Ort ansehen und ggf. Maßnahmen mit Ihnen besprechen. Die Experten des NABU weisen jedoch darauf hin, dass Fledermäuse weder gefangen noch umgesiedelt werden dürfen.
Fledermäuse leben lediglich saisonal in menschlichen Behausungen. Ende August lösen sich die Wochenstuben auf. Fledermäuse bereiten sich dann auf den Winterschlaf vor und verlassen Dachböden.